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Thema: Das Darknet

  1. #41
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    Standard AW: Das Darknet

    Zitat Zitat von Ansuz Beitrag anzeigen
    Mir geht es schlicht um Privatsphäre, abhörsichere Kommunikation. Warez usw. interessieren mich nicht.
    Das glaube ich dir. Aber bei einem verschlüsselten P2P Network weißt du nicht unbedingt, was verschlüsselt über deinen Rechner läuft. Je nach Rechtssystem bist du dafür verantwortlich oder nicht. (Die alte Torrent Problematik.)

  2. #42
    Mitglied Benutzerbild von HansMaier.
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    Standard AW: Das Darknet

    Zitat Zitat von Ansuz Beitrag anzeigen
    Mir geht es schlicht um Privatsphäre, abhörsichere Kommunikation. Warez usw. interessieren mich nicht.

    Das Problem dabei ist, daß nur sehr wenige diese benutzen. Und die fallen damit auf.
    Denn dein Provider kriegt zwar nicht mehr mit, was Du so treibst, aber natürlich sieht der
    und damit der Staat, daß Du da was treibst. Ich nehme an, daß man vielen Onlinehändlern
    des Darknet so recht schnell auf die Schliche kommt. Der Staat braucht nur zu kucken wo kommt eine
    Sendung mit illegalem Inhalt her und wer da in der Gegend macht mit Tor Servern rum.
    Ratzfatz bleiben von potentiell millionen Verdächtigen nur ein paar hundert oder tausend über.
    Ich habe früher unheimlich viel mit Mixmaster-Remailerchains gearbeitet und viele, ah,
    kritische Mails an hohe Tiere geschrieben, aber da waren das Netz und ich noch jung. Heute
    verkneife ich mir das.
    MfG
    H.Maier
    "Es gehört zum Schwierigsten, was einem denkenden Menschen auferlegt werden kann,
    wissend unter Unwissenden den Ablauf eines historischen Prozesses miterleben zu müssen,dessen unausweichlichen Ausgang er längst mit Deutlichkeit kennt.
    Die Zeit des Irrtums der anderen, der falschen Hoffnungen, der blind begangenen Fehler wird dann sehr lang." - Carl Jacob Burckhardt (Schweizer Historiker) -

  3. #43
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    Standard AW: Das Darknet

    Zitat Zitat von HansMaier. Beitrag anzeigen
    Das Problem dabei ist, daß nur sehr wenige diese benutzen. Und die fallen damit auf.
    Denn dein Provider kriegt zwar nicht mehr mit, was Du so treibst, aber natürlich sieht der
    und damit der Staat, daß Du da was treibst. Ich nehme an, daß man vielen Onlinehändlern
    des Darknet so recht schnell auf die Schliche kommt. Der Staat braucht nur zu kucken wo kommt eine
    Sendung mit illegalem Inhalt her und wer da in der Gegend macht mit Tor Servern rum.
    Ratzfatz bleiben von potentiell millionen Verdächtigen nur ein paar hundert oder tausend über.
    Ich habe früher unheimlich viel mit Mixmaster-Remailerchains gearbeitet und viele, ah,
    kritische Mails an hohe Tiere geschrieben, aber da waren das Netz und ich noch jung. Heute
    verkneife ich mir das.
    MfG
    H.Maier
    Das ist ein sehr guter Punkt. Selbst Tor ist in dieser Hinsicht theoretisch anfällig, obwohl seine Nutzung deutlich höher ist als bei kleineren P2P Netzwerken. (Es wurde gezeigt, dass die Enttarnung des Nutzers mit genügendem Aufwand möglich ist. Es ist unklar, ob dies in der Praxis relevant ist.) Ist die Nutzung zu gering, dann wird es bei der Anonymität problematisch.

