Herberger, Ihre Quellen sind wieder einmal sehr trübe.
Und Molotow wusste sehr wohl, warum es seiner Frau an de Kragen ging.Von Januar bis November 1939 war sie Volkskommissarin (d.h. Ministerin) für die Fischindustrie.
[Links nur für registrierte Nutzer]Zu dieser Zeit zog sie Stalins Ungnade auf sich, die auf drei Vorfälle zurückgeführt wird, nämlich ihre Teilnahme an einer Feier in der Moskauer Synagoge im Jahr 1945, ihre Anwesenheit an der Trauerfeier für den (auf Stalins Befehl ermordeten) jüdischen Schauspieler Solomon Michoels und ihr Zusammentreffen mit der ersten israelischen Botschafterin in der Sowjetunion, Golda Meir, mit der sie sich auf Jiddisch unterhielt. Am 29. Januar 1949 wurde Polina Schemtschuschina verhaftet, wegen fortgesetzten Kontakts zu jüdischen Nationalisten angeklagt und am 29. Dezember 1949 zu fünf Jahren Verbannung in Kustanai verurteilt. Ihr Mann wurde im März 1949 als Außenminister abgelöst und verlor einen Großteil seines Einflusses.
Bereits 1948 wurde sie aus der Partei ausgeschlossen. Und Molotow ging selbst der Arsch auf Grundeis, weil er den Krimbrief mit unterschrieben hatte. Er wusste also selbstverständlich, warum es seiner Frau und den Mitunterzeichnern an den Kragen ging. Der Jude Kaganowitsch soll den Brief überbracht haben, den er aber selbst nicht unterzeichnet hatte. Kaganowitsch wurde nur kaltgestellt, wie auch Molotow, aber nicht verhaftet.