Umfrageergebnis anzeigen: Soll es eine Finanztransaktionssteuer geben?

Teilnehmer
57. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
  • Ja, Zocker zur Kasse!

    26 45,61%
  • Nein, die EU will uns nur weiter schröpfen!

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Thema: Seid ihr für eine Finanztransaktionssteuer?

  1. #1
    Zynisches Dreckschwein Benutzerbild von Daytrader84
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    Standard Seid ihr für eine Finanztransaktionssteuer?

    Seit 2010 geistert das Gespenst einer Finanztransaktionssteuer durch Europa.
    Immer wieder wurden Fortschritte vermeldet, Einigungen waren stets ganz nah, doch zusammengekommen ist man bislang nicht.
    Nun soll das Projekt Mitte 2016 beim ECOFIN-Treffen festgemacht werden.

    Die EU-Kommission hatte im Jahr 2013 vorgeschlagen, den Nominalwert jeder Transaktion bei Kauf und Verkauf mit jeweils 0,1% auf Aktien und 0,01% auf Derivate zu besteuern.
    Das klingt nach Kleinvieh, ist für aktive Börsenhändler aber gefährlich.
    Ein DAX-Kontrakt ist ca. 250.000 Euro wert, das heißt, es würde pro "Roundturn", also Kauf und Verkauf, eine Steuer von 50 Euro pro Kontrakt anfallen.

    Zuletzt wurden jedoch niedrigere Sätze kolportiert, von der Hälfte war die Rede, gar von einem Zehntel. Auch ist man sich nicht einig darüber, ob Kauf und Verkauf oder nur ein Teil der Transaktion besteuert werden sollen.
    Ebenso ist unklar, welche Produkte besteuert werden sollen und ob das "Ansässigkeitsprinzip" oder das "Ausgabeprinzip" gelten soll. Käme das "Ausgabeprinzip" zur Anwendung, könnten zum Beispiel deutsche Händler Derivate auf den amerikanischen Dow Jones weiter steuerfrei handeln.

    Nun, wie immer in EU-Angelegenheiten ist vieles im Unklaren, auch nach jahrelanger Diskussion.

    Es gibt unzählige Links zum Thema, die stelle ich hier jetzt nicht rein, bei Interesse kann jeder selbst googeln und die Entwicklung der letzten Jahre nachvollziehen.

    Was sagt ihr?
    Soll es eine FTS geben oder handelt es sich bei dem Vorhaben nur um eine weitere Abzockmethode der EU-Oberen?

  2. #2
    Mitglied
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    Standard AW: Seid ihr für eine Finanztransaktionssteuer?

    Ganz klar: Dagegen!

    Grund: Weil diese Steuer ja ursprünglich nur eine Überlegung zur Verhinderung des Hochgeschwindigkeitshandels war, also einer speziellen Pervertierung des Börsenhandels. (Wo darauf konzentrierte "Institute" versuchen, zeitbedingte minimalste Kursunterschiede zwischen einzelnen Handelsplätzen über besonders schnelle Handelssysteme auszunutzen und diese dann mittels einer sehr hohen Anzahl von Trades zu entsprechend hohen Gewinnen aufzusummieren).

    Ergo sollte man auch nur solche "Institute" mit entsprechenden Gegenmaßnahmen treffen und nicht gleich alle übrigen auch, sprich: Doch besonders auch nicht den normalen Kleinanleger, der mit seinen privaten Aktiendeals ja wohl eine Billionen Kilometer von solchem Unwesen entfernt ist.

    Mögliche Gegenmaßnahmen hierzu wären z.B.: Eine solche Steuer nur für kommerziell an der Börse handelnde Unternehmen einzurichten. Und/Oder sie überhaupt nur erst dann (für solche Unternehmen) zu erheben, wenn diese mit ihren Trades eine zahlenmäßige und/oder volumenmäßige Obergrenze überschreiten.

