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Thema: Klassische Musik

  1. #1271
    Einsiedler Benutzerbild von Coriolanus
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    Standard AW: Klassische Musik



    Die Einspielung von Alfred Cortot bleibt einfach unerreicht, dagegen können alle anderen Pianisten einpacken. Aus irgendeinem Grund hatte Cortot die Gabe, vielmehr Zauber aus den Kinderszenen herauszulocken als gewöhnliche Pianisten, vor allem jene, die Wert darauf legten, technisch präzise zu spielen, wie etwa Vladimir Horowitz.



    Bei Horowitz ist es interessant zu sehen, wie wenig Aufwand er betreibt, er posiert auch nicht, und zeigt wenig Mimik. Der Herr lässt sich so gesehen nicht mit einem Lang Lang vergleichen.
    Geändert von Coriolanus (27.08.2017 um 12:51 Uhr)
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  2. #1272
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    Standard AW: Klassische Musik

    Zitat Zitat von Nopi Beitrag anzeigen
    Das gefällt mir auch.
    Mendelssohn hat auch den Hochzeitsmarsch komponiert, und wer weiß wieviele Paare ließen sich schon unter der Melodie trauen. Man könnte also sagen, Mendelssohn machte Musik für's Herz:



    Das war wohl ironisch gemeint, diesen Mendelssohn mit Billy Idiot- äh, Idol, zu vergleichen oder ?
    Ganz genau. Wenn mir langweilig ist, neige ich zu Ironie und Zynismus.

    Ok, ich sehe, das war auch nicht ernst gemeint, wer ist Dudamel, der hat das also behauptet?
    Der Südamerikaner Gustavo Dudamel ist einer der populärsten Dirigenten der Neuzeit, und hat nicht nur in seiner Heimat Venezuela einen regelrechten Klassikboom ausgelöst, er war dieses Jahr sogar der jüngste Dirigent beim legendären Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker:



    Warum eigentlich gibt es fast keine bekannten, guten Komponistinnen aus älteren Zeiten, in der Geschichte der Klassikmusik ???
    Es würde reichen, sich mit der Schwester von Felix Mendelssohn zu beschäftigen, Fanny Mendelssohn, die womöglich noch mehr Talent als ihr Bruder vorwies, aber auf Grund der Tradition für eine andere Aufgabe in der Gesellschaft vorgesehen war. Dadurch konnte sie sich als Komponistin nie frei entfalten. Ihr großer Bruder Felix dagegen soll sogar Sachen von ihr unter seinem Namen veröffentlicht haben, und er wußte nur zu gut, wie begabt seine geliebte Schwester ist.

    Zu der anderen Frage kann ich nichts sagen, bedaure.
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  3. #1273
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    Standard AW: Klassische Musik




    Von fremden Ländern und Menschen klingt bei Lang Lang eher wie 'Von müden Ländern und Menschen'. Den feineren Fingerzeig, den Schumann für Vortrag und Auffassung geben wollte, was er ja sogar noch einmal betonte, hat der gefeierte PIanist Lang Lang nicht verstanden, selbst wenn es ihm gelingt, dem Werk ein Eigenleben einzuhauchen. Dieses hat nur nichts mehr mit dem Stück zu tun, das Schumann im Sinn hatte, wenn er an die fremden Länder und Menschen dachte.





    Hier bei Clara Haskil hört man das beschwingte, manchmal stolpernde Element viel schöner raus.
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  4. #1274
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    Standard AW: Klassische Musik

    Zitat Zitat von Apostate Beitrag anzeigen


    Die Einspielung von Alfred Cortot bleibt einfach unerreicht, dagegen können alle anderen Pianisten einpacken. Aus irgendeinem Grund hatte Cortot die Gabe, vielmehr Zauber aus den Kinderszenen herauszulocken als gewöhnliche Pianisten, vor allem jene, die Wert darauf legten, technisch präzise zu spielen, wie etwa Vladimir Horowitz.



    Bei Horowitz ist es interessant zu sehen, wie wenig Aufwand er betreibt, er posiert auch nicht, und zeigt wenig Mimik. Der Herr lässt sich so gesehen nicht mit einem Lang Lang vergleichen.
    Von diesen 4 Versionen der "fremden Länder und Menschen" gefällt mir Cortot auch am besten. Nicht so sehr des Tempos wegen, das man ja immer unterschiedlich machen kann. Aber Cortot verzögert regelmäßig ein bisschen den ersten Schlag. Dadurch betont er die rhythmische Spannung zwischen dem letzten Triolenachtel der linkenHand und dem etwas nachschlagenden Sechzehntel in der Melodie (was Du als das "Stolpernde" bezeichnest). Gerade diese Spannung macht den besonderen Reiz des Stückes aus. Es erhält bei Cortot tatsächlich eine zauberische, "fremde" Note durch die besondere Rhythmik am Ende jedes Taktes.
    Wie viel oberflächlicher dagegen Horowitz! Er geht da rein wie ein Panzer, immer simpel auf die 1, die Spannung zwischen geradem und ungeradem Rhythmus geht fast völlig unter.
    Überhaupt ist mir dieser Pianist bei Schumann immer zu oberflächlich, ähnlich wie auf dem Cello Rostropowitsch oder auf der Geige Heifetz. Das besondere Sinn für Schumanns Gefühlswelt fehlt da (für mich).

  5. #1275
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  6. #1276
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    Kaiserstraßen:

    Zitat Zitat von Ernst Moritz Arndt
    Ueber das Leben gebieten drei große Mächte, sie heißen Liebe, Nothwendigkeit, Freiheit: drei herrliche Geschwister göttlicher Abkunft. Im Himmel bestehet jede für sich gleich hoch und gleich glückselig; auf Erden müssen sie Hand in Hand wandeln, wenn ein glückliches und würdiges Leben seyn soll.

    Diese drei himmlische Schwestern stehen drei Straßen vor, welche in das Leben und durch das Leben führen und welche die drei Landstraßen des Lebens heißen könnten. Man könnte sie Kaiserstraßen oder Königsstraßen nennen, wie in gewissen Ländern die großen Wege genannt werden, auf deren Beunruhigung und Entfriedung eine hohe Strafe steht.

    Außer ihnen giebt es noch eine vierte Straße, die breiteste und weiteste von allen, ohne Meilenweiser und Wegzeiger, ohne Brücken und Stege, ohne gesetzliche Besserung und Befriedigung, ja ohne[16] alle bestimmte Messung und Richtung; auf ihr liegt Dunst und Nebel, um sie flattern Gespenster und Irrlichter, Faulheit und Unwissenheit sind auf ihr die Führerinnen, Wüsten und Sümpfe sind ihr Ausgang.

    Und doch muß diese Straße die anziehendste seyn, weil die meisten Menschen gedankenlos und sorgenlos auf ihr einherschlendern und worauf sie wandeln nicht eher inne werden, als bis sie in pfadlosen Wüsten und Steppen sich verloren haben.

    Diese drei Mächte und diese vier Landstraßen wollen wir immer im Auge behalten, weil auf sie alles bezogen werden muß, was Leben heißt und was Erziehung und Bildung für das Leben seyn soll.
    Kaisermarsch:

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  7. #1277
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    Außer ihnen giebt es noch eine vierte Straße, die breiteste und weiteste von allen, ohne Meilenweiser und Wegzeiger, ohne Brücken und Stege, ohne gesetzliche Besserung und Befriedigung, ja ohne[16] alle bestimmte Messung und Richtung; auf ihr liegt Dunst und Nebel, um sie flattern Gespenster und Irrlichter, Faulheit und Unwissenheit sind auf ihr die Führerinnen, Wüsten und Sümpfe sind ihr Ausgang.
    Sehr schöne Beschreibung für die Straße des globalen Demokratismus.
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  8. #1278
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    Zitat Zitat von Ludwig van Beethoven, 16. November 1801 an seinen Freund Wegeler
    "...Etwas angenehmer leb ich jetzt wieder, indem ich mich mehr unter Menschen gemacht. Du kannst kaum glauben, wie öde, wie traurig ich mein Leben seit zwei Jahren zugebracht; ...
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  9. #1279
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  10. #1280
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    Hätte nicht gedacht, daß Beethoven die Kreutzersonate für einen Neger geschrieben hat. Eine der wunderbarsten Entdeckungen, die mir in jüngerer Zeit geglückt, und derer es sind nicht gerade wenige, die zu hüten sind wie ein Schatz.

    Die folgende Aufnahme mit den gleichgroßartigen Arthur Grumiaux und Clara Haskil ist die Entdeckung der Woche, wenn nicht des Monats. Bisher haben noch keine zwanzig Leute das Video aufgerufen. Mehr Exklusivität kann ich nicht aufbieten:

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