Dies wird mein letztes Posting an dich sein, da ich mich fürs erste aus Zeitgründen aus diesem Forum verabschiede. Ich gehe deswegen auch nur auf wesentliche Punkte ein.
Das ist allgemein bekannt. Auch, dass das Thema hier ist, ob Minderheiten zu viele Rechte haben.Zitat von Chaos
Welche Minderheit ist denn nicht gleichberechtigt?
Weil der Islam offensichtlich in der Regel fundamentalistisch gelehrt wird, so dass eine davon gelöste Betrachtung in Abrede gestellt wird. Deshalb schrieb ich ja, dass eine Säkularisierung dringend notwendig ist, um dem Koran die Schärfe zu nehmen. Dann können deutsche Schulkinder auch wieder ein Wurstbrot essen, ohne dass sie deswegen beschimpft werden.Du hattest gesagt, es sei eine Reform der Koran nötig, weil laut ihm die Frau nicht gleichberechtigt sei. Die Bibel spricht ja auch nicht von Gleichberechtigung, trotzdem wird diese in den meisten chrsitlichen Ländern praktiziert. Daher stellt sich doch die Frage, warum das beim Islam nicht klappt.
Muslimische Frauen, die kein Kopftuch tragen wollen, müssen oft gegen einen großen Druck innerhalb ihrer Glaubensbrüder und -schwestern ankämpfen, weil es offensichtlich als Moslem immer noch nicht akzeptiert ist, sich westlichen Verhältnissen anzupassen.
Der Koran ist aber die Glaubensgrundlage für jeden Moslem. Und wenn er fundamentalistisch interpretiert wird, kann man nicht einfach irgendeinen Punkt nach Belieben ausblenden. Nein, auch ein Christ ist nicht frei von negativen Gefühlen, da generell kein Mensch perfekt ist, aber er beruft sich ja auch nicht auf die Bibel, wenn er negativ denkt oder handelt.Man muss einen Glauben doch nicht in jedem einzelnen Punkt vertreten, es gibt nicht nur Extreme. Der Durchschnittschrist ist auch nicht frei von Gefühlen wie Neid und Habsucht, auch wenn er damit gegen die 10 Gebote verstößt.
Nicht nur der Glaube, auch die Tradition ist hier relevant.Der Normalunterdrückte steht in der Regel nicht hinter seinem Unterdrücker, es sei denn, er hat nichts dagegen oder weiß nicht, dass es sich um Unterdrückung handelt. Aber warum sollte sich ein vernünftiger Mensch unterdrücken lassen? Wäre wohl möglich, wenn man im Glauben so erzogen wurde.
Das mag ja so sein, dass der Glaube es nicht erlaubt, Frauen zu vergewaltigen, es wird aber trotzdem gemacht.Wie gesagt, der Glaube darf nur im Rahmen der Gesetze gelebt werden, und die erlauben es nunmal nicht, Frauen zu vergewaltigen, nur, weil sie ohne Kopftuch rumlaufen. Um mich zu wiederholen, es gibt nicht nur Glaubensextremisten, die alles tun, was ihr Geistlicher verkündet, auch wenn es barer Schwachsinn ist. Da diese Art der Glaubensausübung gegen das Gesetz verstößt, müssen die Täter dafür bestraft werden, so wie die Leute hier für so eine Tat bestraft werden.
Und der Weg zum radikalen Islamisten ist nicht schwierig. Der erste Schritt der Radikalisierung ist die Unzufriedenheit mit den herrschenden Verhältnissen, die als moralisch verwerflich, "unislamisch" und "gottlos" betrachtet werden. So schließt man sich gegen den Staat, in dem man lebt, zusammen, fühlt sich unverstanden und missachtet,schottet sich ab, entwickelt eigene Auffassungen auf der Basis der eigenen religiösen Wurzeln und gleitet langsam, aber stetig in die Isolation einer frustrierten Minderheit, die sich irgendwann einmal gegen die herrschenden Unterdrücker "wehren" wird. Die muslimischen Vereine bieten eine Anlaufstelle und versorgen sie mit den notwendigen Argumenten sowie der entsprechenden Weltanschauung. Die Spirale der Gewalt dreht sich demnach nicht nur in fernen Ländern, sondern im alltäglichen Zusammenleben. Mit Krieg und Geld allein wird man diesen Wurzeln des Terrors und seinem billigenden Umfeld, die in den muslimischen Mittelschichten heranwachsen, daher kaum beikommen.