Desweiteren ging es mir nicht nur um die Passivität u.a. Englands zur Zeit der Belagerungen Wiens, sondern vor allem darum, dass andere europäische Mächte den jeweiligen Gegnern der Osmanen Kriege erklärten und somit weitere Fronten eröffneten. Mit anderen Worten, die Franzosen oder Schweden hätten die Osmanen vermutlich erst dann bekämpft, wenn Letztere am Rhein oder in Dänemark gestanden hätten.
So viel also zum "Kampf Europas" gegen die Muselmanen...
Um nun die Kurve zum Thema Iran zu kriegen, möchte ich Dich daran erinnern (falls es nicht schon wer getan hat, wirklich alles habe ich in dem Strang nämlich nicht gelesen), dass es die Franzosen (siehe das von mir erwähnte Bündnis mit Süleiman und die Kriegseröffnung 1687 gegen das HHR) waren, welche dem Revolutionsführer Ruholla Chomeini zunächst Asyl gewährten und ihn dann in den Iran verfrachteten, damit jener dort die islamische Republik errichten konnte.
Aber Hauptsache, Du glaubst weiterhin an einen gemeinsamen Kampf Europas gegen den Islam
Vielleicht erklärt ja einmal seine Heiligkeit in Rom, wenn er denn dann mit Araber- und Negerfüßeküssen fertig sein sollte, einen neuen Kreuzzug (Zeit wär es wohl wieder mal, wenn man sich in konservativ-patriotischen Kreisen so umhört)? Würdest Du mitmachen wollen, falls es so weit käme?
P.S. bezüglich "Erwachen":
Ich möchte die Herrschaften nicht hier haben (zumindest nicht in diesen derzeitigen Massen), das liegt aber nicht daran, dass sie Muslime sind, sondern einfach nur daran, dass es sich um fremde Völkerschaften handelt. Die haben alle ihre seit Jahrhunderten bis Jahrtausenden angestammte Heimat, in welcher sie teils mehrmals jährlich Urlaub machen (so schlecht kann es dort also auch nicht sein); mögen sie doch dauerhaft dorthin zurückgehen, ihr Leben leben - es sei ihnen vergönnt - und uns in Ruhe lassen (das gilt vice versa freilich genauso).
Die Religion spielt für mich dabei absolut keine Rolle, frei nach dem alten Fritz.
Zudem sehe ich die Verwestlichung dieser (und nicht nur dieser) Völkerscharen keineswegs positiv, wie mir hier von Dir unterstellt, verlieren sie dadurch doch einen großen Teil dessen, das sie ursprünglich ausmachte. Salopp gesagt, wenn die Welt eines Tages komplett verwestlicht, vielleicht sogar anglisiert, sein sollte, wird sie nicht mehr bunt sein, sondern nur noch einen hell- bis dunkelbraunen Einheitsbrei darstellen, kulturlos, identitätslos, haltlos, sprachlos, und am Ende vielleicht sogar wertlos; dann war's das mit Kulturen und dergleichen. Manche mögen darin eine positive Zukunft sehen, jedoch sind das nach meinem Dafürhalten düstere Aussichten.