  4. #44
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    Standard AW: Das Darknet

    Zitat Zitat von Erich von Stahlhelm Beitrag anzeigen
    Dies wird bei undedarften Käufern u.U. passieren. Aber der Amokläufer von München hat seine Knarre ja auch aus dem Darknet bekommen. Ohne das die Handschellen klickten. Die klickten erst bei dem, in diesem Falle unvorsichtigen, Verkäufer im Nachgang der Tat.
    Ich denke der interessante Waffenhandel findet im Darknet auf Adressen statt die in der Tat nur Eingeweihten bekannt sein dürften. Es gibt Kinderpornonetzwerke, es gibt Drogenshops (deren Qualitätsangebot wohl WEIT über Straßenniveau sein soll). Und es gibt eben noch etwas anderes:
    Die Möglichkeit für die Bürger sehr repressiver Regimes hier offen zu kommunizieren. Etwas das auch UNS bald betreffen könnte wenn man die gerade stattfindenden Tendenzen in der BRD mal zu Ende denkt.

    Legen die Herrschaftssysteme der Welt das Darknet trocken, gibts zwar keinen Waffen-, Drogen- und Kipohandel mehr im Netz, dafür ist aber auch gleich diese Möglichkeit "Darknet" zur vertraulichen, anonymen Kommunikation, der wird u.U. bald bedürfen könnten, ebenfalls weg. Der Handel mit Drogen und Kipo wird sich andere Wege suchen. Natürlich die Regimekritiker ebenfalls. Allerdings sind Drogen und Kipo nicht systembedrohend, werden also auch nicht diesem Verfolgungsdruck unterliegen wie Systemkritiker.

    Es sieht so aus daß das aus dem Militär (ARPA-Net) stammende Internet bald vollständig in seinem wahren Bestimmungsgrund, Massenkontrolle, Massenmanipulation, überführt wird, nachdem die "Freiheit" des Netzes
    die wir noch erlebten im Grunde nur dazu diente die Menschen anzufixen, an die Sache zu gewöhnen, abhängig zu machen um sie dann mit dem selben Werkzeug zu versklaven.
    Es wird sogar REKLAME gemacht, dass man sich des Darknetzes bedienen soll, wenn man was illegales macht. Und zwar vom oeffentlichen Fernsehen. Welchen Zweck koennte das wohl haben?

  5. #45
    Herr der Raben Benutzerbild von Hrafnaguð
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    Standard AW: Das Darknet

    Zitat Zitat von Neu Beitrag anzeigen
    Es wird sogar REKLAME gemacht, dass man sich des Darknetzes bedienen soll, wenn man was illegales macht. Und zwar vom oeffentlichen Fernsehen. Welchen Zweck koennte das wohl haben?
    Wo wird da "Reklame" gemacht? Ich guck kein Fernsehen.
    Aber die werden da allenfalls mal drüber berichtet haben.
    Wenn morgen die Muschelhörner und Trommeln erklingen, dann lasst uns fallen, so leichten Herzens wie die Kirschblüten im linden Frühlingswind.
    Impfpass und mit Sicherheit noch weitere digitale Maßnahmen in diese Richtung:
    Ash nazg durbatulûk, ash nazg gimbatul,
    ash nazg thrakatulûk agh burzum-ishi krimpatul

  6. #46
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    Standard AW: Das Darknet

    Und zu diesem Thema noch eine Eigenaufnahme aus dem letzten Jahr:


  7. #47
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    Standard AW: Das Darknet

    Zitat Zitat von Haspelbein Beitrag anzeigen
    Das ist ein sehr guter Punkt. Selbst Tor ist in dieser Hinsicht theoretisch anfällig, obwohl seine Nutzung deutlich höher ist als bei kleineren P2P Netzwerken. (Es wurde gezeigt, dass die Enttarnung des Nutzers mit genügendem Aufwand möglich ist. Es ist unklar, ob dies in der Praxis relevant ist.) Ist die Nutzung zu gering, dann wird es bei der Anonymität problematisch.
    [Links nur für registrierte Nutzer] mal ein aktueller Fall aus der BRD:
    Leserbrief:
    ich weiß nicht, ob das unbedingt für den Blog interessant ist, aber ich wollte es dennoch mal einsenden, denn ich hatte heute ein Zwiebelfreunde-DejaVu
    Wer sich nicht erinnert: [Links nur für registrierte Nutzer] und [Links nur für registrierte Nutzer].
    Undzwar klingelte es um halb 7 an meiner Wohnungstür, und da stand die Kriminalpolizei mit einem Durchsuchungsbeschluss für meine Wohnung, da ich Zeuge in einem Ermittlungsverfahren bin.

