We, the People hiess bei Beschluss we WASPs. Ginge man danach, dürfte die Hälfte der jetzigen Bevölkerung gar nicht im Lande sein und vom Rest hätte die Hälfte kaum Rechte.
We, the People hiess bei Beschluss we WASPs. Ginge man danach, dürfte die Hälfte der jetzigen Bevölkerung gar nicht im Lande sein und vom Rest hätte die Hälfte kaum Rechte.
Aktueller Kalenderspruch: "Feminism" is the name we give to the 20th century betrayal of women. (Doug Wilson)
Dieses System hat, und den Punkt sprichst du hier an, eine entscheidende Schwäche. Wenn es in einer Sache noch keine Vorentscheidung gibt, dann kann man tatsächlich in die Verfassung hinein lesen, was man möchte bzw. was den politisch mächtigen zusagt. Nehmen wir an, es wäre vor 150 Jahren, oder auch vor 50 Jahren jemand "dumm" genug gewesen, auf sein Recht auf Ehe mit einem Partner des selben Geschlechts zu klagen. Dann wäre damals eine Entscheidung ergangen, und im Case-Law nach britischem Vorbild ist das alles, was nötig gewesen wäre. Niemand hätte danach noch sagen können, dass es dem Geist der Verfassung entspricht, wenn zwei Männer heiraten dürfen, denn es hätte sich immer der entsprechende Präzedenzfall heranziehen lassen, der genau das Gegenteil sagt. Auch die Erosion der Meinungsfreiheit hat ihre Ursache darin, dass die Gerichte mit Fragestellungen konfrontiert waren, auf die zu vernünftigeren Zeiten einfach niemand gekommen ist. In Ermangelung entsprechender Präzedenzfälle ergehen dann eben Entscheidungen nach dem Zeitgeist, und wir haben den Salat.
Kein Rechtssystem ist fehlerlos, jedes hat Schwächen. Aber das US-System ist wenigstens dort robust, wo sich die entsprechenden Fragen früh genug gestellt haben. Unser Rechtssystem dagegen lässt sich quasi ohne jede Einschränkung dem Zeitgeist anpassen.
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