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Thema: Für was habt ihr heute Geld ausgegeben?

  1. #3321
    SchwanzusLongusGermanicus Benutzerbild von ABAS
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    Standard AW: Für was habt ihr heute Geld ausgegeben?

    Zitat Zitat von Flaschengeist Beitrag anzeigen
    Soll jeder machen was er will - wenigstens geht er keinem auf den Sack. Manchmal denke ich der Mann hat mehr auf dem Kasten, als so manch akademischer Alleswisser.
    Wohl wahr! Der Mann ist klever! Ausserdem gibt es auch Akademiker die gut dotierte Arbeitstellen
    willentlich hinwerfen und aus Ueberzeugung ein minimalistisches Leben fuehren. Wer z.B. bei der
    Ehe tief in die Scheisse gegriffen hat, kann durchaus die ueberlegte Entscheidung treffen nicht mehr
    erwerbstaetig zu sein, weil der groesste Teil seines erwirtschafteten Einkommens fuer die raffgierige
    Ex-Ehefrau draufginge.
    " Streicht die Kuechenabfaelle fuer die Aussaetzigen! Keine Gnade mehr bei Hinrichtungen!
    Und sagt Weihnachten ab! "

    (Sheriff von Nottingham)

  2. #3322
    Qouwat-e-Akhouwat-e-Awam Benutzerbild von Rumpelstilz
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    Standard AW: Für was habt ihr heute Geld ausgegeben?

    Zitat Zitat von Dirty Fischer Beitrag anzeigen
    Ganz toll, deine Argumentation.
    Das ist eigentlich weniger eine Argumentation, sondern eine Aufzählung von Unterscheidungsmerkmalen.

    Zitat Zitat von Dirty Fischer Beitrag anzeigen
    Also ich verzichte aufs Drecksammeln und fahre lieber gelegentlich ein bisschen herum oder gebe Unterricht. Da kommt weit mehr heraus und es ist nicht eklig.
    Zuerst einmal sollte man die verschiedenen Arbeiten klassifizieren und erst danach bewerten. Also noch einmal ...

    Zitat Zitat von Rumpelstilz Beitrag anzeigen
    [...]
    3) Art der Arbeit
    Wenn man an toten Objekten arbeitet, die zudem noch frei verfügbar sind, wie gerade Müll- oder speziell Flaschensammeln, ist man sogar noch freier in der Arbeitsgestaltung.[...]
    Also Unterricht z.B. gibt man nicht "toten Objekten", die würden nämlich nicht zahlen ...

    Wenn Du Unterricht um 16 Uhr geben solltest, hast aber keinen Bock um diese Zeit, dann rufst Du also an und sagst, dass Du um 16 Uhr keine Zeit hättest, aber vielleicht um 22 Uhr oder nachts um 3 Uhr?


    Das machst Du vielleicht ein paar Male, aber dann ist in aller Regel Schluss. Beim Flaschensammeln hingegen kannst Du das machen. Obkjekte =/ Subjekte ... Das ist z.B. ein signifikanter Unterschied zwischen Unterricht geben und Flaschen sammeln.

    Es geht also zuerst einmal darum, unterschiedliche Arbeiten zu klassifizieren. Dass es noch weitere Kriterien gibt, ist ja klar. Auch wenn eine Verkäuferin in der Bäckerei sich gewiss ist, dass sie an einem Tag soviel verdient, wie eine Prostituierte in einer Stunde, ist der Stundensatz ja nicht das alleinige Entscheidungskriterium.


    Du vermengst gleich zu Anfang eine neutrale Aufzählung der Eigenschaften einer Arbeit mit dem Entgelt einer Arbeit und mit dem, was Du kannst und was Dir genehm ist.

    Ein Unterschied zwischen Flaschen sammeln und Unterricht geben ist eben der, dass man sich 1) mit seinem Schüler über die Arbeitszeiten absprechen muss und 2) dass man Flaschen sammeln zu jeder Tages- und Nachtzeit machen kann.

