ZENSUR, VERBOTE, URTEILE
Jetzt wird die Kunst kastriert!
Berlin – Der Erziehungsminister warnt: Dieser Film gefährdet die guten Sitten!
Wer es nicht für möglich gehalten hätte, hat es jetzt amtlich: Was gut für Europas Bürger ist, entscheiden nicht Europas Bürger, sondern Europas Bürokraten.Der Film [Links nur für registrierte Nutzer] ist es jedenfalls nicht.
Kein Witz. Begründung: Für den Rechteschutz dürfe der Titel nicht so vulgär sein, sondern müsse dem Geschmack einer „vernünftigen Person mit durchschnittlicher Empfindlichkeits- und Toleranzschwelle“ entsprechen. Waren also die mehr als sieben Millionen Zuschauer, die 2013 allein Teil 1 gesehen haben, alle unvernünftig? Natürlich nicht! Das Urteil erfindet stattdessen den geschmacks-normierten Menschen – ein Unding in freien Gesellschaften!
Dieser Ungeist herrscht nicht nur in EU-Behörden.
In Berlin lässt die „Alice-Salomon-Hochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik“ jetzt eine ganze Häuserwand (6 Etagen) wegen eines „bösen“ Gedichts von Eugen Gomringer (93) überstreichen. Das geht so:
„Alleen
Alleen und Blumen
Blumen
Blumen und Frauen
Alleen
Alleen und Frauen
Alleen und Blumen und Frauen und
ein Bewunderer“
Verstehen Sie nicht? Ist auch nicht zu verstehen!Hinter der (auf Spanisch verfassten) Poesie verbirgt sich nach Ansicht der Studentenvertretung eine schlimme sexistische Attacke auf Frauen, die vom „Bewunderer“ lediglich als Objekte ihrer äußerlichen Schönheit betrachtet werden. Also weg damit!
In der DDR gaben SED-Kulturkonferenzen Listen mit verfemten Künstlern aus. Heute besorgen das besorgte Richter und linke AStA-Genossen: Anstatt den Wert der (Kunst-)Freiheit und den Umgang mit abweichenden Meinungen zu lehren, setzt ausgerechnet eine Sozial-Hochschule ein Zeichen für Zensur, Kleingeist und Tugend-Diktat. Ein Zeichen, das Sittenwächter nicht nur in Berlin gern aufnehmen: Die Grünen in Bremen fordern jetzt ein Auftrittsverbot für die preisgekrönte, aber umstrittene Südtiroler Band „Frei.Wild“ und für [Links nur für registrierte Nutzer] – wegen rechtspopulistischer Umtriebe.
Nach einem Urteil des „Amts der Europäischen Union für geistiges Eigentum“ (EUIPO) kann die Filmfirma Constantin die Markenrechte an dem Erfolgs-Film „Fack ju Göhte“ nicht schützen lassen, weil er gegen die „guten Sitten“ verstoße.
Umerzieher aller Länder vereinigt euch! In den Papieren zum Grünen-Parteitag soll vor „Zerstörung der Heimat“ gewarnt werden. Ein Gegenantrag fordert aber „Heimat“ durch „Natur“ zu ersetzen. Als dürfe man „Heimat“ nicht sagen ...
Sprachpolizei: Stillgestanden!
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Dass der Film Schrott ist da sind wir uns wohl einig! Aber niemand wird gezwungen sich das Teil anzuschauen. Aber diese Zensur geht einfach zu weit und erinnert an "Kulturrevolution" und "entartete Kunst"!