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Thema: Die Angst der Rechten

  1. #1
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    Das ich so einen Thread mal schreibe hätte ich nie gedacht, um das mal voraus zu schicken.

    Also: Wie ich als stiller Leser des Forums und generell aufmerksamer Zuhörer rechter Zirkel gehört habe, machte mich bisher sehr wütend. Da wird behauptet es existieren linke Vereinigungen, die die Entscheidungen in Deutschland treffen würden und somit eine Gefahr für eine Politik der Mitte darstellen (auch wenn bei betreffenden Leuten eher die eigene politische Richtung gemeint sein dürfte). Kommunistenzirkel und Linke Bündnisse, sogenannte Gutmenschen und politisch korrekte, halten die Fäden der Macht in der Hand und verhindern vermutlich auch einer Wiederermachtung der NPD oder einen Machtausbau der Schill-Partei.

    Für Analphaten: Bisher stand ich solchen Äußerungen so gegenüber --> X(
    Heute sieht das eher so aus -->

    Die scheinbare Angst der Rechten hat doch was putziges Ansich. Rechnete man alle Kommunisten und sonstige Anhänger linker Bündnisse wie ATTAC oder die PDS zusammen, käme man auf eine lächerliche Zahl vermutlich klar unter 100.000 Menschen. Aber mich solls nicht mehr stören, wenn stoze Nationalisten die Gefahr der bösen Linken an den Pranger stellen und das Gefühl mehren.
    "Ich lief vom Pontius zum Pilatus. Pontius / War weggereist. Pilatus war im Bad."

    Bert Brechts "Ui"

  2. #2
    Mitglied Benutzerbild von Delbrück
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    Etwa genauso geht's mir.
    Aber auch, wenn aus der gewaltbereiten, rechtsradikalen Szene eine große Gefahr für unsere Republik zusammenphantasiert wird - und das geschieht leider von offizieller Seite, nicht von n'paar Hanserl in irgendeinem Internet-Forum. Ich kann mir kaum Länder vorstellen, wo ich mich sicherer vor politischer Gewalt fühlen würde...
    No sound. No substance. No light. No Dave.

  3. #3
    Mitglied Benutzerbild von Edmund
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    Hallo deissler! Auch mal wieder im Lande?
    Ich lasse mich von meinem Standpunkt nicht mehr abbringen: Der Feind steht Links.

    ATTAC oder die PDS zusammen, käme man auf eine lächerliche Zahl vermutlich klar unter 100.000 Menschen.
    100.000 Menschen reichen doch schon, um diese Gesellschaft zu verdummen. Ein einziger Mensch kann die Politik schon beeinflussen. Als Beispiel: Herr Paul Spiegel vom Zentralrat der Juden in Deutschland.

  4. #4
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    Hallo Deissler, Deine Zahl von 100.000 Mitgliedern linker Bündnisse kann leider nicht stimmen - denn Du hast die Grünen vergessen. Die sind gehören genauso zu den weltfremden linkenGruppierungen wie die Sozialisten, Kommunisten und sonstigen linken Bündnisse, die sich dieses Land mittlerweile untertan gemacht haben. Es gibt etwa 2,5 Millionen Grün-Wähler in diesem, unserem Land - nicht alle sind linksextrem, aber es sind größtenteils besserverdienende Oberamtsrat-Typen und Studiendirektor-Figuren, die von den Realitäten in unserem Land keine oder nur wenig Ahnung haben. Aber alle diese Figuren haben ein gemeinsames Feindbild - die bösen Rechten!
    Political correctness muß man sich leisten können!

  5. #5
    Des Feindes Feind Benutzerbild von Halteverbot
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    Ich kann opdr-sailor nur zustimmen.
    Genau dasselbe wollte ich gerade schreiben....

  6. #6
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    Ein Hochgenuss diese zusammenfantasierten und in Worte gefassten Feindbilder zu lesen.

    Zu den Grünen: Die Grünen selbst sind - und da wird man mir wohl zustimmen - alles andere als radikal in ihrer politischen Vorstellung. Zumindest mitlerweile... aber die Anhänger klammert sich an diese Partei als vermeintlich letzte linke politische Instanz der man vertrauen kann. 12 % sprechen eine mehr als klare Sprache. Insofern hast du wohl recht.

