Der Nachteil des Himmels besteht darin, dass man die gewohnte Gesellschaft vermissen wird.
Mark Twain
Bunbury, der Strangeröffner, deutete ja gleich in seinem Eröffnungsbeitrag an, daß er den Musikgeschmack politisch einordnen möchte.
Ihm entgegne ich: Ein solches Unterfangen wirkt nur bei Menschen, die sich in jeder Hinsicht politisch beeinflussen lassen, also beim Großteil der Menschen. Was er „Trivialschlager“ nennt (als ob eine höhere Form des Schlagers existieren würde), empfinde ich nach wie vor des Hörens wert, und sei es auch nur zur musikalischen Bildung.
Ohne Ausflüchte, Ab-, Aus- und Umschweifungen bekenne ich unmißverständlich geradezu, eine Liebhaberin aller nur hörbaren Musik zu sein. – In diesem Sinne bin ich eine vorurteilslose Befürworterin des Multikulturalismus. Und darum verurteile ich auch all jene nicht, die im „Musikantenstadl“ auftreten.
Das sogenannte „Klassische“ ist ja nicht das Ursprüngliche, sondern das, was die ‚Gebildeten‘ für die Vervollkommnung und Vollendung des Ursprünglichen halten.
Wir Heutigen sollten unseren Vorfahren dankbar sein für die von ihnen geschaffenen Werke, einerlei, ob man sie „klassisch“ oder „trivial“ bezeichnen mag.
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Was mich interessiert: Die Bestimmung des Begriffs „klassische Musik“; vorher noch die Bestimmung der Begriffe „Klassik“ und „Musik“.
Die klassische Musik verdient Besseres, als zu einem Knüppel degradiert zu werden, mit dem man auf die doofe Unterschicht und dekadentes Gedöns einschlagen will. Alle klassischen Musiker die ich kenne (und ich kenne wirklich sehr, sehr viele) sind so ziemlich jeder Art der Musik gegenüber aufgeschlossen und haben überhaupt kein Problem mit Schlagern, Metal, Rock und Blues, etc. Dieser Habitus hingegen, eine große Kulturtradition zu einer Waffe zu reduzieren, mit der man sich von Schlager und Gedöns abgrenzt, ist ironischerweise symptomatisch für diejenigen, die außer der einen CD da mit den "Schönsten Adagios" und ein paar YouTube-Clips mit den üblichen Verdächtigen (Vier Jahreszeiten, Moldau, Alla Turca, BWV 565, Walkürenritt) nix kennen. Deswegen kommen in solchen Threads ja auch nie irgendwelchen Diskussionen über Musik zustande und es bleibt bei den YouTube-Clips.
Das mache ich gerne für Dich (falls dann noch nötig), wenn Du als dafür anscheinend Kompetente, mir vorher die Begriffe Weltliteratur, Trivialliteratur oder bedruckten Müll erklärst.
Wobei ich anfügen möchte, daß lesbarer Müll nicht zwangsbeglückend und quälend so wie akustischer Müll aufzutreten pflegt.
Wenn man beruflich andauernd haute cousin dinieren muß, hat man auch das Recht Eintopf nicht abzulehnen. Ich aber, als Dilletant, mag Eintopf eben gar nicht leiden.Alle klassischen Musiker die ich kenne (und ich kenne wirklich sehr, sehr viele) sind so ziemlich jeder Art der Musik gegenüber aufgeschlossen und haben überhaupt kein Problem mit Schlagern, Metal, Rock und Blues, etc
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