"Quer durch Deutschland verfallen Schulen, werden gerade so weit instand gesetzt, dass sie noch den Brandschutzbestimmungen entsprechen. Mehr nicht. Quer durch Deutschland haben sich Eltern und Schüler daran gewöhnt, dass Kommunen nur eingreifen, wenn Eltern lautstark protestieren, die Lokalpresse berichtet oder die Schließung einer Schule droht."
"Dort, wo die Grundlage für den Wohlstand von morgen gelegt wird, gleicht Deutschland einer Bildungsbaracke. Es herrscht ein Investitionsstau, der so groß ist wie beim Straßenbau. Aber Schlaglöcher bekommen eben mehr Aufmerksamkeit."
"90 Prozent der Eltern geben an, sie seien schon einmal aufgefordert worden zu streichen, zu renovieren oder mit Sachspenden auszuhelfen, weil die Schule allein die Instandhaltung der Gebäude nicht mehr bewältigt bekommt."
"Ein Rundgang durch das Campe-Gymnasium in Holzminden ist wie der Besuch einer Ruine. Alle paar Meter bleibt Schulleiter Georg Muschik stehen: Mal lässt sich die Holzverkleidung einer Wand lösen, dahinter sammeln sich Moder und Milben. Mal ist das Fenster einer Hoftür eingeschlagen und notdürftig mit Pressspan ausgebessert worden. Mal wachsen aus der Decke des Gebäudes aus den Siebzigern kleine weiße Stalaktiten. Welcher Stoff aus dem Betongemisch sich da löst? Weiß keiner. Als im Frühjahr ein Wasserrohr in einem Nebengebäude brach, weichten zwei Decken vollständig durch. Aber statt einer Baufirma rief Muschik den Schlüsseldienst. Bis heute sind die Klassenzimmer gesperrt."
"Lapidar gesagt sieht es an der Schule aus wie in Bulgarien in den Sechzigern"
"Geht ihr Kind in der Schule auf die Toilette? 29% = nein"
"An meiner Schule könnte Vandalismus den Zustand der Toiletten nicht nennenswert verschlechtern"
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