Low life habbits, evidence-based

[wtf]

Bei der Heimfahrt habe ich gestern meine Gedanken um eine gesellschaftlich-revolutionäre Theorie kreisen lassen. Anlaß waren stechende Kopfschmerzen bei der Vorbeifahrt an einem diskoartig-weihnachtlich erleuchteten Wohnzimmer in einer Neue-Heimat-Siedlung.

Ich habe mich gefragt, weshalb unsereins niemals auf die Idee kommen würde, sich so eine grellbunt blinkende Scheiße an das Fenster zu hängen und bin zu der Erkenntnis gelangt, daß es ein System der Häufung schichtabhängiger Geschmacklosigkeiten gibt.

Autos:
Das Unterschichtenauto muß auffällig sein. Der JungUSchler fährt einen Rennwarze genannten Corsa, extrem tiefergelegt, gerne unterbodenbeleuchtet, nicht TÜV-fähig, aber laut. Bei obligatorischen Strassenrennen kommen gelegentlich Jungfriseusen ums Leben. Gerne wird auch ein Motorad unterhalten, weswegen der USchler manchmal zum Organspender mutiert.

Klamotten:
Es muß klitzern. Alternativ sind auch großflächige Aufdrucke zulässig. Wer kennt sie nicht, die Schlampen mit den in Antalya erworbenen, schreiendlauten Fakes? Der Herren der Schöpfung sind gelegentlich auch in leichtentflammbarer Ballonseide anzutreffen.

Weiteres in Kurzform:
Hobbies: Fernsehen.
Urlaub: All-inklusive (nein, nicht Robinson).
Handy: Das neueste.
Partei: SPD.
Und sonst: Tattoos.

[Pirx]

Am meisten mag ich an dir, dass du so gar nicht zu Überheblichkeit und Standesdünkel neigst.