Danach lebt fast jeder dritte der rund 1,9 Millionen Türken in Deutschland unterhalb der Armutsgrenze. Weitere 35 Prozent liegen nur knapp darüber - mit hohem Risiko, auch unter die Grenze zu fallen.
Sen sagte bei der Präsentation: "Die Arbeitslosenquote bei türkischen Migranten in Deutschland liegt bei 25 %. Dabei steigt der Anteil derjenigen, die länger als ein Jahr ohne Beschäftigung sind, seit einigen Jahren an, inzwischen zählen fast 40 % aller Arbeitslosen zu den Langzeitarbeitslosen." Zwar sei das Bildungsniveau der Kinder der Einwanderergeneration höher als das ihrer Eltern, aber trotzdem besuchten nur fünf Prozent der türkischen Schüler das Gymnasium. Ein Grund für die Probleme der Eltern sei die geringe Qualifikation in Verbindung mit dem industriellen Strukturwandel, der immer weniger nichtqualifizierte Arbeitsplätze anbietet; mit anderen Worten, der Wegfall alter Industriezweige wie insbesondere der Schwerindustrie.
"Diese mangelhafte Beteiligung am Erwerbsleben schlägt sich deutlich im Haushaltseinkommen nieder: Den türkeistämmigen Familien stehen durchschnittlich 1 917,- € im Monat zur Verfügung, deutsche Haushalte verfügten dagegen über ein durchschnittliches Einkommen von 2 596,- €, wobei türkische Haushalte jedoch fast doppelt so viele Personen (3,9) umfassen wie deutsche (2,15)", so Sen weiter. Damit ergibt sich ein durchschnittliches Pro-Kopf-Einkommen von 491,- € in türkischen Haushalten gegenüber 1 207,- €