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Mein Großvater kam im Spätsommer 43 mit einem Verwundetenzug in Auschwitz an, um im dortigen SS Lazarett erst versorgt zu werden. Ihm wurden dort über 30 Splitter aus Hals, Schulter und Oberkörper entfernt, die er sich bei der Detonation einer Panzerabwehrgranate als Kommandant seines PzKw V "Panther" zugezogen hatte. Ferner wurde sein durch Entzündungen hervorgerufenes hohes Fieber von den SS Standortärzten mit Sulfonamiden behandelt. Nach ungefähr einer Woche wurde er dann - wieder mit dem Zug - in ein Reservelazarett nach Breslau zur weiteren Genesung überführt. Ist er damit auch schuldig?
Kleine Anekdote zum Schluss: Seine in meinem Besitz befindlichen Entlassungspapiere (Ebenso wie sein Soldbuch, in dem der Stempel "SS Verfügungslazarett Auschwitz II" und die Behandlungen "chir. Entfernen von Fremdkörpern aus Arm, Schulter, Brust und Seite" und "Fieber. Behandlung Sulfonamid". deutlich noch zu lesen sind) wurden vom Leiter des Reservelazarettes in Breslau, eines Oberstleutnant P***, der, wie sich fast 65 Jahre später zur allgemeinen Überraschung der gesamten Familie herausstellte, der Großvater meiner werten Gattin war, ausgestellt. So klein ist die Welt also.
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