Meine Lieblingsaufnahme dieses Stückes, aus 1941, vom Lisztschüler Emil v. Sauer:
Emil von Sauer (1862-1942): Liszt - Etude: "Ricordanza"
Meine Lieblingsaufnahme dieses Stückes, aus 1941, vom Lisztschüler Emil v. Sauer:
Emil von Sauer (1862-1942): Liszt - Etude: "Ricordanza"
"Etwas anderes [als die Komposition zweier zusätzlicher Arien für Idomeneo 1786] ist es, ob das c-Moll-Konzert (KV 491), das Mozart in den nächsten Tagen schrieb, einen musikalischen Reflex, vielliecht sogar etwas wie einen Kommentar auf eine in jeder Weise angespannte, betroffen machende Situation [bezüglich der Hinrichtung Franz von Zahlheims, zunehmender Kritik an Joseph II., Konflikte innerhalb der Freimaurei nach dem Freimaurerpatent, in dem Joseph II. die Freimaurerei als "Gaukeley" bezeichnete, etc.] darstellte. Das Konzert wurde für eine eigene Akademie Mozarts im Burgtheater geschrieben, die am 7. April stattfand; das weitere Programm is nicht überliefert. Fast alle musikwissenschaftlichen Interpreten dieses Klavierkonzerts weisen auf dessen "tragische" oder "dämonische" Züge (Abert, Einstein) hin, Alfred Einstein spricht sogar von "finsteren Ausbrüchen", einer "Explosion der Leidenschaft, der dunklen tragischen Gefühle". Wolfgang Hildesheimer hingeten betont: "Zwar höre auch ich diesen Satz düster-erregt, doch seltsamerweise 'enthöre' ich ihm - auch außerhalb der Es-Dur-Passagen - eine Dur-Stimmung, gewiß heftig und bewegend, doch nicht 'tragisch'". (...) Der auffallende Eigensinn dieser Musik, sein in allen Einzelheiten bis in die Instrumentierung ungewöhnlicher Duktus, die fast solistische Bevorzugung der Bläserstimmen, hebt dieses Konzert zwar als ein besonderes hervor, hat aber doch nichts mit 'tragischen Zügen' zu tun. Mit ihnen ist sein Stimmungsgehalt gemeint, Wirkungen, die es hervorruft. Diese Wirkung unterliegt aber einem geschichtlichen Wandel. Mozarts Zeitgenossen, die Hörer, denen Mozart dieses Konzert vorspielte, hatten Empfindungen dabei, die sie nicht mit Worten wie 'tragisch' oder 'dämonisch' umschrieben, Worten, die einer sehr viel späteren Zeit des 19. Jahrhunderts angehören und die heute vermutlich auch wieder weniger verstanden werden. Vor allem unterscheiden die zeitgenössischen Beschreibungen von Musik noch sehr viel deutlicher zwischen den musikalischen Ereignissen und den Empfindungen, die sie hervorrufen."
- Volkmar Braunbehrens, Mozart in Wien
Ob nun "tragisch" oder nicht, es ist jedenfalls ein großartiges Konzert: "Ludwig van Beethoven admired the concerto and it may have influenced his Piano Concerto No. 3, also in C minor. After hearing the work in a rehearsal, Beethoven reportedly remarked to a colleague that "[w]e shall never be able to do anything like that." (...) Brahms referred to the work as a "masterpiece of art and full of inspired ideas." Among modern and twentieth-century scholars, Cuthbert Girdlestone states that the concerto "is in all respects one of [Mozart's] greatest; we would fain say: the greatest, were it not impossible to choose between four or five of them." (...) The musicologist Simon P. Keefe, in an exegesis of all of Mozart's piano concertos, writes that the No. 24 is "a climactic and culminating work in Mozart's piano concerto oeuvre, firmly linked to its predecessors, yet decisively transcending them at the same time." The verdict of the Mozart scholar Alexander Hyatt King is that the concerto is "not only the most sublime of the whole series but also one of the greatest pianoforte concertos ever composed". (Wikipedia) Usw.
Vielleicht auch typisch Mozart, dass in der Rezeption keine Einigkeit darüber besteht, wie "tragisch" es denn nun sei und es bei den einen Assoziationen an Gethsemane weckt, bei den anderen doch "eine Dur-Stimmung". Das Schöne an Mozart ist ja immer diese Ambivalenz, meist so eine verhaltene Depression in der Freude. Ein bisschen wie verliebt sein, schön aber auch bisschen schmerzhaft. Oder so, wie wenn man sich Bilder von verstorbenen Familienangehörigen anguckt: schön einerseits, weil schöne Erinnerungen wach werden aber gleichzeitig auch schmerzhaft, weil der Tod dem eben ein Ende gesetzt hat. [Links nur für registrierte Nutzer]
Mozart im Jahre seines plötzlichen Todes. Genau so stelle ich ihn mir auch vor. Ein klein bisschen übergewichtig, lächeln auf den Lippen, aber die Augen doch irgendwie melancholisch und sensibel wirkend:
Rechte und Linke sind zwei Seiten der gleichen Medaille: männerfeindlich, frauenfeindlich, armenfeindlich, arbeiterfeindlich, umweltfeindlich, freiheitsfeindlich, sexualitätsfeindlich, kulturfeindlich, intellektuellen- und akademikerfeindlich = antideutsch.
Daher: Nichtwähler.
F*ck AFD.
Mit der russischen Boxer-, Rausschmeisser-, Zuhälter- und Rauschgifthändlerfresse ganz links aussen hätten sich die drei anderen Kratzer und die eine Bläsertante nie zusammengesetzt, wären es aufrechte Demokraten und nicht verkappte Putinisten oder Nazis. So etwas gehört geächtet und verboten!
