Die allgegenwärtige Ignoranz des Schicksals ihrer Glaubensbrüder im Nahen Osten ist für das christliche Abendland wahrhaftig eine Schande, zumal ein gewisser Christ namens G.W. Bush, der in seinem Sendungswahn glaubte, in Bagdad einen "Leuchtturm der Demokratie" errichten zu müssen und zu können, die Büchse der Pandora erst geöffnet hat. Die Christen im Irak und auch in Syrien haben vor der amerikanischen Intervention ja relativ unbehelligt leben können. Der Stellvertreter von Saddam Hussein, Tariq Aziz, war als Katholik langjähriges Mitglied der irakischen Führung gewesen.
Der Westen, allen voran die Amerikaner, stehen gerade weil sie für das mörderische, heillose Chaos verantwortlich sind, in der Pflicht, den verfolgten und vom Tod bedrohten Christen zu helfen. Die Folgen ihrer verfehlten Außenpolitik treffen jedoch in erster Linie die "Freunde in Europa", denen man in Washington nur allzu gern die humanitäre Abwicklung der nicht enden wollenden Flüchtlingsströme überlässt. Natürlich müssen wir helfen, aber im Rahmen unserer Kapazitäten und unter den Geboten der Selbstbehauptung.
Mit Glockenläuten ist es nicht getan. Das wäre eher ein weiteres Armutszeugnis unserer Solidarität. Wir sollten an erster Stelle den christlichen Flüchtlingen Schutz gewähren wären. Die sind auch ohne größere Probleme integrierbar, wohingegen die Wertvorstellungen der Muslime mit demokratischen Grundprinzipien, zumal in einem zunehmend säkularen Europa, nur schwer vereinbar wären.