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Thema: Die 100 €-Wohnung

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Mitglied Benutzerbild von Mütterchen
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    Standard Die 100 €-Wohnung

    Vor einigen Tagen habe ich beim Blättern durchs Internet eine Meldung entdeckt, die mir nicht mehr aus dem Kopf geht.
    Ein Architekt (Van Bo Le-Mentzel) entwirft eine Wohnung mit sagenhaften 6,4 Quadratmetern, -wobei er ein bisschen schummelt, durch die Deckenhöhe kann eine zweite Ebene genutzt werden. Trotzdem ist das ganze noch ein winziges Kabinchen.
    Die Argumentation ist: so eine Wohnung kann sich jeder leisten. Auch im Stadtzentrum. Niemand wir mehr automatisch an den Außenrand gedrängt ( es sei denn, die 100 €-Wohnungen in der City sind alle belegt....)

    Das Wohnangebot auf so engem Raum ist kein Muss. Der Architekt sagt: teurer Wohnraum knebelt Menschen, sie haben kein Geld mehr zum Leben und Genießen. Die große und teure Wohung wird sowieso zu wenig bewohnt, weil der Inhaber dazu keine Zeit hat.... er muss ja schuften um den Wohnraum zu bezahlen.

    6,4 Quadratmeter sind nach meinen Vorstellungen ein Witz... hier kann man schlafen und vielleicht auch mal schnell duschen, bevor man zur Arbeit geht. Wohnen/leben kann man darin nicht.
    Trotzdem hat er, finde ich, nicht ganz unrecht. Man hängt sich mit Wohung/Haus auch in vielen Fällen einen gewaltigen Klotz ans Bein.
    Wieviel Wohnraum braucht man? Da gibt es sicher individuell sehr unterschiedliche Ansprüche. Aber lädt man sich mit der Eigentumswohnung/Dem Haus nicht tatsächlich eine Bürde auf die einen ins Hamsterrad zwingt, über Jahre hinweg?
    ...
    Viele haben das Gefühl, dass sie mit zwanzig, dreißig oder vierzig Quadratmetern nicht klar kommen. Wenn man sich Statistiken anschaut: Nach dem zweien Weltkrieg standen zwanzig Quadratmeter pro Kopf zur Verfügung. Heute müssen es sechzig sein.“

    .....

    Es gibt durchaus Wohnraum, er wird nur nicht gut genutzt, sagt Le-Mentzel. Vielmehr sei ein regelrechter „Wohnraumkonsum“ entstanden, wie er ihn nennt. Und dieser löst einen Teufelskreis aus: Menschen wollen mehr Raum, müssen also mehr arbeiten. Je mehr Arbeit, desto weniger Zeit für Persönliches, um den Wohnraum zu nutzen.

    Glück steigt also nicht mit der Zimmergröße. Zudem ist die Kehrseite des kapitalistischem Hamsterrads: Nur wer viel verdient, kann sich Wohnraum im Zentrum leisten. Alle anderen werden an den Rand verdrängt – unabhängig davon, wie groß sie wohnen wollen.
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  2. #2
    GESPERRT
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    Standard AW: Die 100 €-Wohnung

    Zitat Zitat von Mütterchen Beitrag anzeigen
    Vor einigen Tagen habe ich beim Blättern durchs Internet eine Meldung entdeckt, die mir nicht mehr aus dem Kopf geht.
    Ein Architekt (Van Bo Le-Mentzel) entwirft eine Wohnung mit sagenhaften 6,4 Quadratmetern, -wobei er ein bisschen schummelt, durch die Deckenhöhe kann eine zweite Ebene genutzt werden. Trotzdem ist das ganze noch ein winziges Kabinchen.
    Die Argumentation ist: so eine Wohnung kann sich jeder leisten. Auch im Stadtzentrum. Niemand wir mehr automatisch an den Außenrand gedrängt ( es sei denn, die 100 €-Wohnungen in der City sind alle belegt....)

    Das Wohnangebot auf so engem Raum ist kein Muss. Der Architekt sagt: teurer Wohnraum knebelt Menschen, sie haben kein Geld mehr zum Leben und Genießen. Die große und teure Wohung wird sowieso zu wenig bewohnt, weil der Inhaber dazu keine Zeit hat.... er muss ja schuften um den Wohnraum zu bezahlen.

