Auf Kosten der Gebührenzahler
Geheime Mega-Abfindung für ARD-Funktionär
ARD-Funktionär Reinhard Scolik hat eine fette Abfindung kassiert
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Von: Nikolaus Harbusch und Florian Kain
01.09.2022 - 04:49 Uhr
Goldener Handschlag beim Bayerischen Rundfunk (BR) – auf Kosten der Gebührenzahler!
Intendantin Katja Wildermuth (57, Amtsantritt Februar 2021) soll einen ihr unliebsamen Direktor im letzten Herbst mit einer Mega-Abfindung nach Hause geschickt haben.
Bis zu 700 000 Euro soll der Österreicher Reinhard Scolik (63) kassiert haben, der sich zur Fastnacht schon mal als Modezar Rudolph Moshammer († 2005) verkleidete.
BR-Funktionäre als Else und Rudolph Moshammer beim Fasching 2019: Der inzwischen geschasste Kultur-Direktor Reinhard Scolik kam mit Technik-Direktorin Birgit Spanner-Ulmer, die aktuell wegen zwei Dienstwagen und zwei Fahrern in der Kritik steht
Foto: picture alliance / Fotograf\ Vol
Der Vertrag des Kultur-Direktors (Gehalt ca. 250 000 Euro/Jahr) war von Wildermuths Vorgänger Ulrich Wilhelm (61) in dessen letzten Amtstagen vorzeitig bis 2024 verlängert worden.
Das passte der neuen Anstalts-Leiterin nicht. Sie wollte Scolik offenbar um jeden Preis loswerden.
Über die genaue Höhe der Summe haben beide zwar „Stillschweigen vereinbart“.
Doch BR-Verwaltungsratschefin Ilse Aigner (57, CSU, zugleich Landtagspräsidentin) bestreitet die geheime Transaktion gegenüber BILD nicht, beteuert: „Das ist bislang gängige Praxis und auch zulässig.“
Ilse Aigner (CSU), Präsidentin des bayerischen Landtags, ist auch Verwaltungsratschefin des Bayerischen Rundfunks
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Wie beim Trainerwechsel im Fußball. ABER: Die werden nicht von den Rundfunkbeiträgen bezahlt, die jeder von uns bezahlen muss!
BR-Rundfunkrat und „Focus“-Herausgeber Helmut Markwort (85): Es könne „nicht sein“, dass der BR an einen ausscheidenden Direktor eine „hohe sechsstellige Abfindung zahlt und dem Rundfunkrat genaue Informationen vorenthält“.