    @eddi, mal was in eigener Sache: Wahrscheinlich hast dus gelesen, aber vor kurzem war mal wieder ein "Wo ist Eddi"-Thread im Beepforum ganz oben. Viele vermissen dich dort, außer gewisse "Zecken".
    "Ich lief vom Pontius zum Pilatus. Pontius / War weggereist. Pilatus war im Bad."

    Bert Brechts "Ui"

  7. #7
    a.D. Benutzerbild von Gärtner
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    Original von opdr-sailor
    die Grünen vergessen (...) gehören genauso zu den weltfremden linkenGruppierungen wie die Sozialisten, Kommunisten und sonstigen linken Bündnisse
    Mit Verlaub, da baust du einen Popanz auf. Die Aussage trifft mit Sicherheit für die Frühzeit der Grünen zu, als der Partei allerlei "Material" aus K-Grüppchen, sektiererischen ML-Vereinigungen usw. zuströmte. Jedoch gab und gibt es auch eine wertkonservative Strömung in der Partei, die sich weder links noch weltfremd fühlt. Und ich denke, gerade in der Wirtschaftspolitik paßt das Etikett "links" schon lange nicht mehr.

    Original von eddi
    ... um diese Gesellschaft zu verdummen. (...). Als Beispiel: Herr Paul Spiegel vom Zentralrat der Juden
    Ob es unseren nationalkonservativen Freunden gelingt, einmal etwas kritisches über unser System zu sagen, ohne gleich "die Juden" zu erwähnen?
    "Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
    lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."

    Umberto Eco

  8. #8
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    Original von opdr-sailor
    Hallo Deissler, Deine Zahl von 100.000 Mitgliedern linker Bündnisse kann leider nicht stimmen - denn Du hast die Grünen vergessen. Die sind gehören genauso zu den weltfremden linkenGruppierungen wie die Sozialisten, Kommunisten und sonstigen linken Bündnisse, die sich dieses Land mittlerweile untertan gemacht haben. Es gibt etwa 2,5 Millionen Grün-Wähler in diesem, unserem Land - nicht alle sind linksextrem, aber es sind größtenteils besserverdienende Oberamtsrat-Typen und Studiendirektor-Figuren, die von den Realitäten in unserem Land keine oder nur wenig Ahnung haben. Aber alle diese Figuren haben ein gemeinsames Feindbild - die bösen Rechten!
    Ich weiß: Die Politikforen sind ein kabarettistisches Forum, und ich löse mich bald auf vor Lachen :-) :-) :-)

    Die ökoliberalistischen Grünen zählen zur linken Gefahr in diesem Lande?

    Ja, es sind oftmals Studiendirektor-Figuren, die wenig Ahnung von der Realität in diesem Lande haben. Zustimmung! Aber daraus eine "linke" Gefahr machen, obgleich genau diese Typen in ihrer gefährlichen "Harmlosigkeit" nicht einen blassen Schimmer davon haben, wie dieses Land von einer Art neoliberalistischem Kapitalismus heimgesucht wird, der sich immer mehr dem Manchester-Kapitalismus des 19. Jahrhunderts annähert?

    Leute, welche - wie neulich eine dieser Vorsitzenden - die Frechheit haben, Sozialhilfeempfänger als "Besitzstandswahrer" zu brandmarken?
    Das sollen Linke sein?

  9. #9
    Toxisch Benutzerbild von John Donne
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    Ich muß stimme "Der Gelehrte" zu: Die Etiketten "links" und "rechts" passen nicht, um das politische Spektrum hinreichend zu unterteilen. Ein meiner Meinung nach gelungener Ansatz findet sich beispielsweise unter [Links nur für registrierte Nutzer].

