Das ist jetzt wirklich Realsatire, die jeden Kabarettisten und Karikaturenzeichner arbeitslos macht. Die Bundesanwaltschaft wirft einem BND-Spion vor, geheime Dokumente an die CIA weitergegeben zu haben. Das ist natürlich böööse. Nicht böse ist dagegen, wenn der BND den NSA-Büttel gibt und den Amerikanern dabei hilft, deutsche Industriegeheimnisse abzuschnorcheln.
Agententätigkeit für USA: BND-Spion wegen Landesverrats angeklagt
Mehr als 200 geheime Dokumente leitete der BND-Mitarbeiter Markus R. an den US-Geheimdienst CIA weiter. Jetzt bringt die Bundesanwaltschaft den Fall vor Gericht. Die Ermittler werfen R. nicht Spionage vor - sondern Landesverrat.
Der Generalbundesanwalt hat im Fall des CIA-Spions beim Bundesnachrichtendienst (BND) Anklage vor dem Oberlandesgericht München erhoben. Nach Informationen des SPIEGEL werfen die Karlsruher Ermittler dem BND-Mitarbeiter Markus R. Landesverrat in zwei Fällen vor.
R. soll über Jahre teilweise streng geheime Dokumente des deutschen Auslandsnachrichtendienstes BND an den US-Geheimdienst CIA weitergeleitet haben. Zudem schickte er einmal per Mail Material des BND, das er zuvor bereits den Amerikanern geliefert hatte, an das russische Generalkonsulat in München. Markus R.s Anwalt bestätigte die Zustellung der Klageschrift.
R. war bis zu seiner Verhaftung im Sommer 2014 in der Registratur der Abteilung Einsatzgebiete und Auslandsbeziehungen des BND beschäftigt. Dort hatte er Zugriff auf zahlreiche hochbrisante Papiere - unter anderem eine Liste mit den Namen aller BND-Agenten im Auslandseinsatz, das Protokoll eines vom BND abgehörten Telefonats zwischen der damaligen US-Außenministerin Hillary Clinton mit dem ehemaligen Uno-Generalsekretär Kofi Annan sowie ein geheimes Konzept zur Gegenspionage des BND.
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