    Zitat Zitat von Dirty Fischer Beitrag anzeigen
    Die ganze BRD ist noch nicht links-versifft. Mein Boss ist mit mir politisch auf einer Linie. Mein letztes Bewerbungsgespräch dauerte exakt 5 Minuten. Dann noch 5 Minuten für das Ausfüllen des Personalbogens. So irrsinnig übel, wie du Gagaland darstellst, ist es nun auch nicht.
    Immer schön auf dem Teppich bleiben!
    Und noch einmal in der Wiederholung:

    Zitat Zitat von Rumpelstilz Beitrag anzeigen
    [...]
    Heute kann ich mich eigentlich nur noch mühsam daran erinnern, wie es mir früher überhaupt möglich war, es mit dem ganzen Kroppzeug, vor allen noch in abhängigen Angestelltenverhältnissen, aushalten zu können. Damals war die BRD noch lange nicht so kaputt wie heute, aber richtig Unsympathische gab es damals auch schon.

    [...]
    Es geht also nicht nur um "Linksversiffte", sondern ganz generell um ein Angestelltenverhältnis. Ich persönlich bin also kein "Sensibelchen", wie das im Verkäufer-Jargon heisst, aber es gibt es gibt eben auch solche. Da kenne ich in meiner Familie und näherem Umfeld schon einige, die schon mit einfachen Verkaufstätigkeiten ihre Probleme haben. Wenn ich z.B. einmal meinte: "Was ist eigentlich mit diesen drei Kartons Wein? Wenn die niemand trinkt, dann verkauft die doch. Stell dich einfach mit denen auf die Avenida Alisos, dein Bruder hilft Dir, die dorthin zu bringen, und in einer Stunde sind die weg." Entgeistertes Gesicht: "Ich ???"


    Ich habe in der BRD nur einmal als Leiharbeiter den Chef meiner Leihfirma gebeten, mir doch einen "anderen Wirkungskreis" zu suchen, bin aber sonst in der BRD über die Schweiz bis nach England und Peru mit jeder Sorte dummer Arschlöcher ausgekommen. Aber nicht jeder steckt das so einfach weg.

    Es gibt eben auch die "Sensibelchen" und die wollen auch ein zufriedenes Leben führen. Und da habe ich schon Verständnis, dass nicht jeder mit jeder Sorte Arschlöcher kann. Auch ich selbst habe die letzten Jahren angefangen, bei neuen potentiellen Kunden eine Art "Shit-Test" durchzuführen. Wer irgendwie im Verdacht steht, herrisch oder ein Pfennigfuchser zu sein, dem sage ich unter einem Vorwand ab. Gerade das letzte Jahr habe ich begonnen, viele Kurzurlaube zu unternehmen, und da sage ich auch schon einmal einen Termin ab und bin aber ebenso flexibel, wenn der Kunde das tut.

    Bei Flaschensammeln gibt es eben keinen Kunden, es gibt auch keinen Chef, es gibt noch nicht einmal einen Sozius. Unabhängiger geht es wohl kaum. Und man braucht keinerlei Voraussetzungen.

    Die monetäre Vergütung ist dann natürlich ein anderes Thema. Aber da stösst jeder wohl an seine Grenzen. Es gibt da einen Witz. Habe ich mal im span. Fernsehen gesehen:

    Sitzt ein Ehepaar auf der Couch im Wohnzimmer und sieht fern. Sie: "Von all dem Geld, was du in den letzten Jahren an Bier vertrunken hast, hättest du dir schon ein kleines Flugzeug kaufen können" Er: "Und du trinkst auch Bier?" Sie: "Nein, natürlich nicht." Darauf er: "Und wo ist dein Flugzeug?"


    Im letzten Jahr hatte ich einige Monate, da betrug meine monatliche Miete nur 4 % meines monatlichen Nettoeinkommens, aber generell beträgt meine monatliche Miete weniger als 10 %. Also Minimalismus ist kein leeres Wort, sondern macht schon Sinn.

    Zitat Zitat von Dirty Fischer Beitrag anzeigen
    Speziell, wenn man in Trudeau-Country wohnt, wo ja nun der offene young global leader-Faschismus praktiziert wird. Wollte ich mal hin, aber ist längst ein dicker Haken dran. Schon wegen der Hakennase von Onkel Trudeau, der einer der schlimmsten Heuchler und Betrüger weltweit ist.
    Also ich persönlich wohne jetzt nicht im Trudeau-Country ou pays du Trudeau, sondern beim angeblichen Sozialisten Pedro Castillo. Der hat vor der Wahl im letzten Jahr erklärt, er wolle aus dem interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte austreten, weil dieser schon seit Jahren Peru verklagt, weil es nicht die Homoehe erlaubt. Du hingegen wohnst ja direkt "bei die Homos". Die sind ja dort sogar Minister und Bürgermeister. Jedenfalls sagt selbst die span. Wikipedia, dass die mit einem Mann ganz offiziell verheiratet sind.

