Wir haben hier Bäcker, zwei an der Zahl, die tatsächlich noch selber backen. Da gibt es frühmorgens frische Semmeln und dann nochmal gegen 16 Uhr, das war es dann. Die sind knusprig und nicht hart und schmecken noch nach Semmel.
Mit Brot ist es ähnlich. Ich habe da meine spezielle Sorte, sechs Pfund der Laib. Man bekommt aber auch halbe oder viertel Laibe. Roggenmischbrot mit vielen Gewürzen. Dieses Brot, ganz frisch, braucht keinen Belag, es ist eine Delikatesse. Die Preise sind bei uns übrigens vergleichbar mit den Aufbackshops.
Bemängeln muss ich allerdings das Personal, jedenfalls teilweise. Du fragst nach Vollkornsemmeln und was bekommst du? Mehrkornsemmeln oder einfach welche, die mit ganzen Körnern bestreut sind. Du als Laie musst der Verkäuferin den Unterschied erklären.
Wer nicht genießt, ist ungenießbar.
Die Zeit zum Handeln jedesmal verpassen nennt ihr die Dinge sich entwickeln lassen.
Was hat sich denn entwickelt, sagt mir an, das man zur rechten Stunde nicht getan?
Emanuel Geibel
Leider nicht.
[Links nur für registrierte Nutzer]Mit schnellen Bewegungen knetet er den Teig. Bäcker Otto Wilke steht wie jede Nacht in seiner Backstube in Born auf dem Darß und bereitet das Brot für den nächsten Tag vor. Besonders wichtig dafür ist ein unscheinbarer Teigklumpen in einer kleinen Schüssel auf der Fensterbank: sein Sauerteig. Der wird immer wieder vermehrt und ist die Grundlage für seine Brote. "Das ist mein Startkapital", so Wilke. Er sagt, er stelle seinen Sauerteig noch ganz ohne industrielle Hilfe her - im Gegensatz zur Mehrheit der deutschen Bäcker.
Die Zeit zum Handeln jedesmal verpassen nennt ihr die Dinge sich entwickeln lassen.
Was hat sich denn entwickelt, sagt mir an, das man zur rechten Stunde nicht getan?
Emanuel Geibel
Der Diskussion fehlt ein Aspekt.
Natürlich schmecken die 5 Sorten Brötchen, die inzwischen jeder Supermarkt hat. Und vermutlich schmecken sogar die drei Sorten Brot. Aber was zur Hölle ist mit Kuchen?
Wenn den Bäckern über die Grundprodukte Brot und Brötchen die Existenz entzogen wird, dann muss ich mich auswahltechnisch beim Kuchen bald sehr einschränken. Und als bekennender Kuchenliebhaber habe ich da ein Problem. Bei diesen Ketten bekomme ich 365 Tage im Jahr nur den gleichen Kuchen. Ich kann nicht mal welchen bestellen. Erst recht keine Torte!
Da lob ich mir meinen regionalen Bäcker hier vor Ort. Der hat, dem Trend folgend, auch die im Ladengeschäft Fertiggebackenen. Schmecken. Schmecken aber nicht anders als bei Aral. Aber seine sonstige Auswahl ist riesig und ich kann aus einer noch größeren Auswahl bestellen.
Ein traditioneller Familienbetrieb mit eine relativ großen Bäckerei (die man auch besichtigen kann) und einigen Verkaufsstellen*.
Also: Rettet die Vielfalt!
*und der heißesten Verkäuferin, die ich kenne
Die Zeit zum Handeln jedesmal verpassen nennt ihr die Dinge sich entwickeln lassen.
Was hat sich denn entwickelt, sagt mir an, das man zur rechten Stunde nicht getan?
Emanuel Geibel
Bis vor wenigen Jahren gabs in Bautzen noch so ein richtigen DDR-Bäcker. Ganz kleiner Verkaufsraum, mit Fliesen die noch nach vor dem Krieg aussahen und Pfannkuchen in die man sich hätte legen können. Und das noch für einen Preis von 20 Cent. Nie wieder, auch nur annähernd so einen Pfannkuchen gegessen.
Die Zeit zum Handeln jedesmal verpassen nennt ihr die Dinge sich entwickeln lassen.
Was hat sich denn entwickelt, sagt mir an, das man zur rechten Stunde nicht getan?
Emanuel Geibel
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