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Thema: Netanjahu greift Obama an

  1. #1
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    Standard Netanjahu greift Obama an

    Mit seiner Rede vor dem amerikanischen Kongress greift Netanjahu Präsident Obama und die amerikanische Außenpolitik an. Israel will die Konfrontation mit dem Iran und torpediert die Verhandlungen um die atomare Abrüstung des Iran. Dabei erhält er viel Beifall aber auch Ablehnung.
    Experten sehen einen Tiefpunkt im Verhältnis der beiden Länder . Zwischen Obama und Netanjahu hat sich eine tiefe Abneigung entwickelt.



    Israel

    Einschüchterung ist Netanjahus Kalkül


    Von Yiftach Ashkenazi


    Spielt Benjamin Netanjahu mit den Ängsten der Menschen? (afp / Nicholas Kamm )

    Israels Ministerpräsident Netanjahu spielt mit den Ängsten der Menschen, sagt der Schriftsteller Yiftach Ashkenazi. Er wolle damit profane Fragen nach hohen Mieten und dem kollabierenden Gesundheitssystem ersticken.
    Als nach den jüngsten Anschlägen auf Juden in Frankreich und Dänemark die Regierung Netanjahu erklärte, Europas Juden sollten nach Israel kommen, dies sei der einzige Ort, an dem Juden wirklich sicher seien − da verspürte ich zunächst Scham. Weil solche Aussagen jede Spur von Mitgefühl mit den Opfern der Anschläge vermissen lassen. Dann, als ich nachdachte, wurde ich berechnender und zorniger.
    Meine Kalkulationen haben nichts mit Diplomatie oder nationaler Sicherheit zu tun, sondern mit einem drängenden persönlichen Problem. Ich werde in wenigen Monaten umziehen müssen. Ich brauche ein neues Appartement in Jerusalem. Also ertappte ich mich bei der Berechnung, wie die neuen Einwanderer aus Europa die ohnehin schon überteuerten Mieten steigen lassen würden. Schon jetzt gehören viele Appartements in meiner Nachbarschaft wohlhabenden Europäern oder Amerikanern. Sie vermieten sie nicht, und die Preise der verbleibenden Wohnungen steigen und steigen. Das Letzte, was wir hier brauchen, dachte ich, sind tausende Juden, die dem Ruf des Ministerpräsidenten folgen.

    Warum junge Israelis das Land verlassen

    Dann dachte ich noch einmal nach. Und da wuchs mein Ärger noch weiter an. Denn die hohen Mieten sind nur ein kleiner Teil jener Probleme, mit denen sich die israelische Gesellschaft konfrontiert sieht. Das Gesundheitssystem bricht zusammen. Die gesamte Politik folgt einem extremen Kapitalismus in seiner übelsten Form. Viele Israelis wissen: Obwohl sie ihre Steuern bezahlen, werden sie keine staatliche Hilfe erhalten, wenn sie sie benötigen. Auch deshalb verlassen so viele junge Israelis das Land.
    Es ist völlig unwahrscheinlich, dass irgendjemand Netanjahus Aufruf folgen und den umgekehrten Weg nach Israel gehen wird. Doch das war es nicht, was mich so fassungslos machte. Was mich wirklich erbost, ist Netanjahus Dreistigkeit. Die Wahlen stehen unmittelbar bevor. Aber während wir in Israel mit mehr Problemen zu kämpfen haben als überhaupt in den Wahlkampfdebatten auftauchen, setzt der Ministerpräsident wieder einmal auf Einschüchterung. Er will die israelische Öffentlichkeit verängstigen, bis sie ihn wählt. Und er will die jüdische Öffentlichkeit in Europa so sehr verstören, dass sie ihm beisteht.