    Und wofür (nicht "für was" ... ) habe ich gestern, also vor etwa zwei Stunden, Geld ausgeben:





    Hat mich alles in allem in der Restobar Sumayya S/ 125,90 gekostet. Danach mit dem Mototaxi die Freundin nach Hause gebracht und im Anschluss zur Panamericana: S/ 5. Für anderthalb Kilometer, die man auch in 20 Minuten zu Fuss gelaufen wäre ...

    Danach 14,5 km mit diesem Micro für S/ 2,00



    und für einen Sol, also S/ 1,00 mit diesem Micro um Mitternacht noch einmal 4 km nach Hause:



    Also wieder alles einmal sehr unausgewogen ... Nicht "barfuss oder Lackschuh", sondern " erst Lackschuh und danach barfuss" ...
    "Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
    (aus dem Film 'Heimkehr', 1941)



  3. #3323
    Mitglied Benutzerbild von Dirty Fischer
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    Standard AW: Für was habt ihr heute Geld ausgegeben?

    Dann habe ich dich mit jemandem verwechselt. DU warst der Knabe aus Peru. Aber es gibt einen in Kanada. Egal.

    Also in Berlin regiert jetzt als Bürgermeisterin eine SPD-Tante, die verheiratet mit einem Mann ist und auch der BuKa-Knallo Scholz ist verheiratet mit einer Frau.
    Pobereit ist weg und auch das gewisse NICHTS aus dem BuKa-Amt.

    Es wird viel mehr Tamtam gemacht um den Homoscheiß als wirklich anliegt. Aber es geht mir auch tierisch auf die Nerven. Wird aber dank relevanter muslimischer Minderheit bald ruppig vorbei sein, denn die finden sowas unwitzig und sind auch unwitzig und ruppig. Das ist sehr bald Geschichte.

  4. #3324
    Mitglied Benutzerbild von Schwabenpower
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    Standard AW: Für was habt ihr heute Geld ausgegeben?

    Zum Thema:
    Für ein Waffeleisen

  5. #3325
    Lanzmann Benutzerbild von Neben der Spur
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    Standard AW: Für was habt ihr heute Geld ausgegeben?

    Zitat Zitat von Schwabenpower Beitrag anzeigen
    Zum Thema:
    Für ein Waffeleisen
    Elektrisch ?
    Lass' die Toten ihre Toten begraben | Matthaeus 8:22
    Du wirst der Schwanz sein, und der Fremdling der Kopf | 5.Mose 28:43,44
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  6. #3326
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    Standard AW: Für was habt ihr heute Geld ausgegeben?

    Zitat Zitat von Neben der Spur Beitrag anzeigen
    Elektrisch ?
    Nee, man muß vorher ein Feuer entfachen

  7. #3327
    Lanzmann Benutzerbild von Neben der Spur
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    Standard AW: Für was habt ihr heute Geld ausgegeben?

    Zitat Zitat von Schwabenpower Beitrag anzeigen
    Nee, man muß vorher ein Feuer entfachen
    Cool ....

    Waffeln vom alten Herd - waffles from the old oven - Black Forest ...
    13.01.2020 — Vor über einem Jahr haben mir nämlich liebe Gäste ein gusseisernes Waffeleisen für einen Holzherd geschenkt, nachdem sie meinen
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  8. #3328
    Mitglied Benutzerbild von Schwabenpower
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    Standard AW: Für was habt ihr heute Geld ausgegeben?

    Zitat Zitat von Neben der Spur Beitrag anzeigen
    Cool ....

    Waffeln vom alten Herd - waffles from the old oven - Black Forest ...
    13.01.2020 — Vor über einem Jahr haben mir nämlich liebe Gäste ein gusseisernes Waffeleisen für einen Holzherd geschenkt, nachdem sie meinen
    Meine Frau hatte erst so ein 30 Euro Teil gekauft, weil es wechselbare Einsätze hat. Aber nicht gesehen, daß es nur 750 Watt hat und eine Waffel 20 Minuten braucht. Und trotzdem nichts wird.
    Ich habe dann Testberichte gelesen und eins mit 1300 Watt gekauft

  9. #3329
    GESPERRT
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    Standard AW: Für was habt ihr heute Geld ausgegeben?

