während viele User im Internet das Maul Zereisen ging die Israelin zu den Kurden und kämpfte gegen die Islamisten![Links nur für registrierte Nutzer]Gegen IS: Israelische Kämpferin aus Irak zurückgekehrt
Sie kämpfte in Syrien und im Irak gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“. Nun ist Gill Rosenberg nach Israel zurückgekehrt – und möchte Aufmerksamkeit für die humanitäre Krise in dem Kriegsgebiet wecken.
Gill Rosenberg stammt aus Kanada und wanderte 2006 nach Israel ein. Als sie hörte, wie vor allem Frauen und Mädchen unter der Terrorherrschaft des „Islamischen Staates“ (IS) leiden, wollte sie etwas dagegen tun. Sie entschied sich, als erste Israelin überhaupt an der Seite der kurdischen Rebellen gegen die Miliz zu kämpfen. Im vergangenen November schloss sie sich den Truppen in Syrien an, im Januar begab sie sich in den Irak, wo sie unter anderem an der Seite assyrischer Christen kämpfte. Am Wochenende ist sie über Paris nach Israel zurückgekehrt.
„Als Juden sagen wir: ‚nie wieder‘, mit Bezug auf den Holocaust . Es gibt keinen Unterschied zwischen Juden und jedem anderen Menschen“, sagte sie nach der Rückkehr in einem Interview der Tageszeitung „Yediot Aharonot“. „Das hat mein Herz berührt, und ich wollte auf jedem möglichen Weg einen Beitrag leisten. Ich wusste, dass sie Kämpferinnen haben, also habe ich beschlossen, mich ihnen anzuschließen.“ Voraussetzungen dafür hatte sie im Wehrdienst in Israel erlangt: „Ich habe mit der israelischen Armee gekämpft; die Kurden haben mir beigebracht, den IS zu bekämpfen“, formulierte sie gegenüber dem Portal „I24news“ nach der Rückkehr ihr Fazit.
Wenige Wochen nach ihrer Ankunft im Kampfgebiet war das Gerücht entstanden, sie sei entführt worden. Am Tag danach schrieb Rosenberg auf Facebook: „Leute, ich bin völlig sicher und geschützt. Ich habe zu meinem eigenen Schutz keinen Zugang zum Internet oder zu anderen Medien. Ich kann nicht regelmäßig antworten.“ Sie habe nur zufällig den Blödsinn über ihre angebliche Entführung entdeckt, als sie einmal ins Internet gelangte.
Die 31-Jährige sagte in dem Interview, sie sei zeitweise nicht sicher gewesen, ob sie nach Israel zurückkehren würde. „Es ist schwer, meine Freunde zu verlassen, die dort kämpfen. Das ging mir die ganze Zeit durch den Kopf. Am Scheraton-Strand in Tel Aviv zu sitzen, während meine Freunde im Kampf ermordet werden, das ist ein schwerer Gedanke. Ich mag es nicht, dass man Israel und die USA beschuldigt, den IS geschaffen zu haben. Die beiden Regierungen von Israel und den USA trainieren den IS nicht, aber aus unerfindlichen Gründen denken das viele Leute. Das stimmt nicht. Es ist frustrierend, diese Anschuldigungen zu hören.“
Nach der Einreise wurde Rosenberg vom israelischen Inlandsgeheimdienst Schabak verhört. Bereits früher hatte sie ihre Erfahrungen mit den Sicherheitskräften gemacht: Im Jahr 2009 wurde sie nach einer gemeinsamen Operation von Israel und dem FBI wegen Betruges verhaftet. Sie verbrachte vier Jahre im Gefängnis. Ihre Haft wurde verkürzt, und sie musste nach Israel zurückkehren.
Für die Rechte von Kurden und Christen eintreten
Ihre Rückkehr aus dem Irak sei durch die politische und militärische Dynamik vor Ort ausgelöst worden, teilte Rosenberg nun mit. „Die iranische Einmischung und der Fortschritt des IS haben mich dazu gebracht, zu begreifen, dass es Zeit ist, nach Israel zurückzukehren.“ Unterstützung für die Rückkehr erhielt sie vom amerikanisch-israelischen Geschäftsmann Moti Kahana. Er hilft der syrischen Opposition seit Beginn des Bürgerkrieges vor vier Jahren.