    Meiner Meinung nach existriert auch nur noch tendenziell ein Konsens, was rechts und was links im politischen Koordniatensystem ist. Klar ist nur, daß "rechts" heute bei einer Vielzahl von Menschen in diesem Land sofort alle Alarmglocken schrillen läßt. Das ist einerseits gut, da dem Nationalsozialismus, der gemeinhin als rechtsextrem gilt, so eine zweite Blütezeit verwehrt ist und sein wird.
    (Anmerklung: Mit der Formulierung "..., der gemeinhin als rechtsextrem gilt, ..." meine ich, daß ich, wie die Autoren von politicalcompass.org die Begriffe "rechts" und "links" vor allem auf wirtschaftspolitische Vorstellungen beziehe. Diktaturen, insbesondere das dritte Reich, zeichnen sich aber vor allem dadurch aus, daß sie extrem autoritär sind - sie können dabei wirtschaftspolitisch linke oder rechte Ansichten vertreten.)
    Unabhängig von der Festlegungen der Dimensionen spielt natürlich auch deren Skalierung eine Rolle: Wo ist die Mitte und wie weit darf man sich von ihr maximal wegbewegen, will man den demokratischen Bereich nicht verlassen. Es erscheint sinnvoll, die Mitte dieses demokratischen Bereichs alls Nullpunkt der Skalierung zu definieren. Wer nach dieser Kalibrierung linker ist, ist (tendenziell) links, wer rechter ist (tendeziell) rechts. Daß man auch rechts vom Nullpunkt des politischen Koordinatensystems Demokrat sein kann, sollte klar sein. Analog gilt dasselbe für Linke. Betrachte ich allerdings die politische Landschaft, scheint mir der Begriff "rechts" geächtet und der Umgang mit ihm medial und gesellschaftlich vermint zu sein. Anders ausgedrückt: Wer bekennt, links zu sein, erntet Reaktionen die von mildem Mitleid bis zur Erhebung in den Status der Intellektualität reichen. Wer öffentlich bekennt, rechts zu sein, begibt sich auf sehr dünnes Eis: zu oft werden rechts (nach meiner Definition alles rechts des Koordinatenursprungs), rechtsextrem und rechtsradikal gleichgesetzt. Der Begriff "rechts" besitzt heute in der seriösen politischen Diskussion eine grosse Sprengkraft. Ich finde, man sollte entweder akzeptieren, daß es einen demokratischen Bereich rechts des Mittelpunktes gibt oder, wenn man rechts dort beginnen läßt, wo dieser endet, sparsam damit umgehen.
    Merke: Wirkliche Rechtsextremisten empfinden die Bezeichnung rechts nicht mehr als Beleidigung, sondern wie im Kampf erworbene Narben als Ehre. Nicht jeder der konservativ ist, ist rechtsradikal, betreibt Volksverhetzung und ist Nationalist. Genauso wie nicht jeder Grüne oder Grünenwähler linksextem ist. Eine wertkonservative Strömung innerhalb der Grünen kann ich nur begrüßen.

    Grüße
    John

  10. #10
    a.D. Benutzerbild von Gärtner
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    Original von John Donne
    [Links nur für registrierte Nutzer].
    Wirklich erstaunlich, was da herauskommt. Danke für den Link.

    Unabhängig von der Festlegungen der Dimensionen spielt natürlich auch deren Skalierung eine Rolle: Wo ist die Mitte und wie weit darf man sich von ihr maximal wegbewegen, will man den demokratischen Bereich nicht verlassen.
    Das erscheint mir dennoch zu vage. Ich persönlich empfinde den Begriff des "Verfassungsbogens", der im Gefolge der Hohmann-Diskussion aufkam, als wesentlich geeigneter. Erstens wird hier auf jegliche Schematisierung verzichtet, gleichzeitig aber ein ganz konkretes inhaltliches Koordinatennetz angeboten, das klare Regeln aufstellt, "was geht" und was nicht.

    Nicht jeder der konservativ ist, ist rechtsradikal, betreibt Volksverhetzung und ist Nationalist. Genauso wie nicht jeder Grüne oder Grünenwähler linksextem ist. Eine wertkonservative Strömung innerhalb der Grünen kann ich nur begrüßen.
    Völlige Zustimmung.
    "Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
    lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."

    Umberto Eco

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