Vorab: Da dieser Text anscheinend zu lang ist, um ihn auf einmal zu veröffentlichen, muss ich ihn in 2 Teile schneiden.
Teil 1:
Immer wieder wird mancherorts über eine Abschaffung des Bargeldes gemunkelt. Ein paar Gedanken dazu sowohl als auch darüber hinaus möchte ich hiermit gerne artikulieren und zur Diskussion stellen.
Die Ideen zur Abschaffung des Bargeldes ergeben sich aus der Logik der Zentralbanken und des "Keynesianismus". Die Probleme die aus der Ausweitung der ungedeckten Geldmenge entstehen sind Massenarbeitslosigkeit, Wirtschaftskrise, Börsen-Crash, Blasen an den verschiedensten Stellen des wirtschaftlichen Handelns (beispielsweise Immobilien oder auch Aktien), Bankenkrise, Anheizung der Spekulation, Staatsschuldenkrise. Das alles sind keine Einzelthemen sondern haben zur Ursache die Ausweitung der ungedeckten Geldmenge, wie sie durch Zentralbanken betrieben wird. Hierbei gilt, dass dies das generelle Wesen von Zentralbanken ist. Je nach Agieren der dortigen Akteure sind die Auswüchse mehr oder weniger schlimm.
Das Problem, dass mit einer Wiederanhebung der Leitzinsen zusammenfällt sind die Staatsschulden. Die Anhebung der Leitzinsen kann zum Staatsbankrott mancher Staaten führen was unvorhersehbare soziale Auswirkungen nach sich ziehen würde. Um schmerzhafte Strukturreformen zu vermeiden, werden Zinsen auf Null oder sogar den Minusbereich abgesenkt und das Zahlen mit Bargeld, was nach Zahlenspielereien Kosten verursacht, solle dann zur Geschichte werden. Nur ist das nichts anderes als jene Planwirtschaft die nicht funktionieren wird. Planwirtschaft funktioniert NIE. Kapitalismus funktioniert. - Aber nur, wenn er frei ist. Wenn der Kapitalismus unfrei ist, gibt es fast keinen Unterschied zur Planwirtschaft.
Die Null- oder gar Negativzinsen bringen aber auch die Banken widerum in ein Ungleichgewicht, sodass diese neue Gebühren verlangen um sich zu finanzieren, denn über Zinsen finanzieren sie sich nicht mehr.
Unterm Strich stirbt das System, weil es erwürgt wird. Politiker und hohe Behörden, die Gesetze, Leitzinsen usw. beschließen und verabschieden, erwürgen das System und wenn das System erstickt, ersticken auch viele Menschen aufgrund der um sich greifenden Armut. Und das widerum ist ein Nährboden für gesellschaftliche Unruhe, Protestbewegungen und Ungemach.
Ludwig von Mises hat zahlreiche großartige Bücher geschrieben. Das Dilemma ist: Mises wird weltweit von einer Minderheit gelesen. Diese Minderheit wächst aber sie sollte stärker wachsen. Wir brauchen eine Freigeldbewegung die für ein freies Marktgeld sich einsetzt, gleich der Freihandelsbewegung aus dem 19. Jahrhundert. Es braucht einen gesellschaftlichen Protest gegen die staatlichen Institutionen, die den Kapitalismus zerstören und somit eine Armut herbeiführen, wie es sie in planwirtschaftlichen/sozialistischen/kommunistischen Gesellschaften gibt, mit ausgeprägter sozialer Ungleichheit und Perspektivlosigkeit, dafür allerhand staatlicher Zwänge. Der große Kern der die Maschinerie des staatlichen Machtwachstums vorantreibt ist das Geldsystem. Dieses ist sozusagen jener Motor der die oben genannten Probleme verursacht und der die liberale Demokratie am Ende auf dem Gewissen haben kann. Denn die Probleme die dieses marktfeindliche Geldsystem verursacht, beinhaltet, dass die politischen Strukturen immer autoritärer werden.
Es wird darum nicht genügen, zu glauben, Appelle die sich zur Betonung an die liberale Demokratie richten, werden genügen, um sie zu verteidigen. Letzten Endes muss das Zentralbanksystem delegitimiert werden zugunsten eines Marktgeldes, dass zum Aufbau eines neuen Wohlstandes in unserer Gesellschaft ursächlich zeichnen würde. Wir brauchen eine Erneuerung der Marktwirtschaft. Ohne Marktgeld bleiben Geld und alle damit verbundenen menschlichen Handlungen die im Worte "Wirtschaft" zusammengefasst werden, politisch manipulierbar.