    Da ich jetzt mehr zu Fuß unterwegs bin, habe ich mir ein Paar Schuhe bestellt.

  10. #3330
    Meisterdiener Benutzerbild von Flaschengeist
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    Standard AW: Für was habt ihr heute Geld ausgegeben?

    Zitat Zitat von MorganLeFay Beitrag anzeigen
    Da ich jetzt mehr zu Fuß unterwegs bin, habe ich mir ein Paar Schuhe bestellt.
    Die roten Schuhe

    Es war einmal ein kleines Mädchen, so fein und so niedlich! Aber im Sommer mußte sie immer mit bloßen Füßen gehen, denn sie war arm, und im Winter mit großen Holzschuhen, sodaß die kleine Spanne ganz roth wurde, und das ganz und gar.

    Mitten im Dorfe wohnte die alte Schuhmacherfrau; sie saß und nähte, so gut sie konnte, aus alten, rothen Tuchstreifen ein Paar kleine Schuhe; sie waren ganz plump, aber es war gut gemeint; die sollte das kleine Mädchen haben. Das kleine Mädchen hieß Karen.

    Gerade an dem Tage, als ihre Mutter begraben wurde, erhielt sie die rothen Schuhe und hatte sie dieselben zum ersten Male an. Freilich war es nichts, um damit zu trauern; aber sie hatte keine andern, und daher steckte sie die bloßen Füße darein und ging hinter dem ärmlichen Strohsarge her.

    Da kam auf einmal ein großer, alter Wagen, und darin saß eine alte Dame; die betrachtete das kleine Mädchen und fühlte Mitleid mit ihr und sagte zum Prediger: "Hört, gebt mir das kleine Mädchen, dann werde ich mich ihrer annehmen!"

    Und Karen glaubte, das geschähe Alles nur der rothen Schuhe halber; aber die alte Dame meinte, die seien gräulich; und sie wurden verbrannt. Aber Karen selbst wurde rein und nett angezogen; sie mußte lesen und nähen lernen, und die Leute sagten, sie sei niedlich. Der Spiegel aber sagte: "Du bist weit mehr als niedlich, Du bist schön!"

    Da reiste die Königin einst durch das Land und hatte ihre kleine Tochter bei sich: das war eine Prinzessin. Und die Leute strömten nach dem Schlosse hin, und unter ihnen war Karen denn auch, und die kleine Prinzessin stand in feinen, weißen Kleidern in einem Fenster und ließ sich anstaunen. Sie hatte weder Schleppe, noch Goldkrone, aber herrliche rothe Saffian-Schuhe; die waren freilich weit schöner, als die, welche die Schuhmacherfrau der kleinen Karen genäht hatte. Nichts in der Welt konnte doch mit rothen Schuhen verglichen werden!

    Nun war Karen so alt, daß sie eingesegnet werden sollte; sie bekam neue Kleider, und neue Schuhe sollte sie auch haben. Der reiche Schuhmacher in der Stadt nahm Maaß zu ihrem kleinen Fuße; das geschah zu Hause in seinem eigenen Zimmer, und da standen große Glasschränke mit niedlichen Schuhen und blanken Stiefeln. Das sah allerliebst aus, aber die alte Dame konnte nicht gut sehen, und da hatte sie kein Vergnügen daran. Mitten unter den Schuhen standen ein Paar rothe, ganz wie die, welche die Prinzessin getragen hatte. Wie schön waren die! Der Schuhmacher sagte auch, daß sie für ein Grafen-Kind gemacht waren; sie hatten aber nicht gepaßt.

    "Das ist wohl Glanzleder?" fragte die alte Dame. "Sie glänzen so!"

    "Ja, sie glänzen!" sagte Karen; und sie paßten und wurden gekauft. Aber die alte Dame wußte nichts davon, daß sie roth waren, denn sie hätte Karen nie erlaubt, in rothen Schuhen zur Einsegnung zu gehen; aber das that sie nun.

    Alle Menschen betrachteten ihre Füße. Und als sie zur Chorthüre über die Kirchendiele hinschritt, kam es ihr vor, als wenn selbst die alten Bilder auf den Grabmälern, die Portraits von Predigern und Predigerfrauen mit steifen Kragen und langen schwarzen Kleidern die Augen auf ihre rothen Schuhe hefteten. Und nur an diese dachte sie, als der Prediger seine Hand auf ihr Haupt legte und von der heiligen Taufe, vom Bunde mit Gott, und daß sie nun eine erwachsene Christin sein sollte, sprach. Und die Orgel spielte so feierlich, die Kinderstimmen sangen und der alte Cantor sang; aber Karen dachte nur an die rothen Schuhe.