    Beschlagnahmt wurden meine Laptops, mein Desktop sowie meine Smartphones und USB-Sticks/Festplatten. Sie wollten auch noch die Hardware meiner Verlobten mitnehmen, das haben sie dann zum Glück aber doch unterlassen.

    Und jetzt zum Grund für die Durchsuchung: Ich sei Zeuge in einem Strafverfahren, es geht wohl um Kindesmissbrauch bzw Kinderpornographie. Der Grund dafür dass ich Zeuge bin:

    Ich habe früher (letzte Aktivität 2015) für das Tox-Messenger Projekt Open-Source Code geschrieben. Es handelt sich um einen dezentralen Messenger, bei dem das Finden der Kontakte über ein DHT (ähnlich wie bei Bittorrent) funktioniert. Aus diesem Grund gibt es sogenannte "Bootstrap Nodes", um es Clients zu ermöglichen, Kontakte zu finden. Eine dieser Bootstrap Nodes habe ich als Teil meiner Open-Source Arbeit auf einem meiner Server gehostet. Da die Node sehr stabil war und dauerhaft lief, war sie eine der Nodes, die im Quellcode einiger Clients fest einkompiliert wurden, damit jeder Nutzer beim Start der Software ein Set an Bootstrap-Nodes zur Verfügung hat.

    Und jetzt zum interessanten Teil: Beim Beschuldigten wurde im Client Log (Log der Software, nicht das Chat Log!) gefunden, dass sich der Client zu "meiner" Bootstrap Node verbunden hat. Und das reichte dem Richter am AG Schweinfurt wohl, um einen Durchsuchungsbeschluss für mich als Zeugen. Sie wollen gucken, ob ich "Chatprotokolle" mit dem Beschuldigten auf meinem Rechner habe. Und so ist jetzt meine gesamte Hardware inklusive Arbeitslaptop und -Handy auf dem Weg nach Schweinfurt.

    Zum Glück ist (fast) alles verschlüsselt. Die Polizisten haben mich auch direkt nach den Passwörtern gefragt, welche sie selbstverständlich nicht bekommen haben. Sie meinten dann, dass das später einfach vom Staatsanwalt angeordnet wird, aber mein Rechtsverständnis war, dass das in Deutschland noch nicht legal ist. Aber das wird sich wohl zeigen.
    Und da wundern sich die Leute, wenn das Ansehen der Strafverfolgungsbehörden immer weiter ins Bodenlose sinkt.

    Für die technisch unversierten: DHT ist eine Distributed Hash Table, eine der Basis-Strukturen hinter P2P-Protokollen im Internet. Darüber findet man seine Nachbarn und mit denen redet man dann (auch verschlüsselt, im Idealfall). Die Idee, dass die DHT-Bootstrapping-Node Chatprotokolle anfertigen kann, zeigt, dass die nicht mal 10 Minuten mit der Technologie verbracht haben.

