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Thema: Geheimdienste - Fluch oder Segen?

  1. #1
    Mitglied Benutzerbild von Moppelchen
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    22.07.2016
    Beiträge
    83

    Standard Geheimdienste - Fluch oder Segen?

    Vorweg: Ich persönlich halte gar nichts von Geheimdiensten.
    - egal, ob sie nun BND, VS, MAD, CIA oder sonstwie heißen -

    Eine kurze Kosten-Nutzen-Analyse meinerseits:
    (Sie ist nicht vollständig. Die Hälfte habe ich sicherlich vergessen. Und: einzelne Punkte überschneiden sich.)

    Ich bitte um Ergänzung bzw. Widerlegung.


    Generell zum Arbeiten im Geheimen
    Vorteil:

    Durch das Arbeiten im Geheimen ist es möglich, Maßnahmen vor dem Gegner zu verschleiern.
    Nachteil (Realität):
    - Die Arbeit von Geheimdiensten ist kaum kontrollierbar. Selbst Untersuchungsausschüsse
    können kaum etwas unternehmen, da die Unterlagen bei den Diensten liegen und je nach Gusto höheren
    Sicherheitsstufen zugeordnet oder sogar vernichtet werden können.
    - Durch das Arbeiten im Geheimen werden Fehler kaum aufgedeckt. (Frei nach Assange: Es können die
    schlimmsten Gurken dort rumwursteln. Fehler haben keine Kosequenz. - In der freien Wirtschaft hieße es:
    "Gehe lieber Straßen kehren!")
    - Sämtliche Arbeiten können manipuiert werden. Aber auf diese Arbeiten müssen sich die Entscheidungsträger
    beziehen. Mittels manipulierter Daten kann die eigene Weiter-Existenz aber leichter vermittelt werden.


    Wirtschaft
    Vorteil:

    Wir können selbst Wirtschaftsspionage betreiben, wie sie von unseren "Freunden"
    seit Jahrzehnten bei uns ausgeübt wird.
    Nachteil (Realität):
    Hierdurch verlieren wir die moralische Integrität, die uns ermöglicht, dies bei unseren Partnern
    anzuprangern und etwas dagegen zu unternehmen.


    Gesellschaft/ Politik (der wichtigste Punkt)
    Vorteil:
    Potentiell können Fehlentwicklungen in der Gesellschaft schnell erkannt werden und etwas dagegen
    unternommen werden.
    Nachteil (Realität):
    - Geheimndienste arbeiten gerne mit Humint (Infogewinnung mittels menschlicher Quellen), also mit V-Leuten.
    Hierdurch wird aber genau das unterstützt, was man vordergründig bekämpfen will. Die Erhaltung dieser
    Quellen hat sogar Vorrang vor dem Recht.
    - Politik wird manipulierbar. Der sog. Merkels-Handy-Abhör-Skandal (der vom Bürzel des CIA aufgedeckt worden war)
    war schlicht ein Winken mit dem Zaunpfahl an den Rest der Politikerkaste.
    Es können zudem Karrieren gepusht werden, die unter normalen Umständen nicht möglich gewesen wären. Danach
    sind jene Personen in der Hand der Dienste.
    Das ist auch der Hauptgrund für Sigint (Informationsgewinnung mittels Datenströmen). Sobald einer von uns in
    Entscheidungspositionen in Wirtschaft und Politik kommt, werden die Daten abgerufen und es wird geschaut,
    womit derjenige gefügig gemacht werden kann.
    - Vorfälle können selbst erzeugt werden, wie z.B. den Fall der Sauerland-Gruppe. Dies geschieht meines Erachtens,
    um die eigene Existenz rechtfertigen zu können.
    - Die freie Meinungsäußerung wird eingeschränkt. (Die Dauerüberwachung aller Bürger hat auch bei uns mittlerweile
    dazu geführt, daß man sich bei jedem Gesprächspartner überlegen sollte, was man ihm anvertraut.)
    - Geheimdienste können bei misliebigem Verhalten der Politik dieselbe leicht stürzen. Z.B. über die Manipulation
    der Massen. So hatte es Gehlen freimütig verkundet gehabt, daß er einen rechten Putsch hätte durchführen lassen,
    wenn sich Deutschland in den 50ern für eine Neutralität entschieden hätte.