    Am Nachmittage erfuhr die alte Dame von allen Menschen, daß die Schuhe roth gewesen; und sie sagte, daß es häßlich wäre, daß es sich nicht passe, und daß Karen später, wenn sie zur Kirche ginge, immer mit schwarzen Schuhen gehen sollte, selbst wenn sie alt seien.
    Am nächsten Sonntage war Abendmahl. Und Karen betrachtete die schwarzen Schuhe, besah die rothen - besah sie wieder und zog die rothen an.

    Es war herrlicher Sonnenschein; Karen und die alte Dame gingen den Fußsteig durch das Korn entlang; da stäubte es ein wenig.
    An der Kirchenthüre stand ein alter Invalide mit einem Krückstocke und mit einem wunderbar langen Bart; der war mehr roth, als weiß, denn er war roth; und er neigte sich bis zur Erde und fragte die alte Dame, ob er ihre Schuhe abwischen dürfe. Und Karen streckte auch ihren kleinen Fuß aus. "Sieh, was für schöne Tanzschuhe!" sagte der Soldat. "Sitzt fest, wenn ihr tanzt!" Und darauf schlug er mit der Hand gegen die Sohlen.

    Und die alte Dame gab dem Soldaten ein Almosen und dann ging sie mit Karen in die Kirche.

    Und alle Menschen darin sahen nach Karens rothen Schuhen, und alle Bilder sahen danach, und als Karen vor dem Altar kniete und den goldenen Kelch an ihren Mund setzte, dachte sie nur an die rothen Schuhe; und es war ihr, als ob sie im Kelche herumschwämmen; und sie vergaß ihren Psalm zu singen, sie vergaß ihr "Vater unser" zu beten.

    Nun gingen alle Leute aus der Kirche, und die alte Dame stieg in ihren Wagen. Karen erhob den Fuß, um nachzusteigen; da sagte der alte Soldat: "Sieh, was für schöne Tanzschuhe!" Und Karen konnte nicht umhin: sie mußte einige Tanztritte machen; und als sie anfing, fuhren die Beine fort, zu tanzen. Es war gerade, als hätten die Schuhe Macht über sie erhalten. Sie tanzte um die Kirchenecke, sie konnte es nicht lassen; der Kutscher mußte hinterher laufen und sie greifen; und er hob sie in den Wagen, aber die Füße fuhren fort zu tanzen, sodaß sie die gute alte Dame gewaltig trat. Endlich nahmen sie die Schuhe ab und die Beine erhielten Ruhe.

    Daheim wurden die Schuhe in einen Schrank gestellt, aber Karen konnte nicht unterlassen, sie zu betrachten.

    Nun lag die alte Dame krank danieder; es hieß, sie würde es nicht überleben. Gepflegt und gewartet mußte sie werden und Keiner war näher dazu, als Karen. Aber in der Stadt war ein großer Ball; Karen war eingeladen; - sie betrachtete die alte Dame, die doch nicht genesen konnte; sie besah die rothen Schuhe, und sie meinte, es wäre keine Sünde dabei; - sie zog die rothen Schuhe an, das konnte sie ja auch wohl; - aber dann ging sie zum Balle und fing an zu tanzen.

    Als sie aber zur Rechten wollte, tanzten die Schuhe zur Linken, und als sie die Diele hinauf wollte, tanzten die Schuhe dieselbe hinunter, die Treppe hinab, durch die Straße und aus dem Stadtthore hinaus. Sie tanzte und mußte tanzen, gerade hinaus in den finstern Wald.

    Da leuchtete es oben zwischen den Bäumen; und sie glaubte, es sei der Mond, denn es war ein Gesicht. Aber es war der alte Soldat mit dem rothen Bart; er saß und nickte und sagte: "Sieh, was für schöne Tanzschuhe!"

    Da erschrak sie und wollte die rothen Schuhe abwerfen; aber die hingen fest. Und sie schleuderte ihre Strümpfe ab; aber die Schuhe waren an den Füßen festgewachsen. Und sie tanzte und mußte über Feld und Wiese, im Regen und Sonnenschein, bei Nacht und bei Tage tanzen; allein Nachts war es am gräulichsten.

