11.12.2015
Ein gigantischer Fracking-Betrug droht die Wall Street einzureißen
Markus Gärtner
Läuten für die US-Fracking-Industrie die Totenglöckchen? Glaubt man einem Bloomberg-Bericht, dann stehen wir kurz davor. Ein gigantischer Bilanzbetrug, legal gemacht durch heftige Lobbyarbeit, könnte dann die Wall Street mit sich reißen.
Das ist der Hintergrund, der die Börsen erschüttern könnte: Im Jahr 2009 überredeten die Lobby-Kohorten der US-Ölindustrie die Securities and Exchange Commission (die Börsenaufsicht) zur Einführung neuer Bilanzregeln.
Ausgewiesen werden durften seitdem sämtliche Reserven im Boden, selbst wenn sie in den nächsten fünf Jahren nicht angezapft würden.
Die tatsächlichen Ölpreise, die darüber bestimmen, ob die Vorkommen im Schiefergestein in der Tiefe profitabel abgebaut werden könnten, sie spielten keine Rolle. Über Nacht schwollen die Bestände und Bücher der Fracking-Firmen um viele Milliarden Barrel Öl an, sie verdoppelten sich fast.....
Denn die lockere Bilanzierung, die immenses Kapital an die Schiefergas- und Schieferöl-Quellen von Texas bis North Dakota lockte, hat ein Verfallsdatum.
Sie galt nur bis 2015....
Konsequenz: In den nächsten Monaten müssen viele schuldengeplagte Firmen die Vorkommen neu in den Bilanzen ausweisen. Jetzt können sie nur noch das aufführen, was sie zu aktuellen Marktpreisen profitabel abbauen können. Und das ist nur noch ein Bruchteil der Vorkommen, die in den Potemkin-Bilanzen stehen.
Das bedeutet, dass Milliarden-Investments von Fonds sowie Bankenkredite zügig abgebaut und zurückgezogen werden. Das wird sich abspielen wie bei dem berühmten Bild von der Flut, die zurückweicht und den nackten Kaiser ohne Kleider zum Vorschein bringt.....
[Links nur für registrierte Nutzer]