In dem Bericht wird nun deutlich, dass die Aktionen der Bundeswehrausbilder der zweiten Inspektion in Pfullendorf wohl sexuell motiviert waren. So schilderte die Soldatin Nicole E., die 2016 als Oberfähnrich nach Pfullendorf gekommen war, dass sie in einer Art Einstellungstest durch die Ausbilder gezwungen wurde, an einer Pole-Stange in einem Aufenthaltsraum vorzutanzen.
Die Stange, die man sonst nur aus Striplokalen in Rotlichtvierteln kennt, war in dem Aufenthaltsraum der Kaserne fest installiert.
Auch die weiteren Details aus den Lehrgängen deuten auf einen sexuellen Hintergrund. So zwangen die Ausbilder ihre Schüler nach Aussagen von Nicole E., sich im Hörsaal nackt auszuziehen. Sie tasteten bei den Frauen die nackten Brüste und den Genitalbereich ohne Handschuhe ab. Anschließend, so die Ermittlungspapiere, gab es eine "Geruchsprobe" vor versammelter Mannschaft.
Offenbar um sich vor Strafen abzusichern, ließen sich die Ausbilder von den Schülern eine Einverständniserklärung unterschreiben. Von allen Praktiken machten sie auch Fotos, angeblich zu Ausbildungszwecken.