User in diesem Thread gebannt : henriof9 |
Gestern und heute keine Barausgaben getaetigt. Aber morgen den Strom und Internet zahlen, Diesel tanken und eine Radiografie machen lassen.
Viribus unitis
Interessantes Thema! Aus Deinem link:
Bis auf das gutmenschelnde unterstrichene Fettgedruckte nicht uninteressant: Ist man Sklave seines eigenen Konsums aufgrund der Sucht nach sozialer Anerkennung?!Beim einfachen Leben wird darauf geachtet, das eigene Verhalten hinsichtlich Konsum, Besitz und Beziehungen auf Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit zu hinterfragen. Ein Übermaß an Besitz, aufgrund von Streben nach sozialem Status und Prestige, wird als hinderlich und belastend betrachtet. Man vermeidet Konsum zur Unterhaltung oder als bloße Freizeitbeschäftigung und kauft stattdessen gezielt ein. Es wird deutlich zwischen reinem Begehren und echter Notwendigkeit unterschieden. Der Lebensstil ist von der grundlegenden Haltung geprägt, weniger Dinge zu besitzen, um sich und die Umwelt mit deren Anschaffung, Bezahlung, Pflege und Entsorgung nicht unnötig zu belasten. Freizeit genießt eine hohe Wertschätzung. Beim einfachen Lebensstil erscheint es unvernünftig, Lebenszeit gegen Geld einzutauschen, um Dinge in seinen Besitz zu bringen, die man nicht braucht, oder Arbeitszeit aufzuwenden, um mit deren Ertrag mehr konsumieren zu können.
Die Nationalökonomie hat die Variable "Zeitpräferenz": Soviele unterschiedliche Menschen, soviele unterschiedliche Bedürfnisse. Soweit dürfte die Frage unentscheidbar sein. Als krasses Bsp.: Jemand hat nur noch wenig Lebenserwartung aufgrund schwerer Krankheit. Eine Reise nach XY, war immer dessen Lebenstraum. Wäre es nun verschwenderischer Luxus diese nicht notwendige letzte Reise mit seinen letzten Kröten anzutreten?!
Ich sehe das so: Leben und leben lassen, solange die Leute damit zufrieden sind und nicht anderen auf den Senkel gehen, Forderungen gegen diese stellen.
Bei mir sieht die Sache ungefähr so aus, ich brauche relativ wenige Dinge in Besitz (zuviel belastet nur zeitlich), sie müssen aber robust und zuverlässig sein, mich finanziell nicht belasten, und ich muß Freude damit haben: Ich lege bspw. wert auf ein gescheites Auto, das für mich den "Luxus" der Freude am Fahren hat. Deshalb ein 16 Jahre alter weiß-blauer R6, für mich als Ästheten nicht nur reine Lustbefriedigung, sondern auch "Notwendigkeit" hinsichtlich der Erkenntnis der eigenen endlichen Existenz.
Als reinen Luxus sehe ich hierbei die Zeit (!) die ich in das KFZ investiere, mit Wagenpflege (Du weißt was ich mein mit der Handwäsche und dem Polieren/Wachsen aus dem anderen Strang) und vorgezogener penibler Wartung. Wird gerne belächelt, von Prestigeleasingleuten, weil altes KFZ. Spätestens wenn ich aufs Gas drücke oder meinen neben einem neuen Waschstrassenopfer parke sieht die Sache anders aus. Sucht nach Prestige oder Geschmack des Notwendigen?! Eher ständige Lustbefriedigung und Provokation.
Auch gepflegtes, lebenslang haltendes, klassisches Schuhwerk gehört dazu, ein trainierter Körper usw. Nicht notwendig, zeitintensiv aufwendig, nicht sich selbst versklavend um ständig den Schotter dafür aufzubringen, aber Lebensfreude bringend.
Aber da ist jeder anders. Du hast bspw. nun Deinen Ford, der bringt Dir tägliche Freude und alles bestens, so muß es sein. Da gibt es kein besser oder schlechter. V.a. hierzulande mit einer bestimmten Neidmentalität schlägt das immer gerne in Uniformismus um. Jeder muß das haben, was der andere hat, der vermeintlich über diesem steht, gesellschaftlich usw. Dennoch sind die Leute unzufrieden.
Wie gesagt "Zeitpräferenz".
Geändert von Heinrich_Kraemer (22.03.2018 um 00:58 Uhr)
Heizerist in Ben Ephraims Gemeinde.
Wie sieht es mit "Maximalismus" aus, gibts sowas als Gegenteil?!
Ich denk gerade an sowas hier. Belastung: ja, Sklave seines Besitzes: ja. Freizeit: eher wenig. Gesellschaftliche Anerkennung: naja eher bedingt
Aber weil Existenz und absolute Leidenschaft verbunden, höchstwahrscheinlich auch endlos geil.
Heizerist in Ben Ephraims Gemeinde.
Ich denke, wer hart und fleißig arbeitet, sollte sich auch einen gewissen Wohlstand gönnen(dürfen)...wenn`s nicht auf Kosten der Allgemeinheit geht. Und um beim Thema Auto zu bleiben: Es hätte dieses Jahr sowieso ein anderes Fahrzeug her-bzw. rangemusst. Da verband ich gleich das Angenehme mit dem Notwendigen!
"Lieber entdeckte ich einen Satz der Geometrie, als daß ich den Thron von Persien gewänne!"
Thales von Milet (Philosoph, Staatsmann und Mathematiker 624 v.u.Z. - 546 v.u.Z.)
Für das da:
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