    6,4 Quadratmeter sind nach meinen Vorstellungen ein Witz... hier kann man schlafen und vielleicht auch mal schnell duschen, bevor man zur Arbeit geht. Wohnen/leben kann man darin nicht.
    Trotzdem hat er, finde ich, nicht ganz unrecht. Man hängt sich mit Wohung/Haus auch in vielen Fällen einen gewaltigen Klotz ans Bein.
    Wieviel Wohnraum braucht man? Da gibt es sicher individuell sehr unterschiedliche Ansprüche. Aber lädt man sich mit der Eigentumswohnung/Dem Haus nicht tatsächlich eine Bürde auf die einen ins Hamsterrad zwingt, über Jahre hinweg?


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    Das ist wie mit den Hühnern, Legebatterien. Freilauf ist out.

  3. #3
    Anarchotechnokrat Benutzerbild von Zyankali
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    Standard AW: Die 100 €-Wohnung

    für obdachlose bestimmt nicht verkehrt, vor allem zum wiedereinstieg ins berufsleben. stichwort: kein job, keine wohnung; keine wohnung, kein job...
    Sollte irgend etwas in diesem Text Verwirrung stiften, ignorieren Sie bitte das gesamte Produkt.

  4. #4
    Mitglied Benutzerbild von Valdyn
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    Standard AW: Die 100 €-Wohnung

    Vorgeschrieben sind 6-7 m² für Gefängniszellen pro Gefangenen. Da weiß man dann ungefähr wie das einzuordenen ist. Ich halte da gar nichts von. Auch nicht als Lösung für Obdachlose. Auch Obdachlose sind Menschen und so lange nicht verurteilt, keine Kriminellen. Egal mit was für Problemen. Da müssen vernünftige Lösungen her. Am Ende gibt es gigantische staatliche Wohnbauprojekte dieser Zellen, der normale Wohnungsmarkt wird kaputtgemacht und wir finden uns alle in naher Zukunft auf 7m² wieder. Wir müssen ja auch alle enger zusammenrücken und abgeben. Werden ja noch genug Afrikaner und Ali Babas zu uns kommen....so nach dem Motto dann...

  5. #5
    Einhorn
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    Standard AW: Die 100 €-Wohnung

    Zitat Zitat von Valdyn Beitrag anzeigen
    Vorgeschrieben sind 6-7 m² für Gefängniszellen pro Gefangenen. Da weiß man dann ungefähr wie das einzuordenen ist. Ich halte da gar nichts von. Auch nicht als Lösung für Obdachlose. Auch Obdachlose sind Menschen und so lange nicht verurteilt, keine Kriminellen. Egal mit was für Problemen. Da müssen vernünftige Lösungen her. Am Ende gibt es gigantische staatliche Wohnbauprojekte dieser Zellen, der normale Wohnungsmarkt wird kaputtgemacht und wir finden uns alle in naher Zukunft auf 7m² wieder. Wir müssen ja auch alle enger zusammenrücken und abgeben. Werden ja noch genug Afrikaner und Ali Babas zu uns kommen....so nach dem Motto dann...
    Es gibt auch Menschen, die wegen ihrer Arbeits- oder Ausbildungsstelle gezwungen sind, einen Zweitwohnsitz unter der Woche zu beziehen. Für die wäre eine 61-qm-Wohnung wie meine bestimmt zu teuer.

  6. #6
    Mitglied Benutzerbild von Valdyn
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    Standard AW: Die 100 €-Wohnung

    Zitat Zitat von Antisozialist Beitrag anzeigen
    Es gibt auch Menschen, die wegen ihrer Arbeits- oder Ausbildungsstelle gezwungen sind, einen Zweitwohnsitz unter der Woche zu beziehen. Für die wäre eine 61-qm-Wohnung wie meine bestimmt zu teuer.
    Nicht in einer 4er Wg.

  7. #7
    Mitglied Benutzerbild von Cybeth
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    Standard AW: Die 100 €-Wohnung

    Zitat Zitat von Valdyn Beitrag anzeigen
    Vorgeschrieben sind 6-7 m² für Gefängniszellen pro Gefangenen. Da weiß man dann ungefähr wie das einzuordenen ist. Ich halte da gar nichts von. Auch nicht als Lösung für Obdachlose. Auch Obdachlose sind Menschen und so lange nicht verurteilt, keine Kriminellen. Egal mit was für Problemen. Da müssen vernünftige Lösungen her. Am Ende gibt es gigantische staatliche Wohnbauprojekte dieser Zellen, der normale Wohnungsmarkt wird kaputtgemacht und wir finden uns alle in naher Zukunft auf 7m² wieder. Wir müssen ja auch alle enger zusammenrücken und abgeben. Werden ja noch genug Afrikaner und Ali Babas zu uns kommen....so nach dem Motto dann...
    Die Ali Babas quartiert man dann in die schönen Wohnungen ein. Wenn der Deutsche sich nicht wehrt und seine Angst besiegt, dann wird das auch zu seinem Schicksal gehören.