Das gerade ist ja an Mozarts Zeug so fürchterlich. Dauernd muss man sich umstellen. Alle Augenblicke kommt etwas anderes und Unerwartetes.
Bei Rap und Heavy Metal wird mir das das nicht zugemutet. Dort geht es von Anfang bis Ende im gleichen Stil weiter, stundenlang: Wumm-Bumm-Bumm-Bumm, Eins, Zwo, Drei, Vier, im Gleichschritt Marsch, den rechten Arm hochgehoben und nach London, New York und Washington gegrüsst.
Als Europäer ist ja man sehr verwöhnt, was geniale Komponisten anbelangt - schwer zu sagen, wer da der Größte ist, falls es überhaupt Sinn macht, sich auf so sine Diskussion einzulassen - aber Mozart ist jedenfalls derjenige, den man auch hören kann, wenn man Kopfschmerzen hat und schlecht geschlafen hat.
Es gibt diese schöne Stelle bei Rilke, in den Duineser Elegien, wo es heißt,
Nicht nur die Andacht dieser entfalteten Kräfte,
nicht nur die Wege, nicht nur die Wiesen im Abend,
nicht nur, nach spätem Gewitter, das atmende Klarsein,
nicht nur der nahende Schlaf und ein Ahnen, abends . . .
sondern die Nächte!
Luigi Nono hat ein schönes Stück darauf komponiert benannt.
Aber "das atmende Klarsein nach spätem Gewitter" assoziiere ich auch irgendwie mit Mozart. Im Vergleich zu der Komplexität und mancher Schwere des Barock und manchen aufwühlenden Gefühlsexzessen der Romantik, wo man sich hinterher ausgelaugter und erschöpfter fühlt als vorher, ist Mozart eben das atmende Klarsein nach spätem Gewitter, das wieder für frische Luft sorgt. Man kann ihn auch nach nm harten Tag hören, wenn einem jede andere Musik nur Kopfschmerzen bereiten würde.
Rechte und Linke sind zwei Seiten der gleichen Medaille: männerfeindlich, frauenfeindlich, armenfeindlich, arbeiterfeindlich, umweltfeindlich, freiheitsfeindlich, sexualitätsfeindlich, kulturfeindlich, intellektuellen- und akademikerfeindlich = antideutsch.
Daher: Nichtwähler.
F*ck AFD.
Die Eintönigkeit der anglo-amerikanischen Musikindustrie verursacht mir mittlerweile einen starken Brechreiz, wo immer ich dem typischen US-Klangbrei ausgesetzt bin. Selbst wenn die ekelerregende Scheiße nur irgendwo leise im Hintergrund vor sich hin sickert, wird mir schlecht.
Aber den Veramerikanisierten in der BRD gefällt es eben, die können von dem US-Dreck nie genug bekommen, und schlürfen die Amikacke so genußvoll wie andere ihre Austern.
« La haine impie accroîtrait vos misères »
("Der gottlose Hass erhöht euer Elend")
Geniale, in den lauten Teilen fast roh-brutale Inszenierung des letzten Werkes des
österreichischen Genies.
Wenn morgen die Muschelhörner und Trommeln erklingen, dann lasst uns fallen, so leichten Herzens wie die Kirschblüten im linden Frühlingswind.
Impfpass und mit Sicherheit noch weitere digitale Maßnahmen in diese Richtung:
Ash nazg durbatulûk, ash nazg gimbatul,
ash nazg thrakatulûk agh burzum-ishi krimpatul
"Die Urteile über Idomeneo waren stets gemischt, doch je mehr Zeit vergeht, fallen sie immer günstiger aus. Norbert Elias erklärte, diese Oper sei 'im traditionellen höfischen Stil' geschrieben. Hildesheimer dagegen schreibt, mit Idomeneo werde 'der Rahmen der Gattung opera seria gesprengt.' Massimo Mila, der die Qualitäten dieser Opern schätzt, ist andererseits der Meinung, dies sei 'keine lebendige Oper.' Dagegen betont Ferenc Fricsay, der eine denkwürdige Aufführung des Idomeneo dirigierte, in keiner anderen Oper Mozarts finde man so viel inneren Adel, Kraft und Leidenschaft vereint wie in dieser. 'Bereits in der Ouvertüre', schreibt Fricsay, 'geschieht etwas Einmaliges, in der Literatur Erstmaliges. Die Einleitungstakte determinieren den heroischen Charakter, und gleich darauf hören wir das Meer rauschen, hören das Rollen riesiger Wellen. Wir werden einfach gezwungen sofort zu fühlen, dass hier das Meer die entscheidende Rolle spielt.' Mit Bezug auf das Quartett 'Andrò ramingo e solo' im dritten Akt bemerkt Fricsay, dass hier zum erstenmal in der Musikgeschichte vier Gemütszustände gleichzeitig zu Gehör kommen: der Zorn der Elektra, die Resignation Ilias, die Verzweiflung Idomeneos und die Bewußtwerdung seines Sohnes Idamante, jener Figur, mit der Mozart sich hätte identifizieren können. 'Mozart hat niemals mehr', schreibt Fricsay abschließend, ' - auch nicht in seinen späteren Meisterwerken - etwas derart Tragisches geschrieben.'"
- Piero Melograni
Rechte und Linke sind zwei Seiten der gleichen Medaille: männerfeindlich, frauenfeindlich, armenfeindlich, arbeiterfeindlich, umweltfeindlich, freiheitsfeindlich, sexualitätsfeindlich, kulturfeindlich, intellektuellen- und akademikerfeindlich = antideutsch.
Daher: Nichtwähler.
F*ck AFD.
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)