Doch nun haben sich ihre leiblichen Eltern zu Wort gemeldet und sagen: "Alles Unsinn, alles frei erfunden." Sie bezeichnen ihre Tochter öffentlich als notorische Lügnerin und behaupten: "
Rachel ist gar nicht schwarz. Sie ist weiß." Für viele dürfte das neu sein", sagte Larry Dolezal gegenüber der "Seattle Times". "Wir wussten das alles schon immer." Der Vater der Bürgerrechtlerin lebt mit seiner Frau Ruthanne in Troy, in Montana. Beide sind weiß und haben seit Jahren keinen Kontakt mehr zu ihrer Tochter. In der Geburtsurkunde, die einer Zeitung in Coeur d'Alene in Idaho vorliegt, werden sie als Eltern von Rachel Dolezal geführt.
"Unsere Vorfahren sind Tschechen, Schweden und Deutsche", sagen die Eltern und widersprechen ihrer Tochter. Die hatte in ihren Bewerbungen an der Universität oder für andere öffentliche Posten immer wieder geschrieben, sie habe "weiße, schwarze und indianische Vorfahren". Die leiblichen Eltern können darüber nur den Kopf schütteln. Sie bezeichnen die Spuren von Amerikas Ureinwohnern in ihrem Blut, wenn es wirklich welche geben sollte, als "sehr gering".
"Es macht mich sehr traurig, dass Rachel nicht zu ihrer Herkunft steht", sagte Ruthanne Dolezal der Zeitung "Spokane-Review".
"Sie hat sich unter Schwarzen schon immer wohler gefühlt", sagte ihr Vater. "Sie wurde durch ihren Einsatz für die Rechte der Afroamerikaner, bei dem wir sie immer unterstützt haben, offenbar sehr beeinflusst."
"Rachel hat nie einen Stiefvater gehabt", sagt Mutter Ruthanne. Sie könne also auch nicht von ihm missbraucht worden sein. Ihre Tochter habe auch nie in einem Zelt in Afrika gelebt und sei nie selbst auf die Jagd gegangen. "Wir haben von 2002 bis 2006 in Südafrika gelebt", sagte die Mutter. Rachel sei zu diesem Zeitpunkt aber bereits ausgezogen und verheiratet gewesen. "Sie hat uns in dieser Zeit noch nicht einmal dort besucht." Und auch den schwarzen Sohn habe sie erfunden. "Das ist eigentlich unser adoptierter Sohn", sagt Vater Larry, der mit seiner Frau insgesamt vier Kinder aus Afrika adoptiert haben soll.