Angst vor neuem Maidan
Marsch auf Kiew! Ultrarechte Banden wollen Poroschenko stürzen
Freitag, 17.07.2015, 06:50 · von FOCUS-Online-Redakteur Julian Rohrer
Dmitri Jarosch (M), Anführer der radikalen Gruppierung Rechter Sektor, spricht in Kiew.
Experten warnen vor einem neuem Maidan, dem endgültigen Ende der Ukraine, in ihrer heutigen Form. Schuld sind vor allem Freiwillige aus dem ultrarechten Lager. Einst kämpften sie gemeinsam gegen Janukowitsch, nun werden sie zu erbitterten Feinden.
„Banditensystem!“, „Regime!“ –ultrarechte Gruppierungen in der Ukraine haben mit der Regierung Petro Poroschenkos abgeschlossen. Die Nationalisten hatten auf dem Maidan für die Freiheit gekämpft. In der Ostukraine verteidigten sie ihre Grenzen gegen prorussische Milizen – und gegenwärtig werden sie zur größten Gefahr für die innere Stabilität des krisengeschüttelten Landes. Die Ultrarechten drohen Kiew mit einem dritten Maidan, mit Chaos und blutiger Gewalt.
Sie beanspruchen für sich selbst, als einzige Gruppierung noch dem ursprünglichen Maidan-Kurs zu folgen. „Sie wenden sich gegen Poroschenko, den sie als Teil des alten Systems identifizieren“, sagt Stefan Meister von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik zu FOCUS Online. „Sie wollen die korrupten Eliten wegwischen, streben einen Umsturz an und werden auch vor Gewalt nicht zurückschrecken.“
Die Rechten stellen das Gewaltmonopol der Regierung in Kiew in Frage. Sie bilden eine Art Staat im Staat, sind bewaffnet und gefährlich. Während sie bislang in der Ostukraine gegen prorussische Separatisten kämpften, drängen sie nun auf eine Konfrontation mit dem Staat....
[Links nur für registrierte Nutzer]