Zitat Zitat von antiseptisch Beitrag anzeigen
Stimmt. Kürzlich habe ich am Darmstädter Hbf in einem Rewe gesehen, wie in der Mittagspause jemand eine Banane mit der Karte bezahlt hat.

Als ich in Brasilien war, habe ich folgendes erlebt: Da meine Visa-Karte wie hier üblich ohne Unterschrift und Pin funktioniert, fielen die Kassiererinnen dort immer vom Glauben ab. Die konnten es nicht fassen, dass so was legal sein kann oder im Interesse des Verbrauchers, oder dachten, ihr Terminal wäre defekt. Denn wenn die geklaut wird, kann ruckzuck das Konto leergeräumt werden, zumindest mit Warenkäufen. So schnell kann man die Karte gar nicht sperren lassen, da man in der Regel erst mal die Telefonnummer dafür suchen muss bzw. es gar nicht sofort merkt, wenn die geklaut wird. Sie rieten mir, die Karte lieber im Tresor einschließen zu lassen und nicht damit rumzulaufen.

Hier ist es ja mittlerweile auch so, dass man keine Unterschrift auf Papier mehr leisten muss. Und mit dem Handy bezahlen: Da braucht man nur zu nahe ans Terminal zu kommen, und schon hat man unfreiwillig den Einkaufs des Vorgängers an der Kasse bezahlt. Mir ist das unheimlich, um es mal vorsichtig auszudrücken.
Bei der Kartenzahlung ohne PIN gibt es doch aber einen Maximalbetrag, oder? In England waren das, glaube ich, GBP 20. Wie hoch der hier in Lima, weiss ich nicht. Meistens gebe ich auch bei Kleinbeträgen hier die PIN ein. Ich habe jedoch hier Karten von vier verschiedenen peruanischen Banken und da achte ich noch so drauf. Aber vor zwei Tagen ging es auch ohne PIN. S/. 12 für zwei Gläser Orangensaft im Café Valdez im Einkaufszentrum MegaPlaza.



Zweimal, einmal klein und einmal gross, steht da: No requiere PIN ni firma.

Auch hier habe ich schon einmal eine junge Frau gesehen, die kaufte einzig und allein eine kleine Flasche Coca-Cola im Supermarkt und stellte sich dazu an der Kasse an, um mit Karte zu bezahlen. Draussen, also maximal 50 Meter vom Eingang des Supermarktes, werden die gleichen Flaschen auch von ambulanten Händlern verkauft, auch gekühlt, wenn es das sein soll ...

Vor vier Jahren hatte ich aber hier einmal ein Erlebnis, dass beide Seiten des Einkaufens zeigt. Ich hatte unterwegs bemerkt, dass mir ein Kugelschreiber fehlt. Den hatte ich vergessen, mitzunehmen. Ich hatte aber einen 100-Soles-Schein und der Kugelschreiber kostete einen Sol. Die Verkäuferin im kleinen Laden meinte, sie hätte nicht genug Wechselgeld. Ich bin dann die Strasse auf und ab gelaufen, damit mir jemand den Hunderter wechselt. Weder Restaurants, noch Frisörladen, niemand wollte den Schein wechseln. Nach etwa einem Dutzend Läden ging ich dann in einen grösseren Supermarkt. Dort wechseln die Kassiererinnen immer.
Vor mir war ein junger Mann mit Deppenkappe, der wollte mit Karte bezahlen, aber die Karte hatte wohl nicht genug Guthaben. Er hatte dann noch eine andere Karte und probierte jetzt die Salden auf seinen Karten aus ... Jedenfalls war der Einkauf endlich erledigt, nachdem er viermal mit zwei verschiedenen Karten die PIN eingegeben hatte ...

Dann kam ich endlich an die Reihe, mit irgendeinem Artikel für einen Sol und mit meinem Hunderter. Ich meinte dann noch zur Kassiererin: "Der nächste problematische Kunde", was sie aber gütlich verneinte. Und mit dem Wechselgeld KONNTE ICH DANN ENDLICH MEINEN KUGELSCHREIBER KAUFEN ... den gab es nämlich in diesem Supermarkt nicht, dafür war er wieder zu klein.