Zitat von
PanzerIV
Quatsch, Polen hat 1938 das Teschener Land annektiert, das haben die Tschechen nicht vergessen.
Generell ist Polen keinesfalls das Oper Land wie es immer beschreibt,
besonders das Polen den II. Weltkrieg mit ausgelöst hat, vergessen die meisten Nationen nicht so schnell wie Deutschland.
Wenn die Polen in der Danzig-Frage kompromissbereiter gewesen wären und sich nicht auf einen Beistandspakt eingelassen hätten, den die Westmächte von vornherein nicht mit Truppen zu erfüllen gedachten. Dieser Gedanke klingt nur dann absurd, wenn einem zu den deutsch-polnischen Beziehungen in den dreißiger Jahren nur die Stichworte "Überfall" und "Lebensraum" einfallen, aber die Realität war viel komplexer! Es wird heute meist unter den Tisch gekehrt, dass Deutschland und Polen von 1934, als sie einen Nichtangriffspakt schlossen, bis zum Frühjahr 1939 gutnachbarschaftliche Beziehungen unterhielten. 1938 beteiligte sich Polen sogar an der Zerschlagung der Tschechoslowakei, indem es kurz nach dem Münchner Abkommen, an dem es nicht beteiligt war, das umstrittene Teschener Gebiet annektierte - einfach durch militärische Besetzung, ohne irgendeinen Verhandlungsversuch, aber mit ausdrücklicher Zustimmung Deutschlands!
Aber in der Folge wollte sich die polnische Führung nicht mit der Rolle eines Juniorpartners Deutschlands abfinden - man träumte ja von einer Großmachtstellung und dem Intermarum, einem ostmitteleuropäischen Staatenblock unter polnischer Führung - und versuchte, die westliche Karte zu ziehen. Die Regierungen Frankreichs und Großbritanniens waren durch das Münchner Abkommen unter massive öffentliche Kritik geraten und gingen nach der Annexion der Rest-Tschechei im März 1939 endgültig zur Eindämmungspolitik gegen Deutschland über. Polen widersetzte sich aber aus Angst vor deren wachsenden Einfluss einer Einigung mit der Sowjetunion, die zuvor wegen der Besetzung des Teschener Gebiets ihren Nichtangriffpakt mit Polen aufgelöst hatte.
So drohte Polen nun von Osten wie von Westen Gefahr. Aber statt einen Kompromiss mit Deutschland zu suchen, den Hitler auch mehrfach anbot (Kernpunkte: Rückkehr der Freien Stadt Danzig zu Deutschland, aber Respektierung der dortigen wirtschaftlichen Sonderrechte Polens, Bau exterritorialer Verkehrsverbindungen nach Ostpreußen, Garantie der polnischen Grenzen und Verzicht auf Gebietsansprüche, Verlängerung des Nichtangriffspakts um 25 Jahre), wog sich die polnische Führung wegen der westlichen Beistandszusage in Sicherheit, zeigte keinerlei Kompromissbereitschaft und provozierte Deutschland mit einer Teilmobilmachung! Deshalb befahl Hitler, die Planung für einen Krieg gegen Polen aufzunehmen und kündigte den Nichtangriffspakt, obwohl die Verhandlungen, begleitet von wechselseitigen Provokationen, fast bis zuletzt andauerten. Für die Berufsempörten: Das ist keine Rechtfertigung für Hitlers Angriffskrieg oder gar für seine brutale Besatzungspolitik! ABER es bleibt festzuhalten, dass die polnische Führung sich 1939 in einer äußerst gefährlichen geopolitischen Situation inkompetent und fahrlässig verhalten und ihre politischen und militärischen Möglichkeiten grotesk überschätzt hat!