    Geld
    Geheimdienste kosten ein Heidengeld. Geld, das an anderer Stelle fehlt und mit dem bei anderer Verwendung
    wesentlich mehr erreicht würde. So kostet alleine der Neubau des BND-Heimes über 1 Mrd Euro.


    Meiner Meinung nach schaden Geheimdienste mehr, als daß sie nützen könnten.
    Letztendlich richtet sich die Arbeit von Geheimdiensten immer gegen die eigene Bevölkerung.

    Denn die Existenz von Geheimdiensten schließt eine echte Demokratie aus. Insofern ist es egal, ob nun
    Verträge, wie CETA oder TTIP abgesegnet werden, solange Geheimndienste existieren.

    Dieser Umstand sollte eigentlich auch den Mitarbeitern bewußt sein. Ich verstehe natürlich, daß man sein Pöstchen
    nicht verlieren und auf das schöne Geld und die schöne Pension nicht verzichten will.
    Aber im Endeffekt wird so bewußt die Zukunft unserer Kinder verspielt, weshalb ich davon ausgehen (muß), daß die
    Geheimdienstler ihre eigenen Kinder (sofern sie welche haben) hassen müssen, wie die Pest.


    Mich würde nun Eure Meinung interessieren. Was haltet Ihr von diesen Organisationen.
    Wer glaubt, hier ginge es um Religionen, der ist Opfer von Propaganda. - Um Religionen ging es nie, geht es nicht und wird es nie gehen.
    Es geht um Macht und um Geld.
    Fangt endlich das Denken an. Das Denken ansich tut auch nicht weh - versprochen. Und laßt Euch hierbei auch nicht von anderen vorschreiben, was Ihr zu denken habt.


  2. #2
    Mitglied
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    59.863

    Standard AW: Geheimdienste - Fluch oder Segen?

    Meine Meinung: Geheimdienste sind wichtig und notwendig. Zumindest so lange die nicht käuflich sind - weder von anderen Organisationen, Wirtschaft oder Politik.

  3. #3
    Mitglied Benutzerbild von Muninn
    Registriert seit
    03.04.2012
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    5.403

    Standard AW: Geheimdienste - Fluch oder Segen?

    Ohne Geheimdienste gäber es keine 007 Filme!
    „Es gibt kein gutmütigeres, aber auch kein leichtgläubigeres Volk, als das deutsche. Keine Lüge kann grob genug ersonnen werden, die Deutschen glauben sie. Um eine Parole, die man ihnen gab, verfolgen sie ihre Landsleute mit größerer Erbitterung als ihre wirklichen Feinde.“

    Napoleon Bonaparte

  4. #4
    Herzland Benutzerbild von Süßer
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    7.709

    Standard AW: Geheimdienste - Fluch oder Segen?

    Geheimdienste sind grundsätzlich kriminell,

    schon von der Anlage her sollen sie sich nicht an die ausländischen Gesetze halten. Im Inland sollten sie sich schon an Gesetze halten aber niemand kann sie dazu zwingen. V-Leute werden bei Gesetzesübertretungen geschützt, schon angeworben werden sie weil sie erpressbar sind. Heute sind V-Leute nicht nur einem Dienst verpflichtet sondern idR mehreren, wenn nicht allen die sich für ihn interessieren. Damit wird er von mehreren Seiten geschützt, dh der V-Mann kann machen was er will, niemand wird ihn stoppen. Wenn er clever ist, wird er dies auch wirtschaftlich zu seinem Vorteil nutzen.