    Sie tanzte auf den offenen Kirchhof hinauf; aber die Todten dort tanzten nicht; die hatten etwas viel Besseres zu thun, als zu tanzen. Sie wollte sich auf des Armen Grab setzen, wo das bittere Farrenkraut wächst; aber für sie war weder Ruhe, noch Rast. Und als sie gegen die offene Kirchenthür hintanzte, sah sie dort einen Engel in langen, weißen Kleidern, mit Flügeln, die ihm von den Schultern bis zur Erde reichten; sein Antlitz war streng und ernst und in der Hand hielt er ein Schwert, breit und glänzend.

    "Tanzen sollst Du!" sagte er; "tanzen auf Deinen rothen Schuhen, bis Du bleich und kalt wirst, bis Deine Haut zu einem Gerippe zusammenschrumpft! Tanzen sollst Du von Thüre zu Thüre; und wo stolze, hochmüthige Kinder wohnen, sollst Du anklopfen, sodaß sie dich hören und fürchten! Tanzen sollst Du, tanzen - -!"

    "Gnade!" rief Karen. Aber sie hörte nicht, was der Engel erwiderte, denn die Schuhe trugen sie durch die Thür auf das Feld, über Weg und über Steg, und immer mußte sie tanzen.

    Eines Morgens tanzte sie an einer Thüre vorbei, die sie gut kannte; drinnen tönte Psalmengesang; ein Sarg wurde herausgetragen, der mit Blumen geschmückt war: da wußte sie, daß die alte Dame gestorben war, und nun fühlte sie, daß sie von Allen verlassen und von Gottes Engel verdammt sei.

    Sie tanzte und mußte tanzen, tanzen in der finstern Nacht. Die Schuhe trugen sie über Dorn und Stumpf davon; sie riß sich blutig; sie tanzte über die Haide dahin nach einem kleinen, einsamen Hause. Hier, wußte sie, wohne der Scharfrichter; und sie klopfte mit den Fingern an die Scheiben und sagte:

    "Komm heraus! - Komm heraus! Ich kann nicht hineinkommen, denn ich muß tanzen!"
    Und der Scharfrichter sagte: "Du weißt wohl nicht, wer ich bin? Ich schlage den bösen Menschen die Köpfe ab, und ich merke, meine Axt klingt!"

    "Schlage mir nicht den Kopf ab!" sagte Karen, "denn dann kann ich meine Sünde nicht bereuen! Aber schlage meine Füße mit den rothen Schuhen ab!"

    Und darauf bekannte sie ihre ganze Sünde, und der Scharfrichter hieb ihr die Füße mit den rothen Schuhen ab; aber die Schuhe tanzten mit den kleinen Füßen über das Feld dahin in den tiefen Wald hinein.

    Und er schnitzte ihr Holzfüße und Krücken, lehrte sie einen Psalm, den die Sünder immer singen, und sie küßte die Hand, die das Beil geführt hatte, und ging über die Haide fort.

    "Nun habe ich genug für die rothen Schuhe gelitten!" sagte sie. "Nun will ich in die Kirche gehen, damit sie mich sehen können!" Und sie ging rasch auf die Kirchthüre zu; als sie aber dahin kam, tanzten die rothen Schuhe vor ihr her, und sie erschrak und kehrte um.

    Die ganze Woche hindurch war sie betrübt und weinte viele bittere Thränen; aber als es Sonntag wurde, sagte sie: "Nun habe ich genug gelitten und gestritten! Ich glaube wohl, daß ich eben so gut bin, als Manche von Denen, die da in der Kirche sitzen und sich brüsten!" Und dann ging sie muthig hin; aber sie kam nicht weiter, als bis zur Kirchhofsthüre: da sah sie die rothen Schuhe vor sich her tanzen; und sie entsetzte sich und kehrte um und bereute recht von Herzen ihre Sünde.
    Wenn du überredet, ermahnt, unter Druck gesetzt, belogen, durch Anreize gelockt, gezwungen, gemobbt, bloßgestellt, beschuldigt, bedroht, bestraft und kriminalisiert werden musst …Wenn all dies als notwendig erachtet wird, um deine Zustimmung zu erlangen, kannst du absolut sicher sein, dass das, was angepriesen wird, nicht zu deinem Besten ist.

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