    Anders herum wird ein Schuh draus. Wer die Bootstrap-Node ersetzt, kann den Leuten falsche Nachbarn geben, und sich so möglicherweise in die Kommunikation zwischen Dritten einbringen. Insofern klingt das ganze Szenario für mich sehr unwahrscheinlich. Ich könnte mir eher vorstellen, dass sagen wir mal der BND oder das Cyberabwehrzentrum gerne Man in the Middle in der Infrastruktur machen will und sich gedacht hat, dafür ersetzen sie am besten eine der hart einkodierten Bootstrap-Nodes mit einem eigenen Trojaner.
    [Links nur für registrierte Nutzer] dazu:
    Update zu [Links nur für registrierte Nutzer]:
    Zusammen mit meinem Anwalt habe ich ein Dokument über Tox verfasst und es an die Polizei geschickt, die zu dem Zeitpunkt noch meinten, dass sie meinen Kram trotzdem durchsuchen müssen, und ich doch bitte die Passwörter rausrücken soll, dann ginge es schneller. Am Tag darauf haben wir eine Beschwerde über den Beschluss an das Gericht geschickt, und am nächsten Tag haben die Polizisten hier angerufen und gefragt, wann sie mir meine Hardware wiederbringen können, sie müssten da jetzt doch nicht mehr durch schauen, und haben sich noch nett für meine Erklärung über das Netzwerk bedankt.

    Die Beschwerde an sich wurde jetzt noch nicht beantwortet, aber es gibt jetzt wohl zwei Optionen:


    1. Sie wussten nichts von der Beschwerde und haben tatsächlich kapiert, dass das zwecklos ist
    2. Sie haben von der Beschwerde erfahren und wollten nun schnell ein bisschen deeskalierend wirken

    Auf jeden Fall habe ich jetzt am Montag meinen Kram wiederbekommen, also zumindest etwas
    Sehr schön!

  8. #48
    GESPERRT
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    Standard AW: Das Darknet

    Ja, es sind genau solche Geschichten, wo man als Aussenstehender sich einen fachkundigen Rat holen sollte. Ich glaube nicht, dass ich als Privatperson einen Tor-Server betreiben würde, allein aufgrund der rechtlichen Problematik. Ich habe jedoch kein Problem damit Organisationen zu unterstützen, die diese betreiben.

  9. #49
    Mitglied Benutzerbild von SprecherZwo
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    Standard AW: Das Darknet

    Übrigens wurde vor einigen Tagen share online, der grösste deutsche File-Hoster, von der BRD-Stasi dichtgemacht. Da wurden jede Menge alter Filme und Serien, die man gar nicht mehr zu kaufen bekommt, selbst wenn man dafür bezahlen wollte, gehostet. Der zuständige Staatsanwalt Christoph Hebbecker ist der Gleiche, der auch Razzien gegen Schreibern von "Hasskommentaren" organisiert und kündigt an, nicht nur gegen die Betreiber, sondern auch gegen Up- und sogar Downloader vorgehen zu wollen und ist dabei ganz stolz auf sich.
    [Links nur für registrierte Nutzer]

  10. #50
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    Zitat Zitat von SprecherZwo Beitrag anzeigen
    Übrigens wurde vor einigen Tagen share online, der grösste deutsche File-Hoster, von der BRD-Stasi dichtgemacht. Da wurden jede Menge alter Filme und Serien, die man gar nicht mehr zu kaufen bekommt, selbst wenn man dafür bezahlen wollte, gehostet. Der zuständige Staatsanwalt Christoph Hebbecker ist der Gleiche, der auch Razzien gegen Schreibern von "Hasskommentaren" organisiert und kündigt an, nicht nur gegen die Betreiber, sondern auch gegen Up- und sogar Downloader vorgehen zu wollen und ist dabei ganz stolz auf sich.
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    Mit Verlaub, was hat das mit dem sogen. Darknet zu tun?

    Wer heute noch so blöd ist, Tauschbörsen auf solchen Seiten zu betreiben, für den hält sich mein Mitleid in Grenzen. Daß Abmahnistan inzwischen auch Österreich betrifft, tja, wo Tröge sind...

    Viel verwerflicher finde ich den Mißbrauch von um Privatsphäre bemühter Infrastrukturen zwecks Austausch von warez und so einem Scheixx. Den Kopf hinhalten für irgendwelche Spacken, die sowas für lau haben wollen? Nein danke.

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