Das Problem dabei ist, daß nur sehr wenige diese benutzen. Und die fallen damit auf.
Denn dein Provider kriegt zwar nicht mehr mit, was Du so treibst, aber natürlich sieht der
und damit der Staat, daß Du da was treibst. Ich nehme an, daß man vielen Onlinehändlern
des Darknet so recht schnell auf die Schliche kommt. Der Staat braucht nur zu kucken wo kommt eine
Sendung mit illegalem Inhalt her und wer da in der Gegend macht mit Tor Servern rum.
Ratzfatz bleiben von potentiell millionen Verdächtigen nur ein paar hundert oder tausend über.
Ich habe früher unheimlich viel mit Mixmaster-Remailerchains gearbeitet und viele, ah,
kritische Mails an hohe Tiere geschrieben, aber da waren das Netz und ich noch jung. Heute
verkneife ich mir das.
MfG
H.Maier
"Es gehört zum Schwierigsten, was einem denkenden Menschen auferlegt werden kann,
wissend unter Unwissenden den Ablauf eines historischen Prozesses miterleben zu müssen,dessen unausweichlichen Ausgang er längst mit Deutlichkeit kennt.
Die Zeit des Irrtums der anderen, der falschen Hoffnungen, der blind begangenen Fehler wird dann sehr lang." - Carl Jacob Burckhardt (Schweizer Historiker) -
Das ist ein sehr guter Punkt. Selbst Tor ist in dieser Hinsicht theoretisch anfällig, obwohl seine Nutzung deutlich höher ist als bei kleineren P2P Netzwerken. (Es wurde gezeigt, dass die Enttarnung des Nutzers mit genügendem Aufwand möglich ist. Es ist unklar, ob dies in der Praxis relevant ist.) Ist die Nutzung zu gering, dann wird es bei der Anonymität problematisch.
Wenn morgen die Muschelhörner und Trommeln erklingen, dann lasst uns fallen, so leichten Herzens wie die Kirschblüten im linden Frühlingswind.
Impfpass und mit Sicherheit noch weitere digitale Maßnahmen in diese Richtung:
Ash nazg durbatulûk, ash nazg gimbatul,
ash nazg thrakatulûk agh burzum-ishi krimpatul
Und zu diesem Thema noch eine Eigenaufnahme aus dem letzten Jahr:
[Links nur für registrierte Nutzer] mal ein aktueller Fall aus der BRD:
[Links nur für registrierte Nutzer] dazu:Leserbrief:
ich weiß nicht, ob das unbedingt für den Blog interessant ist, aber ich wollte es dennoch mal einsenden, denn ich hatte heute ein Zwiebelfreunde-DejaVuWer sich nicht erinnert: [Links nur für registrierte Nutzer] und [Links nur für registrierte Nutzer].
Undzwar klingelte es um halb 7 an meiner Wohnungstür, und da stand die Kriminalpolizei mit einem Durchsuchungsbeschluss für meine Wohnung, da ich Zeuge in einem Ermittlungsverfahren bin.Und da wundern sich die Leute, wenn das Ansehen der Strafverfolgungsbehörden immer weiter ins Bodenlose sinkt.
Beschlagnahmt wurden meine Laptops, mein Desktop sowie meine Smartphones und USB-Sticks/Festplatten. Sie wollten auch noch die Hardware meiner Verlobten mitnehmen, das haben sie dann zum Glück aber doch unterlassen.
Und jetzt zum Grund für die Durchsuchung: Ich sei Zeuge in einem Strafverfahren, es geht wohl um Kindesmissbrauch bzw Kinderpornographie. Der Grund dafür dass ich Zeuge bin:
Ich habe früher (letzte Aktivität 2015) für das Tox-Messenger Projekt Open-Source Code geschrieben. Es handelt sich um einen dezentralen Messenger, bei dem das Finden der Kontakte über ein DHT (ähnlich wie bei Bittorrent) funktioniert. Aus diesem Grund gibt es sogenannte "Bootstrap Nodes", um es Clients zu ermöglichen, Kontakte zu finden. Eine dieser Bootstrap Nodes habe ich als Teil meiner Open-Source Arbeit auf einem meiner Server gehostet. Da die Node sehr stabil war und dauerhaft lief, war sie eine der Nodes, die im Quellcode einiger Clients fest einkompiliert wurden, damit jeder Nutzer beim Start der Software ein Set an Bootstrap-Nodes zur Verfügung hat.
