User in diesem Thread gebannt : Krabat |
„Ich finde es nicht richtig, dass man immer die Sorgen und Nöte der Bevölkerung ernst nehmen muss. Was haben die denn für Sorgen und Nöte? Ich kann das nicht verstehen!“
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Elfriede Handrick, SPD Brandenburg
Nebenan war gerade einer aus Zehlendorf eingezogen. Er ließ sich nichts anmerken und tat so, als gehörten solche Chaosnächte hier zum Alltag. Er stellte seine Lautsprecher ins Fenster, legte Wagners Walkürenritt auf und drehte voll auf, konnte den Lärm der Straße aber nicht übertönen. Jedenfalls war krasse Anarchie angesagt, nachdem die Staatsmacht um zwei Uhr morgens vertrieben war und sich erst gegen Sonnenaufgang wieder zurücktraute. Bis dahin war die Hölle los, überall brannten Autos und Barrikaden und zwischen Wiener Straße und Heinrichplatz war alles schwarz von Menschen, die das Freibier von Bolle genossen und wie die Irren mit Pflastersteinen gegen die Hochbahn trommelten. Irgend ne Kulturinstitution bot später sogar 10.000 Mark für ne original Tonaufnahme des Happenings, hehe! Es war die schlafloseste Nacht meines Lebens... >x´)
„Ich finde es nicht richtig, dass man immer die Sorgen und Nöte der Bevölkerung ernst nehmen muss. Was haben die denn für Sorgen und Nöte? Ich kann das nicht verstehen!“
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Elfriede Handrick, SPD Brandenburg
Es wäre nicht schlecht, wenn User aus anderen Städten über ihre persönlichen Erlebnisse berichten, damit man sich ein Bild machen kann, warum Menschen immer noch Grüne und Linke und SPD wählen.
Insgesamt gesehen, vermiest man sich sein Leben, wenn man nicht auch die schönen Seiten im Leben betrachtet - vom Negativen gibt es schon zuviel - aber man schmälert doch auch seine eigene Lebensqualität, wenn man immer nur alles so
dunkel und verbissen sehen will - die Unterscheidung sollte man nicht vergessen, aber alles hat seine Ursachen, warum all dies erst entstehen konnte - wer diese Richtung in der Politik eingeschlagen hat und warum und weshalb wir Deutschen uns
alles gefallen lassen - wollen - müssen - sollen - und nie was dagegen getan haben - hatten wir alle die "Brille" auf ? Oder war der Selbstwert im Keller ?
Wir erleben halt die Wirkung von dem, was in Gang gesetzt wurde und würden wir 100-200 Jahre später mal zurück schauen können - wir sind dann nicht mehr da - aber mal so in Gedanken weiterspinnen - was wird aus Deutschland werden ?
Warum sind die Menschen nicht daran interessiert, etwas zu erhalten, was gut war ?
Was ist kulturellen Aneignung ?
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Allerdings! 1989 ging´s zwar nochmal rund, danach flauten die Krawalle dann immer mehr ab. Aber seit 89/90 ist hier nix mehr wie´s mal war. Obwohl, neulich habe ich zwei echte Punks gesehen. Leider konnte ich kein Foto machen, weil ich mein Dingens nicht dabei hatte. Vor zehn Jahren tauchten hier übrigens die ersten blonden Schüler auf, die waren auch ein Hingucker. Fast wollte man sie füttern, damit sie nicht gleich wieder aussterben, denn sowas kannte man nur aus den besseren Bezirken. Und heute gehören sie schon wie selbstverständlich zum Straßenbild, hehe! Was für eine verrückte Welt... >%´)
„Ich finde es nicht richtig, dass man immer die Sorgen und Nöte der Bevölkerung ernst nehmen muss. Was haben die denn für Sorgen und Nöte? Ich kann das nicht verstehen!“
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Elfriede Handrick, SPD Brandenburg
Am Schlesischen Tor kommt man sich heute vor wie in Amsterdam. Früher war das der Arsch der Welt mit nur einer Kneipe in der Falckensteinstraße (die Rote Laterne, oder wie die hieß). Okay, vorne war noch der Grieche, aber sonst war tote Hose angesagt. Und heute ist die Falckenstein ne absolute Touristenmeile und der graue Rentner-Grenzübergang Oberbaumbrücke mit dem hölzernen Schießscharten-Unterstand und der in türkisch verfassten Warnung, nicht in die Spree zu hüpfen, weil man umgehend erschossen würde, ist inzwischen belebt wie die Brooklyn Bridge. Fast jedenfalls...>ß´)
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Elfriede Handrick, SPD Brandenburg
Ich nannte die Falckensteinstraße jetzt nur, weil ich dort meine erste "Wohnung" hatte in einem Haus voller Türken, Punks und Schäferhunde. Und diese Straße war wirklich trist. >x´(
Das Bagdad ist wohl so´n Flachbau am Hochbahnhof und den Laden gibt´s immer noch. Dann erinnere ich mich noch an das Midgard in der Köpenicker und an die Theaterkneipe Roter Faden in der Skalitzer, die von einem Wiener betrieben wurde. Hinten stand ein Konzertflügel und manchmal trat dort Ingo Insterburg mit ner Solonummer auf. >8´)
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Elfriede Handrick, SPD Brandenburg
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