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"Ich war überrascht, weil ich gedacht hatte, man würde mich ins Arbeitslager oder ins Gefängnis bringen", erklärt Wang, dessen Hände beim Erzählen mit einem Ball zu spielen scheinen. Stattdessen habe er sich plötzlich mit Dutzenden zum Teil schwerstkriminellen Männern in einer geschlossenen Abteilung wiedergefunden. Die Ärzte kamen schnell zu einer passenden Diagnose: Der Patient leide an "politischer Paranoia" oder auch Monomanie, einer Krankheit, bei der auf wahnhafte Weise eine bestimmte Idee verfolgt wird, hieß es.
So ominös die Diagnose auch sein mochte - die Therapie war konkret: Aus Krankenhausunterlagen, die SPIEGEL ONLINE einsehen konnte, geht hervor, dass Wang fast 13 Jahre lang mit Chlorpromazin behandelt wurde. Dabei handelt es sich um ein weltweit bei der Behandlung von Schizophrenien eingesetztes antipsychotisches Medikament, dessen Wirkung nicht ohne Grund als "künstlicher Winterschlaf" beschrieben wurde: Zwar sind die Patienten bei Bewusstsein. Sie verlieren aber zunehmend ihr Interesse an der Umwelt und sind permanent schläfrig."
Der Kommunismus/Totalitarismus wie er leibt und lebt.