Norderstedt. Der Handschlag zur Begrüßung ist in Deutschland eine Frage der Höflichkeit. Für manche Muslima aber ist der Handschlag mit einem fremden Mann ein Tabu. Atiyya Khan-Nawaz, 37, aus Norderstedt ist eine strenggläubige Muslima. Am Montag wartet sie mit ihrem Mann und ihrem siebenjährigen Sohn Sahil im Behandlungszimmer des Norderstedter Kinderarztes Moritz von Bredow. Als der Mediziner den Raum betritt und die Hand reicht, verweigert die Muslima mit Hinweis auf ihre religiösen Gefühle den Handschlag. "Dann suchen Sie sich mal einen anderen Arzt. Wir leben hier in Deutschland. Da gehört der Handschlag dazu!", soll von Bredow geantwortet haben.
Zwar erinnert sich der Mediziner gerade noch rechtzeitig an seinen Hippokratischen Eid und bietet nach einer Bedenkzeit die Behandlung des unter Bauchschmerzen und Erbrechen leidenden Sohnes an – allerdings unter der Bedingung, dass die Mutter den Raum verlässt. "Mein Kind war sehr krank und verunsichert. Da lasse ich es doch nicht einfach allein", sagt Atiyya Khan-Nawaz. Empört verlässt die Familie die Praxis und lässt ihren Sohn im Heidberg-Klinikum in Langenhorn behandeln.
Für Khan-Nawaz hat sich der Arzt der Beleidigung und Diskriminierung schuldig gemacht. "Außerdem ist es doch auch eine Form der unterlassenen Hilfeleistung, wenn er die Behandlung meines Sohnes an Bedingungen knüpft", sagt die Mutter. Die Familie will den Mediziner anzeigen. Und auch bei der Ärztekammer hat sie sich offiziell beschwert. "Der Arzt rief zwar noch zurück und wollte sich entschuldigen", sagt Khabiah Khan, Juristin und Schwester der Mutter, "aber aus unserer Sicht ist das einfach ein nicht zu entschuldigendes Fehlverhalten eines Arztes."
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Soll sie ihren Ableger von einem Lanzmann behandeln lassen.. ist doch ganz einfach !!!