Kommentar
Laschet bittet Opfer der Kölner Silvesternacht um Verzeihung, verschweigt aber etwas
Freitag, 01.01.2021, 17:32
Fünf Jahre nach den Ereignissen der Kölner Silvesternacht hat NRW-Ministerpräsident Armin Laschet die Opfer um Verzeihung gebeten. Das ist gut und richtig. Für ihn unangenehme Tatsachen verschweigt aber auch Laschet lieber.
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Logisches Schweigen
Die Kölner Silvesternacht hat Geschichte geschrieben. Sie veränderte die Stimmung im Land grundsätzlich. Dieser überwiegend von Asylsuchenden begangene Gewaltakt an deutschen Frauen brachte die von Angela Merkel ausgerufene Willkommenskultur für Flüchtlinge an ihr Ende. Schließlich war sie der Anfang vom Ende der SPD-Spitzenpolitikerin Hannelore Kraft. Überdies läutete sie eine Glaubwürdigkeitskrise von Medien ein. Über all das verliert Laschet kein Wort.
Weshalb, liegt auf der Hand: Laschet kandidiert für den CDU-Vorsitz, und sein Hauptargument ist es, die (in Wahlen) erfolgreiche Politik von Angela Merkel fortzusetzen. Besonders gilt dies für zwei Bereiche: Die Migrations- und die Europapolitik. Kaum ein prominenter CDU-Politiker verteidigt Merkels Grenz-Entscheidung von 2015 so vehement wie Laschet.
Sich selbst in die Sonne stellen
Der Grund ist nicht nur innere Überzeugung, das kann man Laschet durchaus abnehmen, sondern auch persönliches Wahlkampf-Kalkül: Laschet präsentiert sich im Wettbewerb um den CDU-Vorsitz als Politiker, der in mehrere politische Richtungen anschlussfähig ist, vor allem in Richtung der Grünen.
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