„Die Windflügel sind Sakralbauten für ein neues Glaubensbekenntnis.“ (Hans-Werner Sinn)
Auch. Ja.
Ich habe vor Jahren meinen Mann (unter anderem) verloren. Durch einen schweren und grauenhaften Motorradunfall. Die einzigen Fragen, die ich hatte waren: Was hat er noch bemerkt? Was hat er noch gefühlt? Wusste er, daß es sein letzter Moment war? Hätte er noch reagieren können, wenn das alles gewesen wäre? Wobei ich den Schwerpunkt darauf legte, ob er sich dann im Ganzen genommen dessen bewusst war. Diese Vorstellung war für mich nicht leicht zu ertragen und ich fing (zusätzlich zu meinen Vorkenntnissen, die ich schon hatte) an, die Menschen, die mir Antworten darauf geben konnten-auszufragen. Zusätzlich las ich die Literatur zu relevanten Gebieten. Ich telefonierte mit Psychiatern die ich kannte oder suchte sie auf. Mit Neurologen, Sterbeforschern-las auch die Literatur dazu. (Wenn ich was wissen will bin ich hartnäckig, zäh und extrem ausdauernd-und wenn ich Streichhölzer für meine Augen brauche). Der Eine sagte dies, der Andere das. Hirnchemie, Farben sehen, Ausschüttung von Hormonen während des Moments.
Ich bin nicht gerade ein ängstlicher Mensch, lasse mich nicht ins Bockshorn jagen und weiß, daß man den eigenen Tod nicht erlebt. (Zeitliches Paradoxon). Ausgehend davon unterscheide ich zwischen Angst vor der Todesart und vor dem "Tod an sich". Ich kann also insofern das alles nicht wissen und bin mir dessen bewusst das ich auch von einem Ziegelstein erschlagen werden könnte (Plakatives Beispiel). Dewegen habe ich davor keine Angst. Außerdem schätze ich den Moment (manche nennen es auch Flow) und lebe mein Leben so, daß jeder Moment mein letzter sein könnte...Ich muss auch nicht alles wissen. Das kann ich gar nicht. Ich halte das was ich nicht wissen kann in der Schwebe...
Geändert von Schopenhauer (30.08.2016 um 12:48 Uhr)
Ohne Wahrheit gibt es keine Freiheit.
"Ich glaube, ich bin jetzt in einem Alter, in dem ich Leute von Anfang an doof finden darf. Ich habe ja nicht ewig Zeit."
Ja na klar man kann für alles gute Motive finden ! Selbst für die Abholzung des Regenwaldes !
wenn man was begreifen muss ist es das das absolute Böse in der Welt nett , freundlich und in der Maske des Guten auftritt nicht so wie Kindern in Trickfilmen das Böse präsentiert wird!
NAtionen führen Angriffskriege und nennen es Peacekeeping !
Die Wiedergeburt des Abendlandes kann nur aus der Erneuerung der Familie erwachsen. Eugen Fischer
Geschichte handelt fast nur von […] schlechten Menschen, die später gutgesprochen worden sind. Friedrich Nietzsche
"Globalisierung ist nur ein anderes Wort für US-Herrschaft.“Henry Kissinger
Geliebte Menschen zu verlieren sind die schlimmsten Schmerzen die ein Mensch erleiden muß, (neben den eigenen körperlichen Schmerzen). Du hast mein Mitgefühl.
Viele Menschen sterben plötzlich, viele sterben langsam.
Ein Mensch der langsam stirbt hat mehr Zeit für Gedanken, sofern sein Bewusstsein noch da ist. Doch das Bewusstsein ist nicht ganz erforscht, also wissen wir nicht was wärend des Sterbeprozesses wirklich alles vorgeht.
Es kann sein dass das Bewusstsein weg ist und wieder kommt, sich also langsam abbaut. Dann wird sich ein Mensch zwischen ständigem Vergessen und Bewusstsein befinden.