    Ab einer bestimmten Durchsetzung des öffentlichen Lebens mit V-Leuten, können 'normale' Politiker sich gegen V-Politiker überhaupt nicht mehr durchsetzen.
    V-Politiker werden durch ihren Führungsoffizier geführt, hinter dem eine Organisation steht, die sich mit Informationen beschäftigt. Erkennbar sind solche Kreaturen dadurch das sie auf Ereignisse reagieren, die sie unmöglich wissen können (,es sei denn aus geheimen Quellen).
    Heutzutage scheinen ALLE Politiker erpressbar zu sein, wenn sie nicht irgendwie den Diensten verpflichtet sind. Voraussetzung für eine politische Karriere scheint die Erpressbarkeit zu sein. Schon die größte Sorge des FBI Gründers waren seine 'Akten'. Jeder Politiker soll jederzeit abschaltbar sein. Von Wem? Damit ist nachgewiesen das die Dienste die totale Macht haben. Philosophische Grundlage scheint der Satanismus zu sein, wo der Kandidat sich mittels Vergehen gegen die Ethik qualifizieren muß. Ähnliches ist von Templern und von der Mafia bekannt.

    Mittlerweile scheinen sich aus nationalen Behörden eine metanationale Organisation gebildet zu haben. Dazu gehören nicht nur Dienste, sondern auch kriminelle Organisationen wie die Mafia und Diasporen verschiedener Art. Bekannt ist zB das im Inland illegale Überwachungsmaßnahmen einfach durch ausländische Dienste ausgesourct werden, da die für die inländische Gesetze, ausländische sind und somit sie nicht binden. In Konsequenz bedeutet das, in dem Moment wo sich Dienste verbünden, haben sie einen enormen 'Wettbewerbsvorteil' gegen isolierte Dienste. Als Finanzierung dient die internationale Kriminalität, die im Gegenzug Schutz ala V-Mann bekommt. So kann der Drogen-Frauen-Handel florieren, Waffen, etc. Die Konsequenz es entwickelt sich ein hochprovitabler Zweig der nicht angreifbar ist. Der Militärisch-Industrielle Komplex war gestern. Heute nennt man das Tiefer Staat.

    Da die Jungs auch keinerlei Steuern zahlen, kann keine zivile Organisation dagegen konkurrieren. Ein ziviler Investor (wenn er nicht eh schon erpresst wurde) wird geneigt sein, die enormen Erfolgschancen zu nutzen. Somit durchwuchern die Dienste die Gesellschaft immer mehr und ersticken jede Konkurrenz.

    Das Gegenmodell hatte Kennedy versucht zu etablieren. Es besteht darin einer brutalen Offenheit, es gibt keine Geheimnisse mehr, was auch die Dienste einschließt. Ideen und Meinungen werden in einer Demokratie offen ausgetauscht und die bessere setzt sich durch. Es gibt bis heute keine Vorstellung welcher Mechanismus dieses Durchsetzen garantieren soll. Alle bekannten Modelle gehen von einem 'inneren Zirkel' des Wissens/Macht aus.

    LG

  5. #5
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard AW: Geheimdienste - Fluch oder Segen?

    Inwieweit entspricht geheimdienstliche Tätigkeit derjenigen verdecker Ermittler bei der Polizei? Wer würde aus welchem Grunde auf diese verzichten wollen und wenn nicht, warum dann auf jene?
    Aktueller Kalenderspruch: "Feminism" is the name we give to the 20th century betrayal of women. (Doug Wilson)

  6. #6
    Mitglied Benutzerbild von Moppelchen
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    Standard AW: Geheimdienste - Fluch oder Segen?

    Zitat Zitat von Deutschmann Beitrag anzeigen
    Meine Meinung: Geheimdienste sind wichtig und notwendig. Zumindest so lange die nicht käuflich sind - weder von anderen Organisationen, Wirtschaft oder Politik.
    Mich würde interessieren, warum Du sie für wichtig hältst.
    Und bedenke: Alle Menschen sind bestechlich. (sofern sie nicht Sokrates heißen*) Nur die Summen variieren.

