Vor vielen Jahren unterhielt ich mich mit einem gelehrten Benediktiner über die regelmäßigen Reformbewegungen, die die Kirche zum jeweiligen Zeitpunkt wieder zur Besinnung auf ihre Ursprünge zurückführen konnten. Da war das Mönchtum der späten Antike/frühen Neuzeit, da waren die cluniazensischen Reformbewegngen gegen den fett gewordenen Benediktinerorden, da waren die Bettelorden des Hochmittelalters und schließlich die Reformation. Da, so der kluge Mann, sei die Sache das erste Mal schiefgegangen, da sei es nicht gelungen, den Reform-Impetus innerhalb der Kirche zu halten. So kam es zur Kirchenspaltung. "Denn ansonsten", so der Mönch, "ansonsten wäre Luther heute einer der großen Heiligen der katholischen Kirche."
Geändert von Gärtner (31.10.2015 um 20:47 Uhr)
"Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."
Umberto Eco
Merke Dir, Dayan, daß ich immer an Deiner Seite stehe und nicht zögern würde, für Dich und die Deinen alles mir Mögliche als Schutzgebieterin aufzuwenden. – Zur Erinnerung: Thilo Sarrazin wurde im öffentlich-rechtlichen deutschen Fernsehen „Brunnenvergifter“ genannt (ich bin jetzt zu faul, um nach der Quelle zu suchen – in einer der Gesprächssendungen Maybrit Illners) könnte man fündig werden).
Kurzum: All jene, die gegen das Judentum sind, halte ich für meine Feinde, da es ihnen um nichts anderes als um die Vernichtung des Judentums und mithin um die Vernichtung des Christentums geht. – Ich halte es für wunderbar, wenn sich Journalisten wie Bernd Ulrich, dessen gutmenschliche Gesinnung (die ich für eine ekelerregende Unterwerfungsgeste halte), im öffentlich-rechtlichen deutschen Fernsehen zu Wort melden dürfen und jene Menschen als „Brunnenvergifter“ bezeichnen dürfen, die keinen Brunnen vergiftet haben. – [Links nur für registrierte Nutzer]
Dir, lieber Dayan, bekunde ich hiermit nochmals meine intellektuelle Solidarität.
Gruß von Leila
Lebte Martin Luther in der Gegenwart stellte man ihn wahrscheinlich als Terroristen hin.
Martin Luther - und die katholische Kirche (Auszug)
Von Otto Hermann Pesch
Die Verborgenheit Gottes
Das Wichtigste, was Katholiken von Martin Luther gelernt haben - freilich oft, ohne um die Quelle zu wissen -, ist dessen Anschauung vom verborgenen Gott. Luther hatte einmal gesagt:
Wenn man sich den Lauf der Welt ansieht, kann man denken, es gebe keinen Gott oder Gott sei der Teufel. Er nennt das die „Verborgenheit Gottes unter dem Gegensatz“.
Er versteht darunter das Gegenteil dessen, was die Menschen sich mit ihrer Vernunft ausdenken, wie Gott doch eigentlich sein müsste: also souverän die Geschicke der Welt lenkend und in seiner Schöpfung daher erkennbar.
Martin Luther hat damit eine ganz moderne Erfahrung vorweggenommen: die Erfahrung der „Abwesenheit“ Gottes in dem nach seinen eigenen Gesetzen ablaufenden Weltgeschehen.
Für den Christen Luther ist diese „Abwesenheit“ Gottes allerdings nicht nur eine Erfahrung, sondern die Konsequenz aus seiner Theologie des Kreuzes. Am Kreuz seines Sohnes hat ja Gott seine Macht unter dem Gegenteil verborgen: in der Ohnmacht des Gekreuzigten. Seitdem ist es gewissermaßen normal, wenn wir Gott nicht problemlos aus den Werken der Schöpfung erkennen. Durch das Kreuz hat er klargemacht, wo wir ihn finden sollen und können; gerade in dem, was ihm zu widersprechen scheint: im Kreuz und darum auch im Leiden, unter den negativen Erfahrungen des Lebens.
