Rohrbruch
Riesiger Fäkaliensee ergießt sich in Polizeigebäude
Es gibt kein Frischwasser, keine Abwasserentsorgung, keine Heizung mehr im Gebäude. Polizisten müssen auf Dixi-Toiletten ausweichen.
Berlin. Es ist eine der größten Havarien der jüngeren Vergangenheit bei der Berliner Polizei. Wegen eines riesigen Rohrbruchs am Sonnabend im Polizeiabschnitt 45 am Augustaplatz in Lichterfelde ist dort die komplette Wasserversorgung ausgefallen. Betroffen sind auch Toiletten und die Heizungen. Die Ursache die Havarie ist noch nicht gefunden. Spezialfirmen sind noch auf der Suche.
Aufgefallen war das Leck den Polizisten vom Spezialeinsatzkommando (SEK), die dort auch ihren Sitz haben. In deren Haus stand das Wasser. Die Ursachensuche gestaltete sich allerdings schwierig, da die Häuser auf dem Gelände sehr alt und alle miteinander verbunden sind.
In einem Keller stand das Abwasser fast drei Meter hoch. Ein Polizeibeamter sprach von einem „Fäkaliensee“, der sich nun in dem Gebäude befinde.
Investitionsstau bei Berliner Polizei
Die Havarie ist so groß, dass die Polizei am Sonnabend noch die Feuerwehr und das Technische Hilfswerk alarmierte. Als Folge ist auf dem Gelände die komplette Frischwasserver- und Abwasserentsorgung abgestellt worden. Die Heizung ist auch ausgefallen. Toiletten können nicht benutzt werden. Am Montagmorgen soll entschieden werden, ob der komplette Polizeiabschnitt umziehen muss. Betroffen wäre mit dem SEK knapp 200 Polizisten.
Auf dem Gelände wurden jetzt mehrere Dixi-Toiletten für die Polizisten aufgestellt. Zudem wurden in den Büros Heiz-Radiatoren installiert und Frischwassertonnen aufgestellt. Der Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Benjamin Jendro, sagte der Berliner Morgenpost auf Nachfrage: „Es hat Folgen, wenn sich Berlins Politik jahrzehntelang nur stiefmütterlich um ihre Polizeiliegenschaften kümmert. Die Direktionsleitung hat sich nach unserer Info schnellstmöglich um das Problem gekümmert und versucht, die Situation vor Ort so akzeptabel wie möglich zu gestalten“.