In der Kleinstadt, in der ich aufgewachsen bin, gab es mehrere Pizza-Bringdienste von Betreibern unterschiedlichster Coleur und genau einem, bei dem die Pizza auch gut war. Betreiber war ein blonder, bärbeißiger Sizilianer, der meistens alleine in der kleinen, an eine Eckkneipe erinnernden, Kaschemme stand. Das Bier war oft schal, wenn man nicht bestellte, sondern abholte, aber die Pizza nach Mamas Rezept zum Reinknien. Wenige Zutaten auf der Karte, als Käse ausschließlich Büffel-Mozarella (außer man hatte nachher noch was mit Parmesan oder Vier-Käse) und gebacken im echten Steinofen. Der Rest im Ort waren deutsche Imbisse oder Dönerbuden, deren Pizza mäßig bis schlecht war.
Nun bin ich durch mein Studium und beruflich doch ein wenig in Deutschland rumgekommen und gerade in den Großstädten, in denen man etwas mehr Klasse durch die Vielzahl erwartet würde, habe ich selten zufriedenstellende Bringdienste gefunden.

Weshalb die Anekdote?

Ich habe mir neulich mal den Spaß erlaubt und über Lieferando das Impressum von Lieferdiensten in verschiedenen Großsstädten durchgeschaut, um zu sehen, wer da eigentlich den Laden betreibt - zu meiner Überraschung waren fast alle Läden (außer Chinesen) von Betreiber türkischer oder arabischer Herkunft, gut ein Viertel mit weiblichem Namen; Frauen, die in den Läden arbeiten, hat man jedoch vermutlich noch nie gesehen. Dabei war es egal, ob Gino's Pizza, Mubai Curry, Akropolis, Tex-Mex Burger oder der Schnitzel-Blitz, sogar bei Franchise, wie Wienerwald oder Smileys, nie fand sich ein deutscher Betreiber, immer wieder Türken, Araber, Afghanen und Pakistanis Und da fragt man sich schon, woran das liegt.

Ist ein Imbiss die einzige Chance für Ungelernte an Geld zu kommen? Aber warum machen das dann keine Deutschen? Oder geht es doch eher um betrügerischen Absichten?