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Thema: Deutschland schlimmste Bundeskanzler

  1. #31
    Orthodox Benutzerbild von Ausonius
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    Standard AW: Deutschland schlimmste Bundeskanzler

    Zitat Zitat von derNeue Beitrag anzeigen
    Weil er auf die sowjetischen verhandlungsangebote nicht eingegangen ist und die Westzonen einseitig auf die Westalliierten ausgerichtet hat. Damit hat er die nationale Idee und den Anspruch unnötigerweise verspielt, was Schumacher u.a. ja auch immer so gesehen haben ("Verzicht ist Verrat")
    Die Sowjetunion hatte damals ein starkes Eigeninteresse an einem vereinigten aber neutralen Deutschland, aus dem einfachen Grund, weil sie den "schwächeren, kleineren" Teil Deutschlands als Satelliten abbekommen hatte. Die Einheit wäre damals gegen den Widerstand der Westalliierten zu haben gewesen. Adenauer, der schon in den 20ern für eine Abspaltung des Rheinlands war, hatte kein Interesse.

    Legende. Der Westen brauchte die BRD dringend als verbündeten im kalten Krieg. Die Anerkennung war schon deswegen unumgänglich, weil ein deutsches Heer gewünscht wurde. Um die kriegsmüden Deutschen dazu rumzukriegen, hat die amerikanische Propaganda sogar eine Ehrenerklärung für den deutschen Soldaten im WK2 (inklusive KZ-Aufseher) abgegeben.
    Falsch, ich stamme aus Köln, mein Vater war Schlesier (das ich heute auch noch als meine Heimat ansehe).

    Da stimme ich Dir zu. Nur war nichts davon Kohls verdienst. Ein Schumacher hätte bei den 2+4 Verhandlungen in jeder Hinsicht für Deutschland mehr erreicht. er hätte schon gar keine 2+4 zugelassen, sondern überhaupt nur die wirklich betroffenen 2+2. Daß sich Polen und Frankreich überhaupt mit an den Tisch setzten war schon der erste Affront. Die Aufgabe Ostdeutschlands unter der Lüge eines angeblichen Zwanges (geschichtlich von Paffrath u.a. widerlegt) ist eine Schuld und ein Versagen Kohls gegenüber dem eigenen Volk, bemäntelt mit einer Lüge, die den Tatbestand des Volksverrats erfüllt.
    In Wahrheit hätte man 1990 zuerst mal Nordostpreussen leicht zurückhaben können. Die Ansprüche auf das restliche Ostdeutschland hätten folgen müssen (und können!).
    Das die Russen Ostpreußen hätten einfach so verkaufen wollen, ist ein Gerücht, dass sich hartnäckig hält, aber m.E. der Grundlage entbehrt. Es handelte sich dabei um ein auch strategisch für sie nicht ganz unwichtiges Gebiet. Bei der Stalinnote ist bis heute nicht ganz klar, inwieweit es sich dabei in erster Linie um ein Propagandamanöver handelte; nachdem die Sowjetunion mit taktischem Geschick etliche Staaten zwischen 1945-1948 "stalinisiert" hatte, war auf jeden Fall Vorsicht geboten.


    Freiheit oder AfD!

    "nothing bad in your life is your fault its all those damn dirty minorities and you don't have to work to make things better just hate them enough and that will magically fix everything" - ein kluger Redditor

  2. #32
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    Standard AW: Deutschland schlimmste Bundeskanzler

    Zitat Zitat von Ausonius Beitrag anzeigen
    Das die Russen Ostpreußen hätten einfach so verkaufen wollen, ist ein Gerücht, dass sich hartnäckig hält, aber m.E. der Grundlage entbehrt. Es handelte sich dabei um ein auch strategisch für sie nicht ganz unwichtiges Gebiet. Bei der Stalinnote ist bis heute nicht ganz klar, inwieweit es sich dabei in erster Linie um ein Propagandamanöver handelte; nachdem die Sowjetunion mit taktischem Geschick etliche Staaten zwischen 1945-1948 "stalinisiert" hatte, war auf jeden Fall Vorsicht geboten.
    Nicht so ganz ein Gerücht - vielmehr ein Missverständnis. Anfangs dachten die Russen dass es mit der Wiedervereinigung ein Friedensvertrag gibt und demzufolge auch die alten Grenzen wieder hergestellt würden. Wurde aber schon bei der ersten Zusammenkunft geklärt.

  3. #33
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    Standard AW: Deutschland schlimmste Bundeskanzler

    Zitat Zitat von Ausonius Beitrag anzeigen
    Das die Russen Ostpreußen hätten einfach so verkaufen wollen, ist ein Gerücht, dass sich hartnäckig hält, aber m.E. der Grundlage entbehrt. Es handelte sich dabei um ein auch strategisch für sie nicht ganz unwichtiges Gebiet. Bei der Stalinnote ist bis heute nicht ganz klar, inwieweit es sich dabei in erster Linie um ein Propagandamanöver handelte; nachdem die Sowjetunion mit taktischem Geschick etliche Staaten zwischen 1945-1948 "stalinisiert" hatte, war auf jeden Fall Vorsicht geboten.
    Beides waren natürlich erst mal Verhandlungsgrundlagen und keine Endergebnisse. Das Versagen von Adenauer bzw. Kohl liegt aber darin. daß sie sie ausgeschlagen haben.
    Im Endeffekt bleibt festzuhalten:
    Deutschland hätte 1952 ein neutraler Staat wie Ungarn werden können, wahrscheinlich sogar eher wie die Schweiz (denn eine Annäherungg Deutschlands an die SU wie sie Ungarn vollzog hätten wiederum die Westalliierten nicht zugelassen). Ohne amerikanische Atomwaffen und ohne jahrzehntelange Unterdrückung der Mitteldeutschen. Adenauer ohne jede staatsmännische Größe als rheinischer Profinzler hat das verspielt, weswegen er ja auch "Bundeskanzler der Alliierten" genannt wurde und real auch war.

    Kohl hätte 1990 natürlich keine Wierdervereinigung mit Ostdeutschland komplett erreichen können. Nordostpreussen als exterritoriales Gebiet Deutschlands wiederherzustellen wäre mit dem damaligen russischen Außenminister Schewardnadse allerdings kein Problem gewesen, da die Sowjetunion wirtschaftlich aus dem letzten Loch pfiff und die Milliardenzahlungen Deutschlands, die dann sowieso folgten, ohne weiteres an diese Bedingung hätten geknüpft werden können.

    Hätte Kohl damals staatsmännische Größe gezeigt, dann wäre Deutschlands Anspruch auf seine Ostgebiete gegenüber Polen und der Tschechei heute aktuell und auf der Tagesordnung. Diese Länder wären dann ohne Rückgabe der Ostgebiete überhaupt nicht in die EU aufgenommen worden, alles Verhandlungspositionen, die Deutschland ohne Not aufgegeben hat.

    Nichtsdestoweniger werden diese Dinge alle passieren, in vermutlich recht ferner Zukunft, weil das Völkerrecht sich geschichtlich früher oder später immer durchsetzt. Nur hätte man das alles eben schon viel früher haben können, und die Ausplünderung unseres Landes durch die EU, wie sie jetzt passiert, hätte es mit fähigeren Staatsführern nie gegeben.

    Übrigens ist und war Königsberg strategisch für die Russen nie wichtig, die haben genug Ostseehäfen und ihre nördliche Atomflotte lag in Murmansk am Nordpolarmeer.

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