    *Danke an Nachbar
    Wer glaubt, hier ginge es um Religionen, der ist Opfer von Propaganda. - Um Religionen ging es nie, geht es nicht und wird es nie gehen.
    Es geht um Macht und um Geld.
    Fangt endlich das Denken an. Das Denken ansich tut auch nicht weh - versprochen. Und laßt Euch hierbei auch nicht von anderen vorschreiben, was Ihr zu denken habt.


  7. #7
    Mitglied Benutzerbild von Moppelchen
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    Standard AW: Geheimdienste - Fluch oder Segen?

    Zitat Zitat von Süßer Beitrag anzeigen
    Mittlerweile scheinen sich aus nationalen Behörden eine metanationale Organisation gebildet zu haben.
    Frei nach Assange:
    Ein Geheimdienstmitarbeiter versteht sich weniger als Mitglied seiner Nation als vielmehr eines Geheimdienstlers.
    Da sind dann selbst die Bindungen zu anderen Geheimdiensten näher, als jene zum eigenen Volk.
    Wer glaubt, hier ginge es um Religionen, der ist Opfer von Propaganda. - Um Religionen ging es nie, geht es nicht und wird es nie gehen.
    Es geht um Macht und um Geld.
    Fangt endlich das Denken an. Das Denken ansich tut auch nicht weh - versprochen. Und laßt Euch hierbei auch nicht von anderen vorschreiben, was Ihr zu denken habt.


  8. #8
    Mitglied Benutzerbild von Moppelchen
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    Standard AW: Geheimdienste - Fluch oder Segen?

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Inwieweit entspricht geheimdienstliche Tätigkeit derjenigen verdecker Ermittler bei der Polizei? Wer würde aus welchem Grunde auf diese verzichten wollen und wenn nicht, warum dann auf jene?
    Die Arbeit der Polizei ist kontrollierbar; Jene der Geheimdienste nicht.
    Ich denke, daß das der Hauptunterschied ist.

    Meine Meinung: Viele Aufgaben, die heute Geheimdiensten übertragen werden, könnten ebensogut andere Behörden übernehmen.
    Wer glaubt, hier ginge es um Religionen, der ist Opfer von Propaganda. - Um Religionen ging es nie, geht es nicht und wird es nie gehen.
    Es geht um Macht und um Geld.
    Fangt endlich das Denken an. Das Denken ansich tut auch nicht weh - versprochen. Und laßt Euch hierbei auch nicht von anderen vorschreiben, was Ihr zu denken habt.


  9. #9
    Mitglied
    Registriert seit
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    59.863

    Standard AW: Geheimdienste - Fluch oder Segen?

    Zitat Zitat von Moppelchen Beitrag anzeigen
    Mich würde interessieren, warum Du sie für wichtig hältst.
    Und bedenke: Alle Menschen sind bestechlich. (sofern sie nicht Sokrates heißen*) Nur die Summen variieren.

    *Danke an Nachbar
    Weil ich unser System gut - nicht perfekt - aber gut finde, und es ausreichend innere und äußere Feinde gibt, die das System stürzen wollen. Und um die frühstmöglich zu finden, braucht es eben Geheimdienste.

  10. #10
    nouvelles à la main Benutzerbild von umananda
    Registriert seit
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    Standard AW: Geheimdienste - Fluch oder Segen?

    Zitat Zitat von Deutschmann Beitrag anzeigen
    Weil ich unser System gut - nicht perfekt - aber gut finde, und es ausreichend innere und äußere Feinde gibt, die das System stürzen wollen. Und um die frühstmöglich zu finden, braucht es eben Geheimdienste.
    Es wäre fatal, wenn es keine Geheimdienste gäbe. Niemand könnte ohne sie auch nur halbwegs eine Sicherheit gewährleisten. Dann könnte man auch die Frage stellen, ob man eine Armee oder Polizei als notwendig erachtet. Ja selbst die Feuerwehr wäre dann fragwürdig. Irgendwie erscheint mir diese Frage etwas seltsam ...

    Servus umananda


    Überzeugen ist unfruchtbar.

    Walter Benjamin
    (1892 - 1940)

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