Tippfehler an Japanischer Börse beschert 27 Milliarden Yen Verlust

[Platon]

09.12.2005 18:10 Uhr


Japan

Der 190-Millionen-Euro-Tippfehler

Die Order des Kunden war simpel: Eine Aktie der Zeitarbeitsfirma J-Com für 610.000 Yen verkaufen.
kauff.



Doch der Händler des Brokerhauses Mizuho Securities tippte am Donnerstag um 9:27 Uhr: 610.000 Aktien zu je einem Yen. Bemerkt wurde der Irrtum zwei Minuten später. Zu spät. Die Anleger stürzten sich auf ein Papier. Der Kurs sprang auf 772.000 Yen. Das Brokerhaus kostete der Tippfehler 27 Milliarden Yen (190 Millionen Euro).

Vier Versuche, den fehlerhaften Auftrag zu stoppen, seien misslungen, sagte am Freitag der Präsident von Mizuho Securities, Makoto Fukuda, auf einer Pressekonferenz. Dafür wandelten die Computer der Börse den Verkaufskurs automatisch in den Mindestkurs von 572.000 Yen um. "Wir bedauern, ein großes Problem verursacht zu haben", entschuldigte sich Mizuho.

Die Kritik zielt nun aber vor allem auf die Tokyo Stock Exchange. Es sei grotesk, dass deren Computersysteme einen offensichtlich unsinnigen Verkaufsauftrag nicht automatisch verweigerten, sagt Takao Sago vom Forschungsinstitut Japan Securities.

Ein Börsensprecher erklärte, es sei ausgeschlossen, dass fatale Geschäft rückgängig zu machen. Der Handel mit Aktien von J-Com wurde am Freitag ausgesetzt. Vor einem Monat hatte ein Systemabsturz die Tokioter Börse für viereinhalb Stunden lahm gelegt - keine Werbung für einen Handelsplatz, der seinen Börsengang vorbereitet.

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könnte so etwas in Deutschland passieren?
Wieso kann so etwas überhaupt passieren?

[murmeltier]

Na ich denke mal nicht in der Größenordnung vom Kurswert her, bei den Stückzahlen nin ich mir aber nicht so sicher. Da werde ich nächste Woche mal nachhaken.

[Megaman]

Wieso kann so etwas überhaupt passieren?

Könnte auch eine abgekartete Sache sein. Wer kauft denn schon eine einzige Aktie? Das macht man nur bei "Fressaktien", also Unternehmungen wie Bierbrauereien etc. damit man seine "Dividende" bei der nächsten GV "abholen" kann, indem man gratis sich die Birne zuschüttet. :]
Ich finde es merkwürdig, dass ein VERKAUFS-Auftrag den Kurs in die Höhe treiben kann. Die 190 mio sind schliesslich nur der Verlust aus der Transaktion, das gehandelte Volumen ist ja grösser. Man stelle sich mal vor, eine Unternehmung wirft an einem einzigen Tag eigene Aktien im Gesamtwert von 500 mio EUR auf den Markt. Der Kurs würde abstürzen weil kaum so viele Käufer vorhanden sind. Komischerweise gab es aber ausgerechnet an diesem einen Tag einen "run" auf diese Aktie, und die Titel fanden eine riesige Nachfrage, irgend jemand hat sie schliesslich gekauft und gemäss deinem Eingangsartikel stieg die Aktie sogar. Also für mich siehts klar danach aus, dass der Broker von einem Investor geschmiert wurde der in die J-com investieren will oder diese gar übernehmen. Also was könnte man machen. Man gibt einem Kollegen einen Verkaufsauftrag von einer einzigen Aktie zu 610.000 und wie es der Zufall will vertippt sich der arme. Ach herrje, so ein Pech, und dabei ist er nicht mal strafbar, denn Fehler sind nicht illegal.

[LuckyLuke]

Endkurs 772.000 yen
automatischer Verkaufskurs 572.000 yen
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Differenz 200.000 yen

200.000 yen x 610.000 Aktien =120.020.000.000 yen

rund 120 Mrd yen

Also irgendwer kann hier nicht rechnen...........