Bernhard Romberg, "Divertimento" Opus 46. Ein Cello samt Bogen, aus der Zeit von Beethoven und ein alter Flügel, innig vereint.
Bernhard Romberg, "Divertimento" Opus 46. Ein Cello samt Bogen, aus der Zeit von Beethoven und ein alter Flügel, innig vereint.
Geändert von Coriolanus (28.03.2016 um 06:54 Uhr)
« La haine impie accroîtrait vos misères »
("Der gottlose Hass erhöht euer Elend")
Auch wenn die Aufnahme der Waldstein Sonate etwas rauscht und verzerrt klingt, dieser Bechstein Flügel entfaltet seine Farben mit einer natürlichen, holzigen Tiefe.
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("Der gottlose Hass erhöht euer Elend")
Sollte man hier jemandem kennen, der Bottesini noch besser interpretiert, als Enrico Fagone, dann lasse man mich das bitte wissen. Würde mich wirklich sehr interessieren, ob es zu seinem Spiel einen Vergleich gibt. Was zeichnet Fagone aus? Da ist zum einen die schlafwandlerische Sicherheit, mit der er den Kontrabaß beherrscht. Bei ihm sitzt jeder Strich und durch die kurzen, feinen Wellen, die er anschlägt, trifft er Töne, die Kollegen nur vom Hörensagen kennen. Zudem bringt Fagone diese besondere Leidenschaft eines Künstlers mit, dessen Interpretation nie zur Routine wird. Und als Italiener dürfte er zudem einen besonderen Bezug zu Signore Bottesini haben.
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("Der gottlose Hass erhöht euer Elend")
Tut mir leid, Wasser in den Wein gießen zu müssen, aber den hier finde ich z.B.besser:
bessere Tongebung, er "eiert" nicht in die Noten rein und erdrückt den Ton nicht durch zuviel Armgewicht.
bessere Intonation und brillantere Technik (schnelleres Tempo und brillantere Ausführung der virtuosen Verzierungen)
Ist halt nur aus dem Saal heraus aufgenommen, da klingt der Solist natürlich schwächer und leiser. Aber wenn man dem ein Mikro vor die Nase gestellt hätte, wäre der Unterschied noch deutlicher hörbar.
Davon abgesehen haben Kontrabaß-Konzerte aber doch sowieso immer etwas Skurriles. Da spielen die Geigen in idealer Lage die melodiöse Einleitung und als Höhepunkt brummt dann der KB rein..
Hier das schön-sentimentale Cellokonzert des russischen (Film)komponisten A. Rybnikov, gespielt von Alexander Knyazev, einem der besten russischen Cellisten derzeit.
Das ist doch kein Wasser auf die Mühlen. Danke.
Vizvari kannte ich noch nicht. Schon dadurch das er sitzend spielt, und eine andere Postion einnimmt, wird es im Ergebnis zu großen Unterschieden kommen. Das fehlende Mikro vor dem Kontrabaß-Spieler tut sein übriges hinzu.
Bei Bottesini steht der Kontrabaß aber eben im Vordergrund, die Violinen und die Cellos sind bestenfalls ein gefälliges Begleitorchester, daß den Takt vorgeben darf. Bei einer Arie ist es übrigens auch ganz praktisch, wenn man der Sopranistin ein Mikro in die Nähe stellt.
Es wäre jetzt unfair, das Konzert mit Vizvari zu beurteilen. Nachdem ersten anspielen, fielen mir einige Dinge auf, die mir mißfallen. Das Tempo ist mir definitiv zu hoch, das Orchester übertreibt mehrmals heftig bei der Betonung, und gerade dadurch, daß man den Kontrabaß nicht klar und dominant im Vordergrund hört sich dieses Bottesini Konzert für mich nicht besonders herausragend an.
Was Fagone angeht, so ist dieses "eiern" kein Versehen.
Klar, wenn man kein Faible für die Bassgeige hat, finden sich andere Sachen und bei Bottesini sollte man dann gar nicht erst suchen.
Das Budapest Scoring Symphonic Orchestra präsentiert, in gewohnter HD Qualität, die Sonata a tre von Tomaso Albioni.
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Spielst Du selber Kontrabaß? Ich kenne den Bottesini eigentlich nur von diverser Kammermusik und eben als Komponist für "sein" Instrument. Wie der Boccherini für die Cellisten. Das Problem bei ganz vielen Solokonzert-Gattungen ist ja, daß bei einigen Instrumenten der Solist von Natur aus erst mal zu leise ist. Schon ein Violoncello, und noch mehr ein Kontrabaß, kommt erst mal rein von der Lautstärke her gar nicht gegen das Orchester an. Einige Komponisten haben darauf Rücksicht genommen, andere nicht. Das Dvorak Cellokonzert z.B. ist ein Meisterwerk, aber live im Saal klingt es einfach nie so gut wie auf einer zusammengemischten Aufnahme, einfach weil man den Solisten zu wenig hört. Beim Saint Saens Cellokonzert ist das wieder etwas ganz anderes, da überdeckt das Orchester den Solisten nie. Und Bottesini hat das ja auch "Kontrabaßfreundlich" komponiert.
