Das wird ja was. Heute hat Erdogan den Friedensprozess mit den Kurden offiziell für beendet erklärt. Jetzt geht das türkische Militär auch im eigenen Land mit Luftangriffen gegen PKK-Stellungen vor.
Also das hat mich wirklich überrascht. Hinter diesem Zug Erdogans steckt überhaupt kein Sinn, kein gesunder Menschenverstand. Er war immer für Deeskalation mit den Kurden, um die Türkei zu stabilisieren und jetzt fliegt er mir nichts, dir nichts Luftangriffe gegen PKK-Stellungen, darunter auch gegen jene im eigenen Land, obwohl er eigentlich vorhatte, gegen den IS in Westsyrien vorzugehen.
So richtig koscher ist das Ganze nicht!
Immer, wenn in der Geschichte Staatsführer, die eigentlich per se keine dummen Menschen sein können, irrationale Züge machten, dann war da IMMER irgendwas faul!
Und da kommen natürlich unsere Welthegemonen ins Spiel. Die USA waren zuletzt sehr unzufrieden mit Erdogan, weil er einen Riesen-Gasdeal mit Russland abgeschlossen hatte. Stichwort Turkish Stream. Außerdem hat Erdogan faktisch an den EU-Beitritt der Türkei, für den die USA so geworben hatten, eine Absage erteilt. Auch die neuerliche Annäherung der Türkei an China und das Interesse der Türkei an der BRICS-Bank, die nach Unabhängigkeit vom US-Dollar strebt, sind den USA sehr sauer aufgestoßen.
Es gibt also Grund zur Annahme, dass die Türkei die Seiten wechseln könnte. Und der Verlust der Türkei, eines einflussreichen und militärisch starken NATO-Mitgliedes, wäre für die USA eine kolossale geopolitische Niederlage. Die geopolitischen Niederlagen in Syrien und der Krim waren schon zuviel. Wenn aber die Türkei sich abwendet, könnte das der Anfang vom Ende der US-Hegemonie sein.
Das sind also durchaus Gründe für unsere Partner überm Teich, um da einige Hebel in Gang zu setzen...