    Jahrelanges Versagen der politischen Rechten

    Seit Jahren schon betreibt Netanjahu diese Methode des Machterhalts. Seiner düsteren Weltsicht zufolge ist alles vorherbestimmt. Die Menschen auf der ganzen Welt werden uns Juden immer hassen. Und der nächste Holocaust lauert hinter der nächsten Ecke, ob mit Atombomben oder anders.
    Wenn aber der Antisemitismus nie verschwinden wird, wenn der nächste Judenmord nur eine Frage der Zeit ist, dann bleibt keine Luft mehr für die profane Frage nach zu hohen Mieten oder einem kollabierenden Gesundheitssystem. Diese Weltsicht, dieses Schüren von Ängsten soll das jahrelange Versagen der politischen Rechten vergessen machen.
    Gleichzeitig richtet sich diese Weltsicht gegen den Kern des Zionismus. Dieser besagt, dass wir Juden aufhören müssen, die Geschichte als etwas zu begreifen, das unsere Zukunft bestimmt, dass wir vielmehr selbst die Verantwortung für unser Leben übernehmen sollen. Er besagt, dass wir berechtigt und verpflichtet sind, eine neue, eine ideale Gesellschaft zu erschaffen.
    Das gilt auch für mich heute und für andere, die längst im Jüdischen Staat leben. Wir müssen aufhören, bloß zu reagieren, als hätten wir keine freie Wahl. Wir müssen ein Land schaffen, in dem das Leben gut ist, das ohne Besatzung auskommt, ohne soziale Diskriminierung. Ein Staat, in dem niemand Angst und Terror missbraucht, um sich selbst an der Macht zu halten.
    Wenn wir das schaffen, dann werde ich mich über jede Einwanderungswelle freuen. Denn dann werden die Menschen nicht aus Angst nach Israel kommen, sondern weil sie es wollen.
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  2. #2
    a.D. Benutzerbild von Gärtner
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    Standard AW: Netanjahu greift Obama an

    Zitat Zitat von Bolle Beitrag anzeigen
    Mit seiner Rede vor dem amerikanischen Kongress greift Netanjahu Präsident Obama und die amerikanische Außenpolitik an. Israel will die Konfrontation mit dem Iran und torpediert die Verhandlungen um die atomare Abrüstung des Iran. Dabei erhält er viel Beifall aber auch Ablehnung.
    Experten sehen einen Tiefpunkt im Verhältnis der beiden Länder . Zwischen Obama und Netanjahu hat sich eine tiefe Abneigung entwickelt.





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    Es mehren sich die Anzeichen, daß die Amerikaner - zumindest die Demokraten - langsam endgültig die Lust verlieren, sich von den Israels dauernd anpinkeln zu lassen. Obama war schon vorher richtig sauer:


    Obama bluntly said Monday that Netanyahu had been proven wrong about his diplomatic initiative before, telling Reuters that Netanyahu has in the past made "all sorts of claims" about the deal and that "none of that has come true."
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    Netanjahus Rede, die von Republikanern gefeiert wurde, und in der er mal wieder mit Blick auf Iran "WIR WERDEN ALLE STÖRBEN!"-Sprüche klopfte, entspannten die Situation nicht, im Gegenteil.


    Netanyahu openly sided with President Barack Obama's Republican critics and sparked an immediate and furious reaction from the White House, as relations between Washington and Israel spun into their deepest chasm for many years. (...) Speaking to reporters shortly after Netanyahu finished his remarks, Obama said there was "nothing new" in Netanyahu's address. "But on the core issue, which is how do we prevent Iran from obtaining a nuclear weapon, which would make it far more dangerous and would give it scope for even greater action in the region, the prime minister didn't offer any viable alternatives," Obama told reporters before meeting with Defense Secretary Ash Carter.


    Also nix Neues von Netanjahu, nur die üblichen Sprüche wie seit Jahren.

    Ein hohes Tier aus der Obama-Administration hat dann noch weniger Rücksicht genommen und Klartext gesprochen:


    A senior administration official said in language, extraordinarily strong considering the long alliance between the U.S. and Israel, that the speech contained "literally not one new idea; not one single concrete alternative; all rhetoric, no action."


    Der Ober-Israeli hat also "buchstäblich keine neue Idee, nicht eine einzige konkrete Alternative" geliefert, das sei nur leere Rhetorik gewesen.
    "Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
    lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."

    Umberto Eco

  3. #3
    Mitglied Benutzerbild von Shahirrim
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    Standard AW: Netanjahu greift Obama an

    Zitat Zitat von Bolle Beitrag anzeigen
    .... Zwischen Obama und Netanjahu hat sich eine tiefe Abneigung entwickelt.


    ...
    Die Beiden mochten sich doch noch nie.