    Ansonsten aber träumt der ewig linkspolitische Neid- und Missgunstgeist natürlich ganz besonders von dieser Steuer. Denn für den ist ja jeder, der nur ein paar tausend Euros mehr hat als der übliche linke Sozialhilfeempfänger, immer ein besonders beliebtes Sabotageobjekt. Und damit natürlich erst recht auch jeder Kleinanleger. Also all die vielen, die durch eine vorhergehenden Nullzinspolitik ja überhaupt erst zum Aktienkauf u.ä. quasi genötigt wurden, und die jetzt nicht nur durch Bankenprofis u.ä. Spezialisten sondern auch noch vom Staat selbst mittels solcher Steuern zusätzlich abgezockt werden. Denn nur sowas macht doch das linksdebile Klientel noch so richtig glücklich, so trostlos und absolut armselig das auch immer wieder nur ist.

  3. #3
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    Standard AW: Seid ihr für eine Finanztransaktionssteuer?

    Zitat Zitat von Daytrader84 Beitrag anzeigen
    Seit 2010 geistert das Gespenst einer Finanztransaktionssteuer durch Europa.
    Immer wieder wurden Fortschritte vermeldet, Einigungen waren stets ganz nah, doch zusammengekommen ist man bislang nicht.
    Nun soll das Projekt Mitte 2016 beim ECOFIN-Treffen festgemacht werden.

    Die EU-Kommission hatte im Jahr 2013 vorgeschlagen, den Nominalwert jeder Transaktion bei Kauf und Verkauf mit jeweils 0,1% auf Aktien und 0,01% auf Derivate zu besteuern.
    Das klingt nach Kleinvieh, ist für aktive Börsenhändler aber gefährlich.
    Ein DAX-Kontrakt ist ca. 250.000 Euro wert, das heißt, es würde pro "Roundturn", also Kauf und Verkauf, eine Steuer von 50 Euro pro Kontrakt anfallen.

    Zuletzt wurden jedoch niedrigere Sätze kolportiert, von der Hälfte war die Rede, gar von einem Zehntel. Auch ist man sich nicht einig darüber, ob Kauf und Verkauf oder nur ein Teil der Transaktion besteuert werden sollen.
    Ebenso ist unklar, welche Produkte besteuert werden sollen und ob das "Ansässigkeitsprinzip" oder das "Ausgabeprinzip" gelten soll. Käme das "Ausgabeprinzip" zur Anwendung, könnten zum Beispiel deutsche Händler Derivate auf den amerikanischen Dow Jones weiter steuerfrei handeln.

    Nun, wie immer in EU-Angelegenheiten ist vieles im Unklaren, auch nach jahrelanger Diskussion.

    Es gibt unzählige Links zum Thema, die stelle ich hier jetzt nicht rein, bei Interesse kann jeder selbst googeln und die Entwicklung der letzten Jahre nachvollziehen.

    Was sagt ihr?
    Soll es eine FTS geben oder handelt es sich bei dem Vorhaben nur um eine weitere Abzockmethode der EU-Oberen?
    Insbesondere am Terminmarkt wäre diese Steuer maßlos überzogen. Zurzeit kostet ein roundturn für DAX-Futures ca. 2-5EUR, dh die Kosten würden sich verzehnfachen. Für meine Begriffe ist das wesentlich zu teuer. Es ist noch immer möglich, Gewinne zu erzielen. Man fragt sich jedoch, warum ein aktiver Trader tausende Euro zusätzlich im Monat zahlen sollte und wofür.

  4. #4
    Zynisches Dreckschwein Benutzerbild von Daytrader84
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    Standard AW: Seid ihr für eine Finanztransaktionssteuer?

    Im Moment gibt es ja jeden Tag mehrere widersprüchliche Aussagen zum Thema.
    Morgen soll es ja eine "endgültige Entscheidung" geben. Die sollte allerdings schon in 2014 und 2015 zu verschiedenen Zeitpunkten fallen ^^

  5. #5
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard AW: Seid ihr für eine Finanztransaktionssteuer?

    Geld sollte gedeckt sein. Dann ist zum Zocken weniger übrig.
    Aktueller Kalenderspruch: You're not important enough to provide me with an instruction manual on how to talk to you! (Rep. Walter Hudson, 2024)

  6. #6
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    Standard AW: Seid ihr für eine Finanztransaktionssteuer?

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Geld sollte gedeckt sein. Dann ist zum Zocken weniger übrig.
    Zocken kann zwei Facetten haben. Einersets existieren große Kreditinstitute, die ihre Nostrohändler und Investmentbanker großzügig vergüten. Diese Kreditinstitute und noch weniger deren Angestellte tragen jedoch noch die Risiken im Falle von Versagen des Risikomanagements. Am Ende steht der Steuerzahler für die Risiken gerade.