Und jetzt zum interessanten Teil: Beim Beschuldigten wurde im Client Log (Log der Software, nicht das Chat Log!) gefunden, dass sich der Client zu "meiner" Bootstrap Node verbunden hat. Und das reichte dem Richter am AG Schweinfurt wohl, um einen Durchsuchungsbeschluss für mich als Zeugen. Sie wollen gucken, ob ich "Chatprotokolle" mit dem Beschuldigten auf meinem Rechner habe. Und so ist jetzt meine gesamte Hardware inklusive Arbeitslaptop und -Handy auf dem Weg nach Schweinfurt.
Zum Glück ist (fast) alles verschlüsselt. Die Polizisten haben mich auch direkt nach den Passwörtern gefragt, welche sie selbstverständlich nicht bekommen haben. Sie meinten dann, dass das später einfach vom Staatsanwalt angeordnet wird, aber mein Rechtsverständnis war, dass das in Deutschland noch nicht legal ist. Aber das wird sich wohl zeigen.
Für die technisch unversierten: DHT ist eine Distributed Hash Table, eine der Basis-Strukturen hinter P2P-Protokollen im Internet. Darüber findet man seine Nachbarn und mit denen redet man dann (auch verschlüsselt, im Idealfall). Die Idee, dass die DHT-Bootstrapping-Node Chatprotokolle anfertigen kann, zeigt, dass die nicht mal 10 Minuten mit der Technologie verbracht haben.
Anders herum wird ein Schuh draus. Wer die Bootstrap-Node ersetzt, kann den Leuten falsche Nachbarn geben, und sich so möglicherweise in die Kommunikation zwischen Dritten einbringen. Insofern klingt das ganze Szenario für mich sehr unwahrscheinlich. Ich könnte mir eher vorstellen, dass sagen wir mal der BND oder das Cyberabwehrzentrum gerne Man in the Middle in der Infrastruktur machen will und sich gedacht hat, dafür ersetzen sie am besten eine der hart einkodierten Bootstrap-Nodes mit einem eigenen Trojaner.
Update zu [Links nur für registrierte Nutzer]:
Zusammen mit meinem Anwalt habe ich ein Dokument über Tox verfasst und es an die Polizei geschickt, die zu dem Zeitpunkt noch meinten, dass sie meinen Kram trotzdem durchsuchen müssen, und ich doch bitte die Passwörter rausrücken soll, dann ginge es schneller. Am Tag darauf haben wir eine Beschwerde über den Beschluss an das Gericht geschickt, und am nächsten Tag haben die Polizisten hier angerufen und gefragt, wann sie mir meine Hardware wiederbringen können, sie müssten da jetzt doch nicht mehr durch schauen, und haben sich noch nett für meine Erklärung über das Netzwerk bedankt.Sehr schön!
Die Beschwerde an sich wurde jetzt noch nicht beantwortet, aber es gibt jetzt wohl zwei Optionen:
- Sie wussten nichts von der Beschwerde und haben tatsächlich kapiert, dass das zwecklos ist
- Sie haben von der Beschwerde erfahren und wollten nun schnell ein bisschen deeskalierend wirken
Auf jeden Fall habe ich jetzt am Montag meinen Kram wiederbekommen, also zumindest etwas
Ja, es sind genau solche Geschichten, wo man als Aussenstehender sich einen fachkundigen Rat holen sollte. Ich glaube nicht, dass ich als Privatperson einen Tor-Server betreiben würde, allein aufgrund der rechtlichen Problematik. Ich habe jedoch kein Problem damit Organisationen zu unterstützen, die diese betreiben.
Übrigens wurde vor einigen Tagen share online, der grösste deutsche File-Hoster, von der BRD-Stasi dichtgemacht. Da wurden jede Menge alter Filme und Serien, die man gar nicht mehr zu kaufen bekommt, selbst wenn man dafür bezahlen wollte, gehostet. Der zuständige Staatsanwalt Christoph Hebbecker ist der Gleiche, der auch Razzien gegen Schreibern von "Hasskommentaren" organisiert und kündigt an, nicht nur gegen die Betreiber, sondern auch gegen Up- und sogar Downloader vorgehen zu wollen und ist dabei ganz stolz auf sich.
[Links nur für registrierte Nutzer]
Mit Verlaub, was hat das mit dem sogen. Darknet zu tun?
Wer heute noch so blöd ist, Tauschbörsen auf solchen Seiten zu betreiben, für den hält sich mein Mitleid in Grenzen. Daß Abmahnistan inzwischen auch Österreich betrifft, tja, wo Tröge sind...
Viel verwerflicher finde ich den Mißbrauch von um Privatsphäre bemühter Infrastrukturen zwecks Austausch von warez und so einem Scheixx. Den Kopf hinhalten für irgendwelche Spacken, die sowas für lau haben wollen? Nein danke.
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