    In einem vertraulichen Gespräch mit US-Präsident Barack Obama hat Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy über den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu hergezogen. "Ich kann ihn nicht mehr sehen, er ist ein Lügner", soll Sarkozy nach übereinstimmenden Angaben von Mithörern des Gesprächs über Netanjahu gesagt haben. Obama habe ihm geantwortet: "Du bist ihn leid, aber ich habe jeden Tag mit ihm zu tun!"
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  4. #4
    Verloren Benutzerbild von Brathering
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    Standard AW: Netanjahu greift Obama an

    Schirinowski greift Putin an.
    So sehe ich es - die haben sich lieb, der eine ist halt nur öffentlich weniger anständig, der Netanjahu und der andere glänzt dadurch, der Obama.
    Damit hat Bibi dem Obi einen gefallen getan, jetzt erscheinen beide im Blick des eigenen Zielpublikums als Sieger.


    Der TS Kommentar, indem gefragt wurde ob die USA jetzt mal nicht für Israel im Sicherheitsrat stimmen werden, war lustig.
    Gehst du zum Griechen, vergiss die Peitsche nicht!

  5. #5
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    Standard AW: Netanjahu greift Obama an

    Hier könnte nun endlich mal eine seriöse Diskussion über die Rolle Israels in der Geo-strategischen Politik und dessen verlängerten Arm im US-Senat diktiert werden! Ganz ohne HC und 75 Jahre Geschichte.

  6. #6
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    Standard AW: Netanjahu greift Obama an

    Zitat Zitat von Shahirrim Beitrag anzeigen
    Die Beiden mochten sich doch noch nie.



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    natürlich mag ein ehemaliger Offizier einer der besten Eliteeinheiten der Welt,
    der echte Kampferfahrung hat, nicht diesen soften halb******bastard Juristen

  7. #7
    Pillefiz
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    Standard AW: Netanjahu greift Obama an

    Zitat Zitat von Bolle Beitrag anzeigen
    Hier könnte nun endlich mal eine seriöse Diskussion über die Rolle Israels in der Geo-strategischen Politik und dessen verlängerten Arm im US-Senat diktiert werden! Ganz ohne HC und 75 Jahre Geschichte.
    und schon ist das Thema uninteressant.... weisse Bescheid

  8. #8
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    Standard AW: Netanjahu greift Obama an

    Netanjahu hat den Amis nur vor Augen geführt, wie sehr sie inzwischen vor den Mullahs eingeknickt sind. Noch vor zwei Jahren tönte Obama, er werde kein iranisches Atomprogramm zulassen. Jetzt feiert er es schon als Erfolg, das Programm verlangsamen zu können. Israel hat in der Sache recht, wenn es sich bedroht fühlt. Die Rhetorik aus Teheran hat sich nicht geändert. Während das Regime international so tut, als hätte es Kreide gefressen und werde liberaler, erhöht es gleichzeitig die Zahl der Hinrichtungen und damit den innenpolitischen Druck. Obama stellt sich absichtlich blind, um nach zwei dürftigen Amtszeiten wenigstens einen kleinen außenpolitischen Erfolg vorzeigen zu können.

  9. #9
    GESPERRT
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    Standard AW: Netanjahu greift Obama an

    Zitat Zitat von Helenos von Troja Beitrag anzeigen
    Netanjahu hat den Amis nur vor Augen geführt, wie sehr sie inzwischen vor den Mullahs eingeknickt sind. Noch vor zwei Jahren tönte Obama, er werde kein iranisches Atomprogramm zulassen. Jetzt feiert er es schon als Erfolg, das Programm verlangsamen zu können. Israel hat in der Sache recht, wenn es sich bedroht fühlt. Die Rhetorik aus Teheran hat sich nicht geändert. Während das Regime international so tut, als hätte es Kreide gefressen und werde liberaler, erhöht es gleichzeitig die Zahl der Hinrichtungen und damit den innenpolitischen Druck. Obama stellt sich absichtlich blind, um nach zwei dürftigen Amtszeiten wenigstens einen kleinen außenpolitischen Erfolg vorzeigen zu können.
    im Gegensatz zu den Amis sind die Moslems für die Israelis eine echte Gefahr

    der halb****** Obama ist eine riesen pussy

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