Genau das meine ich. Da wurde gesoffen und da wurden Grenzen übertreten. Aber das war eine Bundeswehr ohne Frauen und mit Wehrpflichtigen, die regelmäßig die Struktur durchbrochen haben. Jetzt haben wir eine abgeschlossene Berufsarmee, in der auch Frauen dienen. Wenn da Grenzen überschritten werden und die Führung nichts unternimmt, passiert das, was eben passiert ist. Das Problem ist, dass Menschen dazu neigen, immer weiter zu gehen. Und so werden geduldete Übertretungen zu berüchtigten Ritualen. Das sind Dinge, die nichts mit Soldatentum zu tun haben. Weder Alkohol noch sadistisch motivierte Rituale gehören da hin. Echte Ehre und Ritterlichkeit müsste es da geben.
Natürlich gibt es das dort nicht mehr, seit der Krieg zum reinen Schlachtfest wurde. Vielleicht gab es das nie wirklich in Armeen. Dort ist kein Platz für Menschlichkeit. Das ist beklagenswert und eine Schande. Aber so empfindet wohl nur ein bescheuerter Romantiker wie ich.