Vielleicht verbinden wir heute die Erfahrung der radikalen Verborgenheit nicht so unmittelbar mit dem Kreuz. Aber dass Luther hier eine ganz moderne Erfahrung vorweggenommen hat, daran besteht kein Zweifel.
Und das hat eine ganz bedeutende Folge für den Glauben. Diese wiederum erfahren auch alle Katholiken: Der Glaube ist immer angefochten, verunsichert, immer von Fragen umstellt. Früher nannte man das „Glaubenszweifel“, und man hielt die Katholiken an, genau nachzudenken, zu studieren, Rat zu holen - dann müsste unter vernünftigen und glaubenswilligen Menschen der Zweifel zu beheben sein. Seit Martin Luther - und inzwischen wiederum auch ganz ohne Luther - wissen wir:
Die Anfechtung, der Zweifel gehören grundsätzlich und strukturell zum Glauben dazu. Christen müssen sich nicht - wie früher - schon halb ungläubig vorkommen, wenn sie Fragen haben, ja mit gewissen Aussagen des Glaubens womöglich lebenslang nicht zurechtkommen.
Wir sind in sachgemäßer Abwandlung von Luthers berühmter Formel, dass Christen simul iustus et peccator, also „zugleich gerechtfertigt und Sünder“ sind, „gläubig und ungläubig zugleich“.
Otto Hermann Pesch, Dr. theol., war als katholischer Professor für Systematische Theologie und Kontroverstheologie an der Universität Hamburg; lebt in München; der Beitrag geht auf einen umfangreichen Vortrag bei der Ansverus-Communität zurück..
CIG 43+44/2009
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" Streicht die Kuechenabfaelle fuer die Aussaetzigen! Keine Gnade mehr bei Hinrichtungen!
Und sagt Weihnachten ab! "
(Sheriff von Nottingham)
Christentum ist Judentum für Nichtjuden.
Scharlatanerie und Firlefanz.
A.
Ja. – Lese Martin Luthers Brief an seinen Sohn Johannes: [Links nur für registrierte Nutzer]
Ganz anders schrieb mir mein seliger Vater, wenn er fern von mir war und er mich und ich ihn vermißte.
„Leila,
mein liebes Töchterchen!
Lasse nicht ab vom Schoß Deiner Mutter; bleibe stets nahe bei Ihr und verliere Sie nicht aus den Augen, Denn Sie allein weiß den rechten Weg in der Wirrnis des Lebens. Küsse Deine Mutter für mich.
Dein Dich von ganzem Herzen liebender Vater, der kaum erwarten kann, Dich zu umarmen.
P.S.: Auf die nächste Reise nehme ich Dich mit. Du wirst das Land Schweiz kennenlernen.“
Schuldempfinden, ob aus realem oder eingebildetem Grund, ist dem Gesindel das es in die Politik treibt völlig fremd.
Ebenso Verantwortung. Faseln sie davon, führen sie Übelstes im Schilde.
Deren Motivation liegt ausschließlich in persönlicher Bereicherung, oder serviler Ausführung von Anordnungen in der Erwartung zu gewährender Privilegien.
Dichtet diesem Lumpenpack nicht ständig Charakter oder Gewissen an, die sie nicht haben.
Die häufig anzutreffende Ratlosigkeit von Menschen mit wenigstens einem Funken Restanstand über die Worte und Taten unseres Politikgeschmeißes rührt ja zumeist daher, daß sie sich solch cerebrale Defizite schlicht nicht vorstellen können.
Streicht einfach das Vorurteil jeder müsse doch ein bestimmtes Maß an Anstand, Aufrichtigkeit und Ehrgefühl besitzen, und das Bild erhellt sich dramatisch.
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