Aber trotzdem: um beide Spieler wirklich vergleichen zu können, müßten auch gleiche Aufnahmetechniken vorhanden sein, ansonsten ergibt sich vom Klangeindruck her einfach kein objektives Bild.
Ich spiele selbst kein Instrument. Bei uns in der Schule hatten wir zwar noch Noten lesen im Unterricht, aber leider hatte ich damals niemanden, der diese musikalische Bildung gefördert hätte, noch reichte mein eigenes Interesse damals aus, um mich beim flöten wirklich anzustrengen.
Wer weiß, vielleicht war es als gut. Der Komponist der Sonata a tre hieß nämlich AlbiNoni. Da sieht man ja, was kleine Fehlerchen ausmachen können.
Auf Bottesini kam ich, weil ich gezielt nach Kontrabaß-Musik suchte. Es war ein Glück, ein solches Genie zu finden. Wußtest du, daß er die Uraufführung der Aida-Oper dirigieren durfte? Zu seiner Zeit war er ein gefeierter Mann. Auch sein Werdegang ist sehr sympathisch, so soll er selbst ein Spätzünder gewesen sein, der seinem Meister versprach, einen Fehler nicht zu wiederholen, wenn er ihm denn zeige, wie es geht.Ich kenne den Bottesini eigentlich nur von diverser Kammermusik und eben als Komponist für "sein" Instrument. Wie der Boccherini für die Cellisten.
Gebe ich ehrlich zu, ich kann es nicht beurteilen, da ich nie ein klassisches Konzert live hörte. Wenn ich mir überhaupt ein Urteil erlauben darf, so spreche ich dabei immer über "Aufnahmen".Das Problem bei ganz vielen Solokonzert-Gattungen ist ja, daß bei einigen Instrumenten der Solist von Natur aus erst mal zu leise ist. Schon ein Violoncello, und noch mehr ein Kontrabaß, kommt erst mal rein von der Lautstärke her gar nicht gegen das Orchester an. Einige Komponisten haben darauf Rücksicht genommen, andere nicht. Das Dvorak Cellokonzert z.B. ist ein Meisterwerk, aber live im Saal klingt es einfach nie so gut wie auf einer zusammengemischten Aufnahme, einfach weil man den Solisten zu wenig hört. Beim Saint Saens Cellokonzert ist das wieder etwas ganz anderes, da überdeckt das Orchester den Solisten nie. Und Bottesini hat das ja auch "Kontrabaßfreundlich" komponiert.
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Man sollte stets das Solo im ersten Satz beachten. Was ich nicht verstehe, warum kommt man bei Vizvari mit Pauken und Trompeten, und spricht man dabei nicht schon von einer veränderten Orchestrierung? Ich kannte dieses Concerto bisher nur für Geiger.
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Interessant, daß Du Dich für KB-Musik interessiert hast. Das tun meistens nur Kontrabassisten selber. Jedes Instrument hat ja so seine Virtuosen hervorgebracht. Im 19. Jhrh. war es üblich, daß die dann auch selber viel für ihr Instrument komponiert haben. Heute leider gar nicht mehr. Jedenfalls haben die Virtuosen damals die Technik auf ihrem Instrument dadurch weiter vorangetrieben. Beim Cello wäre das z.B. Boccherini, Popper, Klengel u.v.a. Bei der Geige Kreisler, Paganini usw.
Trompeten sind da jetzt glaube ich nicht dabei. Pauken würde man nicht einfach weglassen. Überhaupt: die Orchestriereung eines klassischen Werkes wird praktisch nie verändert. Das wäre ja eigentlich auch ein Mißbrauch des Werkes. Natürlich: wenn ein Komponist wie Ravel bei "Bilder einer Ausstellung" jetzt eine ganz neue Version erstellt. Dann heißt es ja auch nicht mehr "Komponiert von Mussorgsky" sondern "komponiert von Mussorgksky/Ravel". Ansonsten höchstens in einem Schülerorchester, wenn einige Instrumente fehlen. Vielleicht könnte es sein, daß z.B. von einem Konzert nur ein Satz gespielt wird, z.B. als Zugabe. Wenn jetzt in diesem speziellen Satz im Unterschied zu den anderen Sätzen keine Pauken vorgeschrieben sind, dann müssen natürlich auch keine auf der Bühne stehen.
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Man sollte stets das Solo im ersten Satz beachten. Was ich nicht verstehe, warum kommt man bei Vizvari mit Pauken und Trompeten, und spricht man dabei nicht schon von einer veränderten Orchestrierung? Ich kannte dieses Concerto bisher nur für Geiger.
Hier eines der schönsten Werke von Miaskowsky: sein Cellokonzert. Das erinnert mich immer an eine kalte russische Winternacht, wo man an einem warmen Kamin sitzt und nach draußen in die verschneiten Wälder schaut.
Eine frühe Aufnahme des Widmungsträgers: M. Rostropowitsch:
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