  8. #8
    GESPERRT
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    Standard AW: Die 100 €-Wohnung

    "Wir Deutschen sind das unbehausteste Volk der EU (1); beinahe 60% wohnen laut aktueller Statistik zur Miete. Nur die Schweizer wohnen noch seltener in ihren eigenen vier Wänden. In großen Städten finden sich weit mehr Mieter als auf dem Land, in der früheren DDR mehr als in der früheren BRD; das zeigt, wie sehr die Übernahme der DDR von der Entwicklung in den anderen sozialistischen Ländern abwich – überall, außer in Deutschland, wurden die Wohnungsbestände des früheren Staates den Bewohnern überschrieben; die Bundesrepublik schaffte es noch, selbst jene, die zu DDR-Zeiten Wohneigentum besaßen, durch Rückgabeansprüche von Alteigentümern zu enteignen, so dass die Eigentumsquote (2) auf dem ehemaligen Gebiet der DDR zwar bei etwa einem Drittel liegt, diejenigen, die darin wohnen, in weiten Landstrichen aber ursprünglich Bundesbürger sind.

    Der Rekord, der noch weit bekannter sein müsste, betrifft die Zahl der Wohnungslosen, die mittlerweile auf eine Million geschätzt wird. Hundertausende Wohnungen fehlen. Das nimmt unsere desozialisierte Republik aber eher achselzuckend zur Kenntnis, und es sind bis heute keine ernsthaften politischen Bemühungen erkennbar, dem abzuhelfen. Das wiederum braucht nicht zu überraschen – der Mietmarkt ist ein Kernstück der Umverteilungsmaschine von unten nach oben, und wenn seine Unfähigkeit, die Bevölkerung ausreichend mit Wohnraum zu versorgen, erst einmal offen auf dem Tisch liegt, braucht es tiefe Eingriffe, um umzusteuern; weit und breit findet sich keine politische Kraft, die darüber auch nur ernsthaft nachdenkt"


  9. #9
    Anarchotechnokrat Benutzerbild von Zyankali
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    Standard AW: Die 100 €-Wohnung

    es ist schon ein unterschied ob man bett, bad, küche, heizung und ein dach über dem kopf hat, wo man jederzeit rein und raus kann und auch sicher was drin verwahren kann, als auf der strasse zu pennen. daher hinkt der vergleich knast imho. sicher ist es klein, doch besser als garnix.
    Sollte irgend etwas in diesem Text Verwirrung stiften, ignorieren Sie bitte das gesamte Produkt.

  10. #10
    Mitglied Benutzerbild von Valdyn
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    Standard AW: Die 100 €-Wohnung

    Zitat Zitat von Zyankali Beitrag anzeigen
    es ist schon ein unterschied ob man bett, bad, küche, heizung und ein dach über dem kopf hat, wo man jederzeit rein und raus kann und auch sicher was drin verwahren kann, als auf der strasse zu pennen. daher hinkt der vergleich knast imho. sicher ist es klein, doch besser als garnix.
    Natürlich. In meiner Wahrnehmung gibt es am Ende aber nur zwei Arten von Obdachlosen. Einmal die, die diesen Weg aus welchen Gründen bewußt einschlagen und einmal die, die krank sind. Wie auch immer. Die es eben nicht schaffen ihr Leben alleine zu organisieren. Denen sollte man anders helfen, menschenwürdiger, als mit 7m². Zumal die mit einer so kleinen Wohnung wohl genau so wenig klar kommen wie mit einer größeren. Es muß ja grundsätzlich niemand obdachlos sein. Das heißt eben, die, die nicht aus freien Stücken obdachlos sind, sind in der Regel Spezialfälle mit primären ganz anderen Problemen die durch das Raster fallen. Denen wird halt auch mit so einer Miniwohnung nicht geholfen.

    Zu unterscheiden ist dabei auch wohnungslos und obdachlos.

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