Diesen Zustand stelle ich mir grausam vor. Wie ein ständiges aufwachen aus einem Traum.
Was ist wenn nun dieser Sterbende, Alpträume oder böse Halluzinationen hat, aus denen er ständig aufwacht und sich so derer bewusst wird?
Weil alte Prägungen oder ein Glaube mit Hölle usw. Angstbilder senden könnten, denke ich können die letzten unkonntrollierbaren Bilder sehr schlimm aussehen.
Als meine Oma langsam starb, und sich nicht mehr mitteilen konnte, hatten wir alle das Gefühl, dass sie sehr viel Angst hat.
Darum denke ich das ein Glaube verbunden mit Humanismus eine Art "Sterbehilfe" sein kann.
Vielleicht auch bei Krankheiten die das Hirn betreffen und Halluzinationen hervorrufen können.
Die Menschheit hat ihre Prägungen und dazu zählt nun mal auch die Prägung von Religionen.
Ich finde es also eher wichtig und human, eine Art humanes Glaubensgebäute zu erschaffen.
Das könnte ein anderes Denken entstehen lassen, ein Denken mit dem evtl. auch anders über die Sterbehilfe gedacht werden kann.
Du wolltest wissen ob die letzte Stunde deines Mannes angstvoll war, das zeigt, dass es dir auch nicht egal ist was ein Mensch wärend des Sterbens doch noch erlebt.
Wenn nun durch diese 1 Weltreligion, die Angst etwas genommen werden kann, so ist m.E. diese "eine Weltreligion" es wert erschaffen zu werden.
Kannst du mir das erklären? Bitte, ich weiß nicht was damit gemeint ist.
Klar ist jedoch, je länger die Todesarten zeitlich andauern, desto mehr Zeit ist für Angsthaben können gegeben.
Nur die Motive die FÜR ALLE gut sind, sind die wahren guten Motive. Die kann man auch finden, ja.
Da fängt man am besten mit dem Ausschlußverfahren an, alles was nicht für alle gut ist, weg damit.
Ein Motiv könnte noch tollerriebar sein, wenn die Sache nur für kurze Zeit gültig ist, oder eine Ausnahme nötig ist die auch wirklich eine Ausnahme bleibt, oder ein Übergangslösung die auch wirklich nur ein Übergang ist und nicht zum Dauerzustand wird.
Viele Dinge haben sowas wie einen "Spielraum".
Grün markiert:
Nein, ich wollte nicht wissen, ob es angstvoll war. Mein Mann war kein gläubiger Mensch. (Darin waren wir uns gleich-keine Religion, also kein Glauben.)
Rot markiert:
Im Beitrag # 102 von @Franz Konz ist ein Link der Universität Hildesheim. (Mir fehlt die Zeit).
Epikur kann das viel besser als ich.
Zu dem Zeitparadoxon hatte ich hier schon eine Diskussion mit dem User @ Affenpriester im Strang "Überlegungen zum Universum" in dem Unterstrang: Einstein, Quarks und Co.
Geändert von Schopenhauer (31.08.2016 um 10:36 Uhr)
Ohne Wahrheit gibt es keine Freiheit.
"Ich glaube, ich bin jetzt in einem Alter, in dem ich Leute von Anfang an doof finden darf. Ich habe ja nicht ewig Zeit."
Nur für den Moment leben ? Nur auf Konsum ausgerichtet sein ? Das ist mir persönlich zu wenig, zu flach und zu kurz gegriffen !
Außerdem für wen soll das eine Herausforderung sein ?
Da stellt der Apostel Paulus weit höhere Ansprüche an die Christus-Gläubigen, die Sünde im Fleisch durch den Geist zu besiegen und andere Dinge.
Sich nach so etwas zu richten ist mühsam und anstrengend, aber den Lebensstil eines Egozentrikers zu führen ist keine Herausforderung !
Die tiefsten Brunnen tragen die höchsten Wasser - Meister Eckhart
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