    Andererseits sind weltweit Hedgefonds und professionelle Händler tätig, die ihr eigenes Vermögen handeln. Wenn sie Fehler machen, verlieren sie ausschließlich ihr eigenes Vermögen.

    Letzteres ist nach meiner Auffassung völlig legitim, weil nur der Verursacher haftet. Ersteres hingegen ist ein Misstand, den eine fähige Politik beheben würde.

  7. #7
    Schaf im Wolfspelz
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    Standard AW: Seid ihr für eine Finanztransaktionssteuer?

    Zitat Zitat von Daytrader84 Beitrag anzeigen
    Im Moment gibt es ja jeden Tag mehrere widersprüchliche Aussagen zum Thema.
    Morgen soll es ja eine "endgültige Entscheidung" geben. Die sollte allerdings schon in 2014 und 2015 zu verschiedenen Zeitpunkten fallen ^^
    Die Entscheidung wird erst fallen, wenn sich die entscheidenden Körperschaften intensiv€ mit den Interessenvertretungen der Händler "abgestimmt" haben!



    Wenn Du in der Fremde bist, fühl Dich wie zu Hause - aber benimm Dich nicht so!


  8. #8
    Zynisches Dreckschwein Benutzerbild von Daytrader84
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    Standard AW: Seid ihr für eine Finanztransaktionssteuer?

    Zitat Zitat von opppa Beitrag anzeigen
    Die Entscheidung wird erst fallen, wenn sich die entscheidenden Körperschaften intensiv€ mit den Interessenvertretungen der Händler "abgestimmt" haben!

    Eine Einigung auf die Steuer rückt nun wohl näher, allerdings mit "deutlich niedrigeren Steuersätzen" als ursprünglich von der EU-Kommission vorgeschlagen (siehe Text).

    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Wie wohl ein Kompromiss à la EU aussieht?
    Die Steuer beträgt Minus 1%, wird aber erst bei Transaktionen ab 1 Mrd. Euro "erhoben", damit es nur die Großen trifft...?

  9. #9
    Schaf im Wolfspelz
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    Standard AW: Seid ihr für eine Finanztransaktionssteuer?

    Zitat Zitat von Daytrader84 Beitrag anzeigen
    Wie wohl ein Kompromiss à la EU aussieht?
    Die Steuer beträgt Minus 1%, wird aber erst bei Transaktionen ab 1 Mrd. Euro "erhoben", damit es nur die Großen trifft...?
    Die Lobby wird die Suche nach einer gangbaren Lösung so€ "unterstützen", daß die Großen nicht zahlen müssen!



    Wenn Du in der Fremde bist, fühl Dich wie zu Hause - aber benimm Dich nicht so!


  10. #10
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard AW: Seid ihr für eine Finanztransaktionssteuer?

    Der Steuerzahler muss haftungsfrei gestellt werden, klar. Auch bei öffentlichen Instituten, denen entsprechende Tätigkeiten nötigenfalls zu untersagen sind. Für die Privaten haben wir's Kartellamt, "to big to fail" darf es ebenfalls nicht geben, solange Wirtschaft, Staat und Gesellschaft via Steuer und Wohlfahrt derart eng zusammenstehen.

    Zitat Zitat von Leibniz Beitrag anzeigen
    Zocken kann zwei Facetten haben. Einersets existieren große Kreditinstitute, die ihre Nostrohändler und Investmentbanker großzügig vergüten. Diese Kreditinstitute und noch weniger deren Angestellte tragen jedoch noch die Risiken im Falle von Versagen des Risikomanagements. Am Ende steht der Steuerzahler für die Risiken gerade.

    Andererseits sind weltweit Hedgefonds und professionelle Händler tätig, die ihr eigenes Vermögen handeln. Wenn sie Fehler machen, verlieren sie ausschließlich ihr eigenes Vermögen.

    Letzteres ist nach meiner Auffassung völlig legitim, weil nur der Verursacher haftet. Ersteres hingegen ist ein Misstand, den eine fähige Politik beheben würde.
    Aktueller Kalenderspruch: You're not important enough to provide me with an instruction manual on how to talk to you! (Rep. Walter Hudson, 2024)

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