Produktion ermöglicht menschlichen Wohlstand. Geld ist das Tauschmittel. Die Produktion darf nicht durch den staatlichen Willen erweitert werden, denn der Staat kann nicht wissen, welche Bedürfnisse ein Mensch Heute, Morgen oder Übermorgen hat. Daher wäre staatlicher Wille eine Ressourcenverschwendung die an den Bedürfnissen echter, lebender Menschen vorbei geht. Produktion muss privatwirtschaftlich genau so frei wie die Nachfrage sein, auf die das Angebot der Produktion abzielt, sodass es zu einer Deckung der Bedürfnisse und einer effizienten Zuteilung von Ressourcen kommt, die darin effizient ist, nicht verschwendet zu werden indem sie staatlicherseits auf blinde Weise überproduziert oder ebenso auf blinde Weise die Menschen unterversorgt.
Der Staat ist kein guter Vater und ebenso keine gute Mutter, weil er es nicht vermag, seine Kinder zu ernähren, da er ihre Bedürfnisse niemals kennen kann, andernfalls wäre Staat ein Synonym für Gott. Der beste Staat ist daher jener, der es den Vätern und Müttern innerhalb der Gesellschaft erlaubt, derart frei zu sein um sich selbst organisierend um ihre Kinder kümmern und diese ernähren zu können. Das und nichts anderes ist das ideal des liberalen Nachtwächterstaates.
Wenn man den Fokus anstelle der Produktion auf eine Ausweitung des Tauschmittels "Geld" legt, dann muss für jeden nachvollziehbar sein, dass in dem Maße, wie die Ausweitung des ungedeckten Geldes die im Tausch dafür erhältlichen Güter und Dienstleistungen übersteigt, jene relativ dazu immer knapper werden. Im Zuge einer immer stärkeren Inflation können selbst die größten Produktitivätsfortschritte und die billigsten Löhne irgendwann nicht mehr verhindern, dass Menschen reale Einkommensverluste hinnehmen müssen und damit de facto ärmer werden.
Durch Geldvermehrung kann ein einzelner/können wenige profitieren. Die Summe der Menschen die als Gesellschaft zusammenleben kann es nicht. Das ist auch nachvollziehbar. Denn würde man über Nacht das Einkommen aller Menschen gleichzeitig verdoppeln, würden sich zugleich alle Preise ebenso verdoppeln. Der Sinn dieser Maßnahme wäre daher Null. Der Sinn der Inflation resultiert daraus, dass einige auf Kosten aller anderen profitieren. Es handelt sich um ein Privileg. Es ist daher unfair und Unrecht. Umso notwendiger ist es, dieses Thema endlich in die gesellschaftliche Mitte zu transportieren und es zu artikulieren. Gerade auch, so lange die Mitte noch existiert. Denn aufgrund des Geldsystems wird die Mitte in dessen Auswirkungen natürlich auch getroffen und verursacht Zukunfts- und soziale Abstiegsängste. Die Armen werden am härtesten getroffen, genauso die Rentner. Danach trifft es aber die Mittelschicht oder Teile davon.
Lektion in Ökonomie: Zuerst kommt die Produktion, danach kommt der Konsum. Zuerst produziere ich etwas/stelle etwas her/koche etwas/sähe etwas usw. danach erfolgt der Konsum, der Lohn, die Ernte.
Der auf der Welt für Regierungen sehr populäre Irrtum keynesianischer Ökonomen, ist, dass Regierungen durch Voodoo-Ökonomie in die Lage versetzt werden, erst konsumieren zu können und die Produktion dessen auf einen Tag X im irgendwann zu verschieben. So kann man natürlich Bevölkerungsschichten für sich gewinnen, denen man scheinbar kostenlos etwas verspricht. Die Anhäufung aufgeschobener Zahlungen, die ihrerseits dann widerum durch Kredite bedient wird, endet in einem Zirkeldilemma. Man nimmt Kredite mit einer Laufzeit von X zu einem Zins Y auf um Kredite mit einer Laufzeit X und einem Zins Y zu finanzieren. Das geht immer so weiter bis es einmal doch nicht mehr weiter geht.