Nr. 2. Duo.
LAKME
Komm', Mallika, die Lianen, sie blüh'n
Und werfen schon die Schatten
Auf uns'ren heil'gen Bach, der ruhig düster fließet,
Nur erweckt durch die Vögel, die lärmend entflieh'n.
MALLIKA.
Meine Herrin! Die Zeit ist's, wo Du gern magst scherzen,
Die Stund' allein, wo in Lakme's Herzen,
Das sich vor der Welt verschließt,
Mallika liest.
Ensemble.
Unter laub'gem Dach, wo Jasmin in Pracht
Bei der Rose erscheinet,
Wo das Ufer blüht und dem Morgen lacht,
Laß uns eilen vereinet.
Und die kleine Hand folgt der Strömung gut,
Spielend in der Fluth sie ruht.
Die Wellen lustig springen,
Nahen, sie zu umschlingen;
Komm', komm' zu der Stell',
Ruhig fließt der Quell
Und Vöglein singen.
LAKME.
Doch, weiß nicht, was mir so plötzlich geschehen,
Die Furcht quälet mich;
Wenn mein Vater allein muß zu jener Stadt gehen,
Vor Schrecken, vor Angst zitt're ich.
MALLIKA.
Daß Gott Ganeza ihm Schutz mag verleihen!
Laß gehen uns zu dem nahen Teich,
Wo Schwäne sich mit uns erfreuen;
Der blaue Lotos steht dort so reich.
LAKME.
Ja, zu den Schwänen, die mit uns sich freuen,
Die blauen Lotos pflücken wir gleich.
Ensemble.
Unter laub'gem Dach u.s.w.