Kommt bald eine Impfpflicht?

Nun denkt die große Koalition über die Einführung einer gesetzlichen Impfpflicht nach. Für SPD-Fraktionsvorsitzende Karl Lauterbach ist "ein breit angelegter Kraftakt zur Steigerung der Impfbereitschaft" nötig. "Wenn das nicht gelingt, muss eine Impfpflicht für Kleinkinder der nächste Schritt sein", wird Lauterbach, selbst Mediziner, von der [Links nur für registrierte Nutzer] zitiert.


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Wenn Aufklärung und Beratung nicht reichen, um die Impfraten zu steigern, könnte auch die Impfpflicht eine Option sein.

Als Reaktion auf den Masernausbruch in Berlin erwägt die Regierungskoalition eine gesetzliche Impfpflicht. „Wenn wir es nicht schaffen, mit verstärkter Aufklärung und Beratung die Impfraten bald zu steigern, sollten wir über eine Impfpflicht in Kindergärten und Schulen nachdenken“, sagte der CDU-Gesundheitspolitiker Jens Spahn der „Welt am Sonntag“. Die Forderung wird auch vom Koalitionspartner SPD erhoben – und von der Opposition kritisiert.

„Wir brauchen jetzt eine konzertierte Aktion von Gesundheitspolitikern aller Parteien und von den Ärzteverbänden, um eine große Impfwelle in Gang zu setzen“, sagte der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Karl Lauterbach der Zeitung. Wenn es nicht gelinge, die Impfbereitschaft zu steigern, „muss eine Impfpflicht für Kleinkinder der nächste Schritt sein“.
In Berlin wurden dem Bericht zufolge in diesem Jahr bereits 447 Masernfälle gemeldet und damit mehr als bundesweit im gesamten vergangenen Jahr. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) kritisierte Impfgegner scharf. „Die irrationale Angstmacherei mancher Impfgegner ist verantwortungslos“, sagte Gröhe dem Blatt. „Wer seinem Kind den Impfschutz verweigert, gefährdet nicht nur das eigene Kind, sondern auch andere – das kann zu schweren Gesundheitsschäden führen.“