"Es ist an Dreistigkeit und Verlogenheit kaum zu übertreffen, wie die AfD die berechtigten Sorgen jüdischer Menschen vor Antisemitismus unter Muslimen in Deutschland für ihre Zwecke missbraucht", erklärte Knobloch mit Blick auf Petry weiter. Diese Sorgen seien zwar berechtigt, doch sei dieser Antisemitismus nicht erst durch die aktuelle Zuwanderung importiert worden, sondern "wuchert bereits seit langem in der muslimischen Gemeinschaft hierzulande."
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Die AfD jedoch sei "inzwischen als rechtsextrem anzusehen" und stehe "für Revisionismus, religionsfeindliche Konzepte, eine völkisch-nationalistische Vision, offen und folgenlos geäußerte rassistische, fremdenfeindliche und antisemitische Thesen", warf Knobloch der Partei vor. Wenn überhaupt distanziere sich die Partei nur halbherzig von diesbezüglichen Provokationen aus den eigenen Reihen. Allerdings sei auch darüber hinaus immer noch "Antisemitismus in Deutschland tief verwurzelt", auch als israelbezogener Antisemitismus "in weiten Teilen des linken politischen Spektrums".
Petry hatte der Zeitung "Die Welt" gesagt, die AfD sei "einer der wenigen politischen Garanten jüdischen Lebens auch in Zeiten illegaler antisemitischer Migration nach Deutschland". Auch gehöre es für ihre Partei "zum politischen Selbstverständnis, an die Grauen des Holocaust zu erinnern".
Die AfD-Chefin reagierte auf Kritik des Präsidenten des Jüdischen Weltkongresses, Ronald Lauder, der die AfD ebenfalls in der "Welt" als "Schande für Deutschland" bezeichnet hatte. Petry verwies dabei auch auf frühere Äußerungen des Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, der vor dem Tragen der jüdischen Kippa in einigen "Problemvierteln" deutscher Städte gewarnt hatte.