Diese pessimistische Sicht trifft zumindest auf den Teil der Arbeitskraftanbieter zu, deren Sprach- und Fachkenntnisse zu wünschen übrig lassen. Die Zeiten, wo solche Leute in der Großindustrie oder in Bergwerken ein erträgliches Auskommen finden konnten, sind schon lange vorbei. Diese werden sich für Arbeitsplätze im einfachen Dienstleistungssektor bewerben müssen, wo man z.B. ein altes Brötchen mit Gammelfleisch befüllt. Viel wird sich damit nicht verdienen lassen, weil die Zahlungsbereitschaft der Kunden dafür nicht viel hergibt.
Kündige doch.
Frage dich einfach einmal, wer jetzt der Gewinner in dieser Geschichte ist?
Wer hat jetzt gewonnen dadurch, dass es diese Firma nicht mehr gibt?
Wurden die versklavten Mitarbeiter endlich von ihrem Sklaventreiber befreit? Werden bald vor Ort neue Arbeitgeber entstehen, die mehr bezahlen können?
Nichts dergleichen. Niemand hat irgendwas gewonnen.
Im Zerstören ist der Staat wirklich gut.
Gesamt gesehen ist das nur so einfach, wenn man sagen kann, daß der Mindestlohn mehr Nachteile als Vorteile hat. Also zb. mehr Beschäftigung zerstört als daß ANs dadurch profitieren. Es machen ja nicht plötzlich alle Unternehmen wegen des Mindestlohns dicht. Sehr viele ANs profitieren ja auch davon. Sind also die Gewinner.
Es haben all diejenigen dadurch gewonnen, die vorher durch raffgierige und/oder unfähige Unternehmer in eine Lohnabwärtsspirale gedrückt wurden.
Diese Firma hat über einen langen Zeitraum nur deshalb existiert, weil sie ihre Leute wie Dreck bezahlt hat. Also ist entweder das Geschäftsmodell nicht tragfähig oder der Firmeninhaber hat sich entsprechend mehr Gewinn eingesteckt dafür, was er den Leuten an schlechten Löhnen bezahlt hat.
Das wirkt sich in einer Volkswirtschaft aber nicht nur auf ein Unternehmen aus, sondern auf alle Unternehmen einer Branche. Sobald einige Unternehmen die Löhne nach unten drücken, müssen andere Unternehmen da mitziehen, weil sie sonst Wettbewerbsnachteile hätten. Das führt zu einer Kettenreaktion. Und genau diese Kettenreation wird durch den Mindestlohn abgeschafft.
Teilen ist das neue Haben.
Das Mindestlohngesetz verbietet ja genau das. Wenn jemand für wenig Geld unselbständig im kreativen Bereich arbeiten möchte, weil es Spaß macht und das Geld reichlich von den Eltern oder vom Ehepartner kommt, hat der Staat das nicht zu verbieten.
Besser wäre es, der Staat würde Mindestlohn-Arbeitsplätze